Hallo blackisbeautiful,
gut daß Du die Entscheidung getroffen hast, aufzuhören. Bravo und herzlichen Glückwunsch!
Hast Du Dich schon zu dem Ausstiegsprogramm auf dieser Seite hier angemeldet? Das kann ich Dir im Vorfeld wärmstens empfehlen. Überhaupt die ganze Seite hier hat mir im Vorfeld geholfen, mich zu motivieren und meinen Entschluß zu konkretisieren. Man erfährt auch ganz viel über den Entzug und Möglichkeiten einer Schmachtattacke zu begegnen. Ich kann Dir empfehlen, die Seite schon zur Vorbereitung richtig zu beackern. Unter den Reitern Informieren und Aufhören findest Du viele Infos.
Dann überleg Dir mal, in welchen Situationen Du immer rauchst. Du hast ja schon mit der Strichliste angefangen, prima! Jetzt vermerk Dir mal die Situation dazu. Man neigt nämlich dazu, immer in denselben Lagen zu rauchen (hast ja schon angedeutet, daß es auch für Dich so ganz bestimmte Situationen zum Rauchen gibt, die kurze Arbeitspause, wenn der Kleine im Bett liegt - die zuletztgenannte war bei mir übrigens auch ganz, ganz wichtig, also die Situation kenne ich auch). Und dann überlege Dir, was Du an der Situation ändern könntest, um sie vom gewohnheitsmäßigen Rauchen zu entkoppeln. Nach dem Zubettbringen des Kleinen z. B. ins Bad und Zähne putzen, hat mir an dieser Stelle geholfen, oder wenn Du z. B. zum Kaffee rauchst, dann entweder Tee trinken oder den Kaffee nicht da, wo Du ihn bisher zum Rauchen getrunken hast. In der Arbeitspause nicht zum Rauchen raus- oder in den Raucherbereich gehen, sondern Fenster auf, scharfes Bonbon rein und zehnmal durch einen o-förmig geöffneten Mund einatmen (danach hast Du keine Lust mehr auf Rauchen). Verstehst was ich mein? Ändere Deine Rauchsituationen.
(Gerade diese Ritualzigaretten sind schwer abzusetzen, aber das sind die, die uns unsere Sucht "vorschreiben" will. Also ändere diese Rituale. Bei mir war es zuletzt genauso, ich hatte "nur noch" (jede einzelne ist zu viel, ich weiß) so sieben am Tag, aber die waren so unglaublich wichtig - und ich so fremdbestimmt, daß ich mir meinen Tagesablauf davon hab diktieren lassen... Das war auch ein ganz wichtiger Aspekt, den ich nicht mehr wollte. Ich bestimme über meinen Tag, nicht das Nikotin. Und es ist egal, wie viele oder wenige man raucht, man muß sich aus dieser Fremdbestimmung befreien, und die betrifft uns alle, egal ob wir vorher viel oder wenig geraucht haben.)
Außerdem kann es auch ratsam sein, sich schon im Vorfeld zu überlegen, was man machen kann, wenn ein Schmachtanfall kommt, und sich da eine Liste zu erstellen (z. B. ein Fenster putzen, ein Regalbrett abstauben, ein Glas Wasser trinken, eine Runde um den Block laufen, Blumen gießen, Zähne putzen, zuckerfreien Bonbon lutschen und was Dir sonst noch so einfällt) - Ablenken heißt die Devise, denn jeder Schmachter geht vorbei. Man muß ihn nur aussitzen.
Und dann natürlich im Forum lesen, auch vorher schon, denn hier beschreiben alle ihre Erfahrungen, sodaß Du Dir ungefähr ein Bild machen kannst, was auf Dich zukommt. Dann kann Dich der :evil: nicht mehr so leicht überraschen.
Besorg Dir Tee, zuckerfreien Kaugummi, scharfe Bonbons (die Schärfe hilft bei Schmachtern, wirklich, hab´s ausgetestet!).
Reduzieren hat für mich nicht funktioniert (hatte ich vor meinem Rauchstopp, der mich nun hierher geführt hat, auch schon versucht - vielleicht eine Woche lang, dann war ich wieder da wo ich angefangen hatte und hab mir vorgenommen, nächste Woche wieder weniger zu rauchen. Konntest vergessen). Ich konnte nur von einem Tag auf den anderen aufhören, sonst wäre ich ewig rumgeeiert.
Und ich habe mich im Vorfeld auch bei jeder einzelnen Zigarette gefragt, wie das Leben ohne genau diese an diesem Punkt des Tages funktionieren soll, wie der Tag ohne die ablaufen soll. Das ist ganz normal und das kenne nicht nur ich, sondern viele andere hier. Die Sucht suggeriert uns sowas. Aber weißt Du was? Es funktioniert. Versprochen.
Der Zeitpunkt zum Aufhören ist dann richtig, wenn Du das Gefühl hast, wenn Du endlich loskommen willst. Nicht dann wenn die Arbeit ruht oder die Kinder groß sind (auf die Weise schiebt man es nur auf). Insofern - klar, tu es jetzt!
Ich bin sicher, es kommen noch mehr gute Tips, bzw. Du findest auf dieser Seite noch welche. Auf alle Fälle wünsche ich Dir ganz viel Erfolg bei Deinem Vorhaben, geh es an, ich find das super.
Oh mann, jetzt hab ich Dir aber einen langen Roman geschrieben. Ich hoffe, Du findest darin was, womit Du was anfangen kannst. Laß mal wieder hören, wie es so läuft! Viel Erfolg und einen guten Start wünscht Dir
Miezhaus