Rauchen greift Zähne, Zahnfleisch und Mundschleimhaut an
Die negativen Folgen des Rauchens für die Zahngesundheit werden häufig unterschätzt. Viele Raucherinnen und Raucher wissen nicht, dass die Schadstoffe im Tabakrauch ihre Zähne, das Zahnfleisch und die Mundschleimhautangreifen und schädigen. Die Folge: Die Gefahr von Erkrankungen im Mundraum steigt erheblich. Auch rauchlose Tabakprodukte wie Kau- oder Lutschtabak stellen eine Gefahr dar - beim Konsum ruht der Tabak für längere Zeit im Mund, die Giftstoffe werden dabei über die Mundschleimhaut aufgenommen.
Auswirkungen des Rauchens auf die Mundschleimhaut
Die im Tabakrauch enthaltenen Giftstoffe vermischen sich beim Rauchen mit dem Speichel. Über diesen Weg können sogenannte „Präkanzerosen“ begünstigt werden: Vorstufen von Mundhöhlenkrebs. Dadurch erhöht Rauchen das Risiko für Tumorenin der Mundhöhle. Laut einer Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) ist das Risiko für Mundhöhlenkrebs bei Raucherinnen und Rauchern deutlich höher als bei Nichtrauchenden. Wie sehr das Risiko für diese Krebsart ansteigt, hängt auch davon ab, wie viel und wie lange jemand raucht. Bei einer durchschnittlichen Konsummenge von weniger als 20 Zigaretten pro Tag kann Untersuchungen zufolge von einem dreifachen Risiko für Krebs im Mundraum ausgegangen werden. Werden mehr als 20 Zigaretten pro Tag geraucht, steigt das Risiko um den Faktor 6 (im Vergleich zum Mundkrebsrisiko von Nichtrauchenden). Durch den zusätzlichen Konsum von Alkohol steigt das Risiko für Mundhöhlenkrebs noch weiter. Tumoren durch Rauchen entstehen vor allem am Mundboden sowie an der hinteren Zunge. Rauchen erhöht außerdem das Risiko für Speicheldrüsenkrebs.
Raucherinnen und Raucher haben außerdem häufiger Verletzungen bzw. Risse (sogenannte „Läsionen“) an der Mundschleimhaut.
Auswirkungen des Rauchens auf Parodontitis
Raucherinnen und Raucher haben ein deutlich höheres Risiko für Parodontitis – eine bakteriell verursachte Entzündung des Zahnhalteapparates. Je mehr Zigaretten jemand raucht, desto stärker steigt dieses Risiko. Bei hohem Konsum kann das Erkrankungsrisiko sogar um das fünfzehnfache steigen, verglichen mit dem Risiko eines Nichtrauchenden. Auf die zahnmedizinische Behandlung einer Parodontitis sprechen rauchende Menschen zudem schlechter an als Nichtraucherinnen und Nichtraucher.
Auswirkungen des Rauchens auf Zahnhygiene und Karies
Die Hygiene und Gesundheit der Zähne leiden erheblich unter dem Rauchen. Die Wundheilung nach einem chirurgischen Eingriff wird verzögert und eine erfolgreiche Zahnimplantatbehandlung erschwert. Außerdem: Verfärbte Zähne und schlechter Atem lassen so manchen Mitmenschen zurückschrecken. Wer raucht, hat außerdem häufiger Karies (eine durch Bakterien bedingte Zerstörung des Zahnschmelzes). Je häufiger jemand zur Zigarette greift, desto stärker steigt sein oder ihr Karies-Risiko.
Ein Rauchstopp befreit Ihren Mundraum von den Giftstoffen des Tabakrauchs und senkt das Risiko für die genannten Erkrankungen deutlich.