Liebe Milonka,
da ich selbst chronisch psychisch krank und psychiatrieerfahren bin (leider, pfui deubel) kann ich mir deinen Rückfall so gut vorstellen. Meine erste Zigarette habe ich bei meinem ersten Aufenhthalt in einer Nervenklinik geraucht, war total in einem Ausnahmezustand und in mir ist durch die Krankheit innerlich etwas kaputt gegangen. Wohl mein Selbstbild als gesunder und ordentlich leistungsfähiger Mensch. Als mir ein Freund eine Zigarette anbot, habe ich zugelangt. Und war dann bis vor drei JAhren drangehängt. Du bist also nicht alleine, es gibt hier so einige von unserem Kaliber:wink:.
[color=red]Und auch unsereins schafft es[/color], das ist die gute Nachricht! [color=red]Du hast es ja auch geschafft, FÜNF LANGE MONATE! Ein RIESENERFOLG. [/color]Ehrlich gesagt, bei dieser langen Zeit wäre ich so frech und frei, würde mir mein ursprüngliches RAuchausstiegsdatum eintragen, sodass eine stattliche Anzahl rauchfrier TAge neben deinem Namen steht und das Ganze Heute als Ausrutscher einordnen. Wie toll wäre das denn, wenn du einfach weitermachen würdest mit dem : "Nein Danke, ich rauche nicht". Und weiter deine geschafften TAge zählen würdest?
Zu deinen Problemen: für mich ist dein Kernsatz folgender: "Ich finde es so unglaublich schwer all die Gefühle auszuhalten, die an die Oberfläche kommen, wenn ich nicht rauche. Traurigkeit, Wut, Sehnsucht und was noch alles."
Das zu lernen ist tatsachlich bei mir auch sehr wichtig. Aber es geht. Langfristig. Meinst du bei dir auch? Allerdings - ich rede nur von mir - kann ein Lotse hier nicht eine intensive langfristige Begleitung anbieten, um intensiv auf die zugrunde liegenden Themen einzugehen. In meinen Augen ist das Arbeit für die Therapie. Und für die Klinik. Vielleicht ist die Zeit auch noch nicht reif für dich und es ist zuviel auf einmal für dich. Aus einer Klinik wurde ich mal rausgeschmissen, weil ich verbotenerweise geraucht habe. Aber die damalige Situation hat mich einfach überfordert.
:crown: Was solls: Aufstehen nach dem Ausrutscher, Krönchen richten nach dem Hinfallen und weiter gehen. Das ist unser aller Motto hier.
Zum Schluss: Was spricht dich an: weitermachen mit Unterstützung (unter Beachtung unserer Grenzen hier)? Erst mal psychisch gesünder und stabiler werden und dann wieder den Einstieg in ein dauerhaft rauchfreies Leben angehen? Welchen Weg gibt es noch?
Freu mich auf Nachricht von Dir.
Herzlichst von seelischem Hinkebein zu seelischem Hinkebein
Andrea