11. Feb 2025
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Wasserpfeife (Shishas)

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Konsum von Wasserpfeifen (Shishas) ist in Deutschland inzwischen recht weit verbreitet. Die damit einhergehenden Gesundheitsrisiken sind vielen Menschen unbekannt oder werden unterschätzt.
  • Der durch eine Shisha erzeugte Rauch enthält neben Nikotin viele Giftstoffe.
  • In geschlossenen Räumen kann es bei unsachgemäßem Gebrauch zu einer tödlichen Kohlenmonoxidvergiftung kommen.

Gesundheitsrisiken der Wasserpfeife werden oft unterschätzt

Ursprünglich vor allem in Nordafrika und Teilen Asiens verbreitet, gewann das Rauchen von Wasserpfeifen (Shishas) in den letzten Jahren auch bei Menschen in Deutschland und ganz Europa zunehmend an Popularität. Inzwischen gibt es hierzulande an vielen Orten Shisha-Bars und -Cafés sowie Geschäfte, die Wasserpfeifen verkaufen. Die Gesundheitsrisiken durch den Konsum von Wasserpfeifen sind vielen Menschen unbekannt oder aber werden unterschätzt. Dass auch von tabakfreien Produkten für Wasserpfeifen ein Gesundheitsrisiko ausgeht, wissen ebenfalls viele Menschen nicht.

Süße Aromen täuschen über Schädlichkeit hinweg 

Die Wasserpfeife, bei einigen auch als Shisha, Narghileh, Arghileh, Hookah oder Hubble Bubble bekannt, besteht aus einem wassergefüllten Glasgefäß, einem Tongefäß für den Tabak, einer Rauchsäule mit Ventil und einem Schlauch mit Mundstück. Der Tabak für Wasserpfeifen wird häufig mit Früchten, Fruchtessenzen, Sirup und anderen Substanzen aromatisiert. Auf das mit dieser Mischung gefüllte Tongefäß werden ein Metallsieb oder eine durchlöcherte Alufolie und glühende Kohle gelegt. Der Rauch wird durch das Wasser hindurch in den Schlauch gesogen und eingeatmet.

Bevor beim Shisha-Rauchen der Rauch durch einen Schlauch inhaliert wird, wird er durch das Wasser geleitet und dadurch abgekühlt. Man könnte meinen, dass der Rauch auf diese Weise auch effektiv gefiltert würde. Das ist allerdings ein Irrglaube. Vielmehr kühlt das Wasser den Rauch und sorgt damit dafür, dass er tiefer inhaliert werden kann. Die süßen Aromen wiederum lenken davon ab, dass es sich bei der Wasserpfeife um ein gesundheitsschädliches Produkt handelt.

Hohe Schadstoffkonzentrationen im Rauch der Wasserpfeife 

Im Rauch von Wasserpfeifentabak sind viele giftige Stoffe enthalten, unter anderem Kohlenmonoxid, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), tabakspezifische Nitrosamine, Formaldehyd, Benzol, Nickel, Chrom und Blei. Einige dieser Stoffe sind krebserregend. Über den Rauch von Wasserpfeifen werden zum Teil größere Schadstoffmengen aufgenommen als über Zigaretten. Dies gilt insbesondere für Kohlenmonoxid und Teer, der sich bei der Verschwelung des Tabaks bildet. Allerdings unterscheidet sich offenbar die Zusammensetzung des Teers, der beim Gebrauch von Wasserpfeifen entsteht, von dem Teer im Zigarettenrauch. Die genaue Zusammensetzung des Wasserpfeifenteers ist noch nicht genau bekannt, wird aber derzeit erforscht.

Studien zeigen: Der Konsum von Wasserpfeifen erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ((Link zu Unterseite)), Krebs ((Link zu Unterseite)) und COPD ((Link zu Unterseite)).

Hohe Nikotinmengen im Wasserpfeifentabak

Der Rauch vom Wasserpfeifentabak enthält zudem jede Menge Nikotin. Im Schnitt nimmt jemand, der bzw. die eine Wasserpfeife raucht, das Nikotin von 10 Zigaretten auf. Nimmt man das Volumen des Rauchs, der entsteht, als Maßstab, entspricht die Nikotinmenge sogar 100 Zigaretten – bei einer einzigen Sitzung (Sitzung = Zeitdauer, in der eine Wasserpfeife konsumiert wird). Nikotin macht abhängig. Mit dem Konsum von Wasserpfeifen ist demnach auch eine Suchtgefahr verbunden.

Tabakfrei bedeutet nicht schadstofffrei

Inzwischen gibt es auch tabakfreie Wasserpfeifen. Statt Tabak werden zum Beispiel Dampfsteine oder Gele verwendet. Allerdings entstehen auch hierbei gesundheitsschädliche, zum Teil krebserregende Stoffe, wie unter anderem das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) herausgefunden hat. Und auch beim Konsum von elektrischen Wasserpfeifen werden Giftstoffe aufgenommen. Demnach gibt es derzeit keinen schadstofffreien Konsum von Wasserpfeifen. Ganz besonders rät das BfR Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Schwangeren vom Wasserpfeifen-Konsum ab.

Inwiefern vom Wasserpfeifen-Dampf ein Risiko für Menschen ausgeht, die sich im gleichen Raum aufhalten, zum Beispiel in einem Shisha-Café, muss durch Studien erst noch genauer untersucht werden. Das BfR empfiehlt jedoch insbesondere Schwangeren, sich nicht dort aufzuhalten. In geschlossenen oder schlecht belüfteten Räumen kann es beim Gebrauch von Wasserpfeifen zu Kohlenmonoxidvergiftungen kommen. Dann besteht sogar akute Lebensgefahr.

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