06. Feb 2025
Lesezeit ca.

Besondere Risiken Frauen und Männer

Das Wichtigste in Kürze

  • Rauchen schädigt die Gesundheit aller Menschen.
  • Von einigen Risiken des Rauchens sind Frauen besonders stark betroffen. Ebenso gibt es besondere Risiken durch Tabakkonsum für Männer.
  • Immer mehr Frauen erkranken durch langjährigen Tabakkonsum an Lungenkrebs. Studien ergeben einen Zusammenhang zwischen Rauchen und dem Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken.

Allgemeine und besondere Risiken des Rauchens

Rauchen birgt für alle Geschlechter erhebliche gesundheitliche Risiken. Frauen und Männer unterscheiden sich jedoch zum Teil darin, von welchen Risiken des Rauchens sie in welchem Ausmaß betroffen sind.

Besondere Risiken für Frauen

Bei gleicher Zigarettenmenge scheinen Raucherinnen im Vergleich zu rauchenden Männern anfälliger für Herz-Kreislauf-Krankheiten zu sein. So kam eine Studie beispielsweise zu dem Schluss, dass bereits eine Zigarette pro Tag das Risiko für eine koronare Herzkrankheit erheblich erhöht, bei Männern um 48 Prozent, bei Frauen um 57 Prozent. Dieses Ergebnis zeigt: Rauchen erhöht für alle Menschen das Risiko von Herzkrankheiten, Frauen scheinen von diesem Risiko noch etwas stärker betroffen zu sein als Männer.

Eine frauenspezifische Krebsart ist der Gebärmutterhalskrebs. Einer Schätzung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) zufolge erkranken in Deutschland pro Jahr 743 Frauen durch das Rauchen an Gebärmutterhalskrebs. Natürlich ist die Gesamtzahl der Gebärmutterhalskrebsfälle hierzulande deutlich höher, aber diese 743 Fälle können dem Faktor Rauchen zugeschrieben werden – und sind damit eindeutig vermeidbar.

Osteoporose ist ebenfalls eine Krankheit, an der sowohl Frauen als auch Männer erkranken, insbesondere im höheren Alter. Bei dieser Krankheit, die öfter auch als „Knochenschwund“ bezeichnet wird, nimmt der Mineralgehalt in den Knochen ab. Dadurch steigt das Risiko von Knochenbrüchen. Frauen erkranken deutlich häufiger an Osteoporose, wie folgender Vergleich zeigt: Knapp ein Viertel der Frauen im Alter von über 65 Jahren ist von Osteoporose betroffen, bei den Männern in dieser Altersgruppe sind es dagegen knapp sechs Prozent. Rauchen erhöht das Osteoporoserisiko deutlich. Raucherinnen, insbesondere jene im höheren Alter, sind von diesem Krankheitsrisiko also besonders betroffen.

Die Zahl der Frauen, die an Lungenkrebs sterben, ist in den letzten Jahren angestiegen. Das zeigt folgender Vergleich des Statistischen Bundesamts: Während im Jahr 2000 in Deutschland noch 23 Frauen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner an Lungenkrebs verstarben, waren es im Jahr 2020 fast 40 Frauen: ein Anstieg um 73 Prozent. „Ein Grund dafür könnte der seit den 1950er Jahren deutlich gestiegene Anteil von Raucherinnen an der weiblichen Bevölkerung sein“, so die Erklärung des Bundesamts für diese deutliche Zunahme der Todesfälle durch Lungen- und Bronchialkrebs bei Frauen in den vergangenen Jahrzehnten.

Eine groß angelegte, sogenannte „Meta-Studie“ (wissenschaftliche Untersuchung, die mehrere Studien zusammenfassend analysiert) kam zu dem Schluss, dass Rauchen für Frauen ein eigenständiger Risikofaktor für eine Erkrankung an Brustkrebs ist, insbesondere für Frauen vor ihrer Menopause. Allerdings sind noch weitere Studien notwendig, um diesen möglichen Zusammenhang zwischen langjährigem Zigarettenkonsum und einer Brustkrebserkrankung näher zu 

Vor allem langjähriges Rauchen beeinträchtigt die Fruchtbarkeit von Frauen. Rauchende Frauen sind deshalb häufiger unfruchtbar als Nichtraucherinnen. Auch die hierfür verantwortlichen biologischen Mechanismen sind inzwischen gut erforscht. So beeinträchtigen die Inhaltsstoffe des Tabaks die Entwicklung der Eizellen und stören die Hormonbildung. Auch die Einnistung der befruchteten Eizelle in der Gebärmutter wird durch die in der Blutbahn zirkulierenden Giftstoffe erschwert. In der Folge sinken die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft. Auch eine künstliche Befruchtung hat durch das Rauchen geringere Erfolgsaussichten.

Frauen, die rauchen und die Pille nehmen, haben ein erhöhtes Risiko für eine Thrombose. Dabei bilden sich Gerinnsel in Blutgefäßen, die dadurch verstopft werden können. Wer die Pille nimmt, hat also einen wichtigen zusätzlichen Grund, nicht zu rauchen.

Während einer Schwangerschaft und auch danach gefährdet Rauchen Mutter und Kind.

Besondere Risiken für Männer

In allen Altersgruppen rauchen mehr Männer als Frauen. Außerdem rauchen Männer meist auch mehr Zigaretten pro Tag und nehmen damit mehr Schadstoffe auf. Dass Rauchen unter anderem das Risiko von Impotenz und Erektionsschwierigkeiten erhöht, ist vielen dabei nicht bewusst. Das Risiko für Erektionsprobleme ist umso höher, je mehr geraucht wird.

Die Giftstoffe des Tabakrauchs greifen unter anderem die Blutgefäßinnenwand (Endothel) an. Diese wird dadurch weniger flexibel, was wiederum die Funktion des Blutgefäßes – sich zu verengen und zu erweitern – beeinträchtigt. Im Schwellkörper des Penis wirkt sich das so aus, dass der zeitweilige Anstieg der Durchblutung, der für eine Erektion (Anschwellen des Penis) notwendig ist, erschwert wird. Dadurch können Erektionsprobleme entstehen.

Schädliche Substanzen aus dem Tabakrauch beeinträchtigen die Herstellung und Entwicklung der Spermien und verringern so die Fruchtbarkeit des Mannes. Die Spermien von Rauchern sind tendenziell kleiner und oftmals weniger beweglich. Die Folge: Impotenz tritt bei Rauchern deutlich häufiger auf als bei Nichtrauchern. 

Wissenschaftliche Studien ergeben zudem Hinweise auf ein höheres Prostatakrebs-Risiko bei Rauchern. In einer groß angelegten Studie aus Schweden wurden Daten aus fünf bevölkerungsweiten Studien ausgewertet. Dabei zeigte sich, dass rauchende Männer (im Vergleich zu Nichtrauchenden) ein höheres Risiko hatten, an Prostatakrebs zu erkranken.

Alle der genannten Risiken lassen sich durch einen konsequenten Rauchstopp deutlich verringern. Wir helfen Ihnen beim Aufhören, mehr Infos unter Der Rauchstopp.

Hilfe