Liebe Melanie,
wie hier schon viele schrieben, jeder macht es anders.
Ich hab zum Beispiel nichts spontan gemacht, sondern mich seit Sommer letzten Jahres damit befasst.
Dies ist nicht mein erster Versuch und ähnlich wie du, habe ich nie sehr lange durchgehalten (ich glaube, das höchste waren 7 Tage). Mein Problem war immer, dass mich Stresssituationen total aus der Bahn geworfen haben und ich extrem schwache Nerven hatte. Bin dann regelrecht "eingebrochen".
Ich wusste also seit Sommer, dass ich irgendwann im neuen Jahr aufhören werde. Trotzdem stimmt ich Andreas zu: Den richtigen Zeitpunkt gibt es nicht. Für mich war Anfang des Jahres der Tag Ende Februar klar. Egal was da sein wird (Stress im privaten, auf der Arbeit, Krankheit), ich suche keine Ausrede mehr.
Ich habe viele Studien gelesen und die sagen, dass Nikotinersatzprodukte helfen können. Weil ich wie du sehr viel Angst vor dem Entzug und der Stimmung die ich daher kannte hatte, hab ich mich dafür entschieden. Ich bin nun seit 3 Wochen rauchfrei mit Nikotinpflastern. Und was soll ich sagen: es fällt mir so viel leichter als die Male davor. Ich weiß nicht, ob es an der langen Vorbereitung, der Versorgung mit dem Suchtstoff oder vielleicht auch nur dem Placeboeffekt liegt. Es ist mir auch sch***egal. Klar denke ich ans rauchen, jeden Tag, mehrfach. Aber es fühlt sich nicht an wie "Suchtdruck" eher wie wenn ich mal Lust auf ein bestimmtes Gericht habe. Ist halt jetzt nicht da, also gibts das nicht.
Es stimmt, dass der körperliche Entzug damit hinausgezögert wird. Wenn ich reduziere (was ich schon 2x gemacht habe, aber immer wenig), merke ich, dass ich für ein bis zwei Tage etwas häufiger ans rauchen denke und auch etwas gereizter bin. Aber das ist alles überhaupt nicht mit dem zu vergleichen, was ich im "kalten Entzug" gefühlt habe und auch schnell wieder vorbei. Und deswegen fällt es mir auch schwer hier überhaupt von Entzug zu sprechen, es fühlt sicher eher an wie ein abgewöhnen und nicht wie ein Kampf. Trotzdem muss man es natürlich wollen und den psychische Entzug, die ganzen Rauchsituationen, meistern.
Ich weiß, dass viele Menschen die aufhören wollen nicht viel von NET halten. Ich habe das auch nie ernst genommen, bevor ich mich damit beschäftigt habe. Mittlerweile sehe ich es so: Warum soll ich es mir so schwer machen, wenns auch einfacher geht - es gibt meines Wissens keine Gesetzmäßigkeit die sagt, dass Rauchentwöhnung schwer sein MUSS. Für mich ist das bisher der richtige Weg und ich hoffe, dass ich so komplett davon weg komme und auch nicht rückfällig werde.
Worauf ich bewusst verzichte ist alles die Verknüpfung von Suchtbefriedigung und oraler Handlung - also Vaper (mit Nikotin), Inhalator, Spray. Einfach weil ich diese Verknüpfung im Hirn lösen will. Ich hatte mal versucht mit Nikotin vapen aufzuhören. Im Endeffekt hatte ich diese dumme Ding 24/7 am Mund.