07. Feb 2025
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Medikamentöse Unterstützung

Das Wichtigste in Kürze

  • Rezeptpflichtige Medikamente können eine Tabakentwöhnung unterstützen, insbesondere Präparate mit den Wirkstoffen Bupropion und Vareniclin.
  • Wegen möglicher Nebenwirkungen sollte die Anwendung dieser Medikamente mit der Ärztin oder dem Arzt abgesprochen werden und eine Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
  • Rezeptpflichtige Medikamente werden in der Regel eingesetzt, wenn ein Rauchstopp mit Nikotinersatzpräparaten nicht erfolgreich war.

Verschreibungspflichtige Medikamente für die Tabakentwöhnung

Neben Nikotinersatzpräparaten (z.B. Nikotinpflaster, Nikotinkaugummis) gibt es weitere Medikamente, die Entzugssymptome sowie das Rauchverlangen nach einem Rauchstopp abmildern können. Dabei handelt es sich insbesondere um die Arzneimittel Bupropion, Vareniclin und Cytisin. Laut Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF) werden zur Bewältigung von Entzugserscheinungen zunächst Nikotinersatzpräparate empfohlen. Wenn diese nicht weiterhelfen, sollte eines der genannten – allesamt rezeptpflichtigen – Medikamente verschrieben werden. Auch darauf weisen die Leitlinien hin: „Kinder, Jugendliche und Schwangere sollten keine Medikamente zur Unterstützung des Rauchstopps einnehmen, nur in genau spezifizierten Ausnahmefällen kann Nikotinersatz eingesetzt werden“. Die drei Wirkstoffe im Einzelnen:

Buproprion

Bupropion ist ein sogenanntes „Antidepressivum“, ein Medikament also, das bei der Behandlung von Depressionserkrankungen eingesetzt wird. Ebenso kann der Wirkstoff einen Rauchstopp unterstützen. Unter dem Handelsnamen Zyban ist Bupropion in Deutschland als verschreibungspflichtiges Medikament für die Tabakentwöhnung zugelassen.

Die Wirksamkeit von Bupropion zur Unterstützung einer Rauchentwöhnung konnte durch Studien nachgewiesen werden. Als Nebenwirkungen können unter anderem auftreten: Schlaflosigkeit, Mundtrockenheit, Zittern, Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Unruhe. Da Bupropion verschreibungspflichtig ist, ist die Behandlung nur unter Kontrolle einer Ärztin oder eines Arztes möglich. Er bzw. sie prüft, ob das Medikament aus medizinischer Sicht für die Person geeignet ist.

Vareniclin

Vareniclin ist vor allem unter dem Handelsnamen „Champix“ (in den USA: „Chantix“) bekannt. Bei dem Wirkstoff handelt es sich um einen sogenannten „partiellen Nikotin-Agonisten“, der Entzugserscheinungen und Verlangensattacken abmildert. Das Medikament ist verschreibungspflichtig, eine Einnahme von Vareniclin ist also ebenfalls nur im Rahmen einer ärztlichen Behandlung möglich. Gemäß aktuellen Leitlinien gilt die Wirksamkeit von Vareniclin bei der Tabakentwöhnung als belegt. Aufgrund der möglichen Nebenwirkungen sollte eine sorgfältige Nutzen-Risikoabschätzung erfolgen.

Cytisin

Zum Einsatz des Wirkstoffs „Cytisin“ wird in den Leitlinien der AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.) die folgende Empfehlung gegeben: „Cytisin kann zur Tabakentwöhnung unter Beachtung möglicher Risiken angeboten werden, wenn andere zugelassene Therapieformen nicht zum Erfolg geführt haben.“ Der Wirkstoff ist seit Dezember 2020 in Deutschland zugelassen.

Sie haben Fragen rund um das Thema „Rauchstopp“ und Medikamente? Rufen Sie uns an! Die BZgA-Telefonberatung zur Rauchentwöhnung steht Ihnen montags bis donnerstags von 10 bis 22 Uhr, freitags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, unter 0 800 8 31 31 31 * zur Verfügung.

* kostenfreie Servicenummer

  • Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF) (2021). „Rauchen und Tabakabhängigkeit: Screening, Diagnostik und Behandlung”. Zuletzt online abgerufen am 17.1.2024 unter:
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