Schadstoffe des Tabaksrauchs gelangen in den Blutkreislauf des Embryos
Rauchen während der Schwangerschaft schadet dem Kind:
- Durch den Tabakrauch wird das Ungeborene schlechter mit Sauerstoff und den Nährstoffen versorgt, die es für eine gesunde Entwicklung bis zur Geburt benötigt
- Das im Tabak enthaltene Nikotin bewirkt eine Verengung der Gefäße, sodass die Gebärmutter schlechter durchblutet und dadurch der Transport von wichtigen Nährstoffen und Sauerstoff zum Embryo beeinträchtigt wird.
- Beim Rauchen gelangen zudem große Mengen Kohlenmonoxid in das Blut, das dort den Sauerstoff verdrängt.
- Ein großer Teil der im Tabakrauch enthaltenen giftigen Substanzen gelangt über die Plazenta direkt in den Blutkreislauf des Embryos.
Die Folge: Kinder von Frauen, die während der Schwangerschaft rauchten, sind häufig kleiner und haben ein geringeres Geburtsgewicht als Neugeborene von Nichtraucherinnen. Zudem ist bei ihnen das Risiko für eine Reihe von Gesundheitsschäden deutlich erhöht. Rauchen in der Schwangerschaft gefährdet auch die Gesundheit der Mutter.
Rauchen in der Schwangerschaft: Risiko für Untergewicht und Fehlbildungen steigt
In einer Studie aus dem Jahr 2021 wurden die die Daten von insgesamt 9 Millionen Frauen untersucht, die in den Jahren 2004 bis 2014 Kinder geboren hatten. 400.000 von ihnen hatten während der Schwangerschaft geraucht. Die statistische Auswertung der Daten ergab, dass Kinder, die im Mutterleib Tabakrauch ausgesetzt waren, häufiger unter Entwicklungsstörungen und bestimmten Erkrankungen litten als jene, die rauchfrei herangewachsen waren.
Konkret zeigte sich:
- Das Risiko für Untergewicht beim neugeborenen Kind stieg deutlich, wenn die Mutter während der Schwangerschaft geraucht hatte.
- Ihre Kinder litten häufiger unter Darm- und Harnwegerkrankungen.
- Ebenso kam es bei den Kindern, die im Mutterleib den Giftstoffen des Tabakrauchs ausgesetzt waren, häufiger zu angeborenen Fehlbildungen.
- Auch die rauchenden Mütter selbst hatten, im Vergleich zu nichtrauchenden Müttern, öfters Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Geburt. So kamen bei ihnen häufiger Wundheilstörungen vor. Auch musste ihnen nach der Geburt häufiger als bei nichtrauchenden Müttern die Gebärmutter entfernt werden.
Abnehmende Tendenz beim Rauchen in der Schwangerschaft
In den letzten Jahren hat sich der Anteil der Frauen, die während der Schwangerschaft rauchen, halbiert. Das zeigen Erhebungen der KIGGS-Studie (Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland) vom Robert-Koch-Institut. Ihre Ergebnisse zeigen unter anderem, dass 19,6 Prozent der Kinder, die in den Jahren 1996 bis 2006 geboren wurden, im Mutterleib den Schadstoffen des Tabaks ausgesetzt waren. Bei Kindern, die im Zeitraum 2007 bis 2016 zur Welt kamen, lag dieser Anteil bei 10,9 Prozent, also bei knapp der Hälfte.
Rauchstopp während der Schwangerschaft: am besten möglichst frühzeitig
Frauen sollten möglichst frühzeitig aufhören zu rauchen – im Idealfall natürlich, bevor sie schwanger werden. Aber auch während der Schwangerschaft gelten die Prinzipien „Je früher, desto besser“ und „Es ist nie zu spät“. Das zeigte unter anderem eine Studie aus Kalifornien, die den Zusammenhang zwischen einem Rauchstopp in der Schwangerschaft (bzw. in den Monaten davor) und dem Risiko für eine Frühgeburt untersucht hat. Das Ergebnis: Je früher im Verlauf einer Schwangerschaft ein Rauchstopp gelang, desto seltener kam es zu Frühgeburten. Das Risiko einer Frühgeburt war im Vergleich zu nicht rauchenden Müttern insgesamt erhöht – deshalb sollte am besten vor dem Einsetzen der Schwangerschaft mit dem Rauchen aufgehört werden.
Unterstützung beim Rauchstopp
Obwohl eine werdende Mutter ein sehr gutes Argument für den Rauchstopp hat, fällt es vielen Frauen in dieser Lebenssituation schwer, nicht zu rauchen. Hier kann professionelle Unterstützung helfen:
- Unter www.iris-plattform.de können Sie sich weiter über die Risiken von Tabak (und auch Alkohol) in der Schwangerschaft informieren und erhalten Tipps und Unterstützung für einen Konsumstopp.
- 0 800 8 31 31 31 * lautet die kostenfreie Servicenummer der BIÖG-Telefonberatung zur Rauchentwöhnung; montags bis donnerstags von 10 bis 22 Uhr
freitags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr
unter 0 800 8 31 31 31 * zur Verfügung; * kostenfreie Servicenummer - Broschüren zum Thema (Nicht-) Rauchen und Materialien für den Rauchstopp finden Sie hier
Außerdem: Sprechen Sie Ihre Frauenärztin bzw. Ihren Frauenarzt auf das Thema Rauchstopp an.