12. Mar 2025
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Nicht ganz geschafft?

Das Wichtigste in Kürze

  • Greift man nach einem Rauchstopp wieder zur (E-)Zigarette, sollte man sich nicht entmutigen lassen.
  • Ein Ausrutscher bedeutet nicht, dass der ganze Versuch gescheitert ist. Er zeigt , in welchen Situationen jemand besonders gefährdet ist.
  • Die Erfahrung eines Ausrutschers oder Rückfalls kann dafür genutzt werden, sich besser auf kritische Momente vorzubereiten. 

Wieder geraucht? Lassen Sie sich nicht entmutigen

„Mit dem Rauchen aufzuhören, ist kinderleicht. Ich habe es schon hundertmal geschafft“ – dieser Satz von Mark Twain wird oft zitiert, wenn es um das Thema Rauchstopp geht. Er bringt auf den Punkt, was einige Menschen bei ihren Rauchstoppversuchen erleben: Der Absprung gelingt, irgendwann holt sie das alte Verlangen nach der (E-)Zigarette dann ein und sie fangen wieder an. Die häufigsten Gründe für erfolglose Ausstiegsversuche sind Stress, ein Rückfall in alte Gewohnheiten und oder auch Frust über eine Gewichtszunahme. Andere Menschen wiederum werden übermütig – sie glauben, das Thema „hinter sich zu haben“, weil sie eine Zeit lang kein Verlangen nach der Zigarette verspürt haben und sind dann nicht darauf vorbereitet, wenn die Lust ((Link zu Verlangensattacken)) einige Wochen nach dem Rauchstopp plötzlich wieder aufkommt. Und so mancher gibt diesem starken Verlangen nach.

Lassen Sie sich dadurch nicht entmutigen: Die meisten erfolgreichen Exraucherinnen und Exraucher haben mehr als einen Anlauf genommen, um dem Glimmstengel endgültig „Adieu“ zu sagen. Klären Sie zunächst, ob es sich bei Ihrem „Wieder-Rauchen“ um einen Ausrutscher oder Rückfall handelt.

Ausrutscher oder Rückfall?

Häufig ist von „einer Zigarette“ die Rede, wenn der Begriff „Ausrutscher“ verwendet wird. Andere definieren einen Ausrutscher als eine „begrenzte Rauchepisode nach dem Ausstieg“. In letzterem Fall würde auch das Rauchen mehrerer Zigaretten, beispielsweise bei einer Feier, als „Ausrutscher“ gelten. Von einem Rückfall spricht man dagegen, wenn alte Rauchmuster wieder aufgenommen werden, jemand also wieder in seine bzw. ihre alten Verhaltensmuster „zurückfällt“.

Konkret: Das Rauchen einer (E-)Zigarette nach Ihrem eigentlichen Rauchstopptag, zum Beispiel in einer „stressigen Phase“ Ihres Alltags, wäre demnach zunächst einmal ein Ausrutscher. Sie können dieses Ereignis produktiv nutzen – indem Sie mit jemandem darüber sprechen und neue, verbesserte Strategien im Umgang mit Stress entwickeln. Auf diese Weise stehen die Chancen gut, dass Sie wieder erfolgreich in Ihre „rauchfrei-Spur“ zurückkehren. Wenn Sie das einmalige Rauchen hingegen als ein Scheitern des gesamten Rauchstopp-Versuchs deklarieren („Wieder einmal nicht geschafft“), besteht das Risiko, dass Sie danach wieder in alte Rauchgewohnheiten zurückfallen. 

Ausrutscher nicht verharmlosen

Ein Ausrutscher hat also einen Informationswert: Er zeigt an, welche Situationen kritisch sind, weil sie noch mit dem Rauchen verbunden sind. Ausrutscher sollten jedoch auch nicht verharmlost werden. Obwohl nicht gleichbedeutend mit einem Rückfall, bergen sie doch immer die Gefahr eines Rückfalls. Im Englischen heißt ein Ausrutscher „lapse“. Die zwei Buchstaben „re“ machen daraus einen „relapse“ (Rückfall). Und ein Weg zurück in alte Rauchmuster beginnt oft mit einem oder mehreren Ausrutschern.

Ausrutscher oder Rückfall: was nun?

Wer sein Ziel verfehlt hat, sollte dies nicht einseitig als Misserfolg bewerten. Sie haben es geschafft, eine Zeit lang auf die (E-)Zigarette zu verzichten oder weniger zu rauchen. Darauf lässt sich nun aufbauen. Nutzen Sie die Informationen, die ein Ausrutscher oder Rückfall enthält. Sie können die Erfolgsaussichten des nächsten Rauchstopps verbessern. Denn wer weiß, in welchen Situationen er oder sie gefährdet ist, kann sich beim nächsten Mal besser darauf einstellen.

Unsere Empfehlung bei einem Ausrutscher

Sie haben alle Chancen, aus dem Ausrutscher eine im wahrsten Sinne des Wortes „einmalige Gelegenheit“ zu machen: indem Sie den Vorfall bewusst wahrnehmen, sich nicht zu sehr darüber ärgern und das Beste daraus machen. Schmeißen Sie die Zigaretten oder andere Rauch- und Dampfprodukte weg, falls Sie welche zu Hause haben. Setzen Sie sich mit Ihren Rauchmustern ((Link zur Unterseite)) auseinander und überlegen Sie, wie es dazu gekommen ist, dass Sie wieder zur Zigarette oder anderem gegriffen haben. Was hätten Sie stattdessen machen können? Tauschen Sie sich zu diesen Fragen auch mit anderen Menschen aus, zum Beispiel in unserer rauchfrei-Community((Link zu Community))

Unsere Empfehlung bei einem Rückfall

Im Prinzip gilt hier das Gleiche. Beschäftigen Sie sich zunächst mit Ihrer Lebenssituation, die zu dem Rückfall geführt hat. In welcher Lebenslage habe ich wieder angefangen? Was hat mir in der Situation eventuell gefehlt? 

Blicken Sie dann auch auf Ihre gesamte „Rauchgeschichte“: Wie kam es dazu, dass Sie überhaupt angefangen haben zu rauchen? Warum klappte es in einer bestimmten Lebensphase leichter, die Zigaretten im Automaten zu lassen? Und wie können Sie die Funktionen des Rauchens in Ihrem Leben anders erfüllen als zur Tabak- oder E-Zigarette zu greifen? 

Nachdem Sie sich mit diesen Fragen beschäftigt haben, können Sie nun den nächsten Schritt gehen: ein neues Rauchstopp-Datum festlegen. Weitere Informationen zum Thema Rauchstopp finden Sie hier ((Link zur Rubrik Rauchstopp)).

Unter Rauchmuster erkennen ((Link zur Unterseite)) erfahren Sie, wie sich ein Ausrutscher bzw. ein Rückfall bestmöglich vermeiden lässt.

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