April 2024: Das Cannabisgesetz ist in Kraft getreten
Zum 1. April 2024 ist in Deutschland das Cannabisgesetz (kurz CanG) in Kraft getreten. Mit dem Gesetz wird der private Eigenanbau durch Erwachsene zum Eigenkonsum sowie der gemeinschaftliche, nicht-gewerbliche Eigenanbau von Cannabis in Anbauvereinigungen legalisiert. Die Regelungen zum Eigenanbau in Anbauvereinigungen treten am 1. Juli 2024 in Kraft. Auch vor Inkrafttreten des Gesetzes haben Menschen in Deutschland Cannabis konsumiert. Fragen und Antworten zu den neuen rechtlichen Rahmenbedingungen finden Sie hier. Für das Jahr 2021 wird die Zahl derjenigen, die hierzulande im Laufe eines Jahres mindestens einmal Cannabis konsumiert haben, auf 4,5 Millionen geschätzt.
Cannabis schadet jungen Menschen ganz besonders
Cannabis kann, wie andere psychoaktive Substanzen auch, die Wahrnehmung sowie das Erleben und Verhalten beeinflussen (z.B. Beeinträchtigung von Gedächtnis und Aufmerksamkeit, Störungen des Kurzzeitgedächtnisses). Außerdem kann der Konsum von Cannabis zu einer Abhängigkeit führen. Über das Schädigungspotenzial von Cannabis informiert das BIÖG umfassend, zum Beispiel auf den Webseiten www.infos-cannabis.de und www.cannabispraevention.de.
Besonders riskant ist Cannabis für Jugendliche und junge Erwachsene, da durch den Konsum wichtige Reifungsprozesse im Gehirn gestört werden können. Als Folge können sich unter anderem die geistigen Leistungen, zum Beispiel das Aufmerksamkeits- und Konzentrationsvermögen, verschlechtern. Die Gesundheits- und Abhängigkeitsrisiken durch den Konsum von Cannabis sind umso größer, je jünger die Konsumenten und Konsumentinnen sind.
Für Personen unter 18 Jahren ist und bleibt der Erwerb, Besitz und Anbau von Cannabis verboten. Die Weitergabe von Cannabis an Minderjährige wird bestraft.
Cannabis + Tabak = Risiko für die Gesundheit
Da Cannabis sehr häufig geraucht wird (in den meisten Fällen mit Tabak gemischt), entsteht hierdurch ein zusätzliches Schädigungspotenzial:
- Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) kommt zu dem Schluss: Der Rauch von Cannabis enthält ähnlich viele Schadstoffe wie der Rauch von Tabak. Die Konzentration einiger Schadstoffe ist im Rauch von Cannabis sogar noch höher als im Tabakrauch.
- Auch für Dritte kann der Rauch von Cannabis schädlich sein (Passivrauchen). So kam eine Studie an Tieren zu dem Schluss, dass Cannabis-Rauch die Funktionsweise des sogenannten „Endothels“ (dünne Schicht von spezialisierten Zellen an der Innenwand von Blutgefäßen) beeinträchtigen kann. Das Endothel reguliert unter anderem den Blutdruck und ist an Entzündungsprozessen im Körper beteiligt. Derzeit fehlen noch aussagekräftige Studien, um die Schädlichkeit des „Passivrauchens von Cannabis-Rauch“ genauer und konkreter einschätzen zu können. Vorsorglich sollten sich Schwangere und Heranwachsende, insbesondere Kinder, Cannabis-Rauch nicht aussetzen (bzw. dem Rauch ausgesetzt werden).
- Cannabis-Rauch wird in der Regel in größeren Zügen und tiefer inhaliert als Zigarettenrauch. Außerdem verbleibt der Rauch meist länger in der Lunge. Das bedeutet: Die beim Verbrennen (von Cannabis bzw. des Cannabis-Tabak-Gemischs) entstehenden giftigen, zum Teil krebserzeugenden Substanzen, gelangen in großer Zahl in die Lunge und verbleiben dort länger.
- Das im Tabak enthaltene Nikotin macht abhängig. Auch der Konsum von Cannabis kann zu einer Abhängigkeit führen. Wenn Cannabis zusammen mit Tabak geraucht wird, kann sich eine Abhängigkeit entwickeln, die es schwerer macht, aus dem Konsum der beiden Substanzen auszusteigen. Eine Studie mit Teilnehmenden im Jugendalter bzw. jungen Erwachsenenalter kam zu dem Schluss, dass Tabakrauchende mit höherer Wahrscheinlichkeit eine Cannabisabhängigkeit entwickeln.