Guten Tag Raphaela,
auch von mir herzlich willkommen und hallo in unserer Aufhörerrunde! Ich freu ich, daß Du hier her gefunden hast. Und beglückwünsche Dich zu Deinem Entschluß, das Rauchen aufzuhören! Deine ästhetischen Motive sind für mich absolut nachvollziehbar - und ja, ich kann Dir versprechen, die Nicht(mehr)raucher registrieren gelbe Zähne und Nägel sowie den beißenden Rauchgeruch (vor allem den), den ein Raucher ausdünstet, es sagt bloß aus Höflichkeit keiner was (ist ja auch ok, würde ich auch nicht). Doch jetzt, aus meiner eigenen Erfahrung heraus, ist es mir rückwirkend peinlich, daß ich diesen Geruch auch ausgedünstet habe und bin froh, daß es nicht mehr der Fall ist. Ich bin mir meiner Wirkung auf andere Menschen sicherer und habe kein schlechtes Gefühl mehr. Gönne Dir auch dieses gute Gefühl, diese Sicherheit.
Der Grund für Deinen Rückfall vergangenes Jahr rührt mir das Herz und tut mir sehr sehr leid. Absolut nachvollziehbar, daß man da nicht auch noch dem Rauchverlangen standhalten kann. Ich finde es absolut stark, daß Du jedoch den Entschluß aufzuhören mitgenommen hast. Dazu kann ich Dir nur gratulieren und möchte das unterstützen.
Es gibt ein kostenfreies Rauchfrei-Startset, das Du Dir hier bestellen kannst, wenn Du magst:
http://www.bzga.de/infomaterialien/foerderung-des-nichtrauchens/rauchfrei-startpaket/
Da ist auch eine hilfreiche Broschüre drin, die Dir schon bei Deiner Vorbereitung dienlich sein kann - weitsichtigerweise hast Du Dir ja einen Termin mit etwas Anlauf herausgesucht. Du findest darin z.B. auch ein kleines Rauchertagebuch, mit dem Du Dein Rauchverhalten schon mal untersuchen kannst. Denn wenn man schon mal weiß, wann und warum man Rauchverlangen hat (Streß? Tageszeit? Situation? Anlaß?), und sich Alternativen zurecht legt, ist die Sucht um den Überraschungseffekt gebracht. Kann man leichter mit um. Und ein paar nützliche Hilfsmittelchen für den Tag x und die Zeit danach findest Du darin auch, Lutschpastillen, Streßball zum Kneten und einen Rauchfrei-Kalender für die ersten 100 Tage. Sieh es Dir doch mal an, vielleicht findest Du dadurch auch Unterstützung.
Was Deine Angst zu "versagen" angeht: Also grundsätzlich mal, ein Versagen gibt es beim Rauchstopp nicht. Denn was passiert Dir denn, wenn es nicht gleich im ersten Anlauf klappt? Du bist nicht schlechter gestellt als vor dem Rauchstopp auch oder? Höchstens genauso, also Du kannst nichts verlieren. Und: Kein Ausstieg ist ein Versagen, egal wie er ausgeht. Jeder Ausstieg ist eine Leistung und ein Gewinn: Du gewinnst erstmal Erfahrung, wie es sich anfühlt, welches Deine kritischen Momente sind, wie Du besser damit umgehen kannst, statt zu rauchen, und Du gewinnst rauchfreie Zeit. Im Idealfall auf Dauer, doch selbst wenn es mal einen Stolperstein, Ausrutscher oder Rückfall geben sollte: die Stunden oder sogar Tage oder Monate, die Du nicht geraucht hast, nimmt Dir keiner weg. Und auf die Erfahrung kannst Du aufbauen, weißt für das nächste Auftreten einer gleichartigen Situation, daß Du in dieser anfällig bist und kannst früher geeignete Gegenmaßnahmen einleiten. Das ist kein Versagen, eher ein Lerngeschenk.
Ferner: Jeder nicht gerauchte Tag ist ein Gewinn. Also wieso könnte man da von Versagen sprechen? Nimm den Druck von Dir Raphaela, Dein Ausstieg ist wertvoll, egal wie er läuft. Hinfallen ist keine Schande, kein Versagen. Dann stehst Du wieder auf, klopfst Dir den Staub von den Kleidern und gehst Deinen Weg weiter. So vielen hier sind Ausrutscher und/oder Rückfälle passiert (mir auch mal, sogar ein ziemlich kapitaler). Kein Grund für Angst. Und schon mal gar kein Versagen.
Wenn Du während Deiner Vorbereitungszeit noch Fragen oder auch einfach Plauderbedarf hast, dann melde Dich jederzeit gerne. Und wenn Du während Deiner Entwöhnung Befindlichkeiten verspürst, dann trage sie auch hierher. Was bringt es jetzt, Dir alle möglichen Entzugsbeschwerden vorzubeten und Dir runterzurattern, was Du dagegen machen kannst: am Ende hast Du gar keine (denn ja, es gibt auch unauffällige Entwöhnungen)! Mach Dir da einfach keine Sorgen über ungelegte Eier. Da können wir dann ganz entspannt situativ reagieren. Denn ja, Du bist den Entzugsbefindlichkeiten nicht wehr- und machtlos ausgeliefert. Man kann dagegen aktiv werden. Und sich behelfen. (So zur Inspiration schau mal zum Beispiel hier, wenn Du Zeit und Lust hast
http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/tipps-fuer-ihren-rauchstopp/
und bei Bedarf gibt es hier im Forum ja auch noch jede Menge Tipps, also... Du bist da weder ausgeliefert noch allein.)
So Raphaela, jetzt wünsche ich Dir noch eine entspannte Vorbereitungszeit und freue mich, wieder von Dir zu lesen. Bis hoffentlich bald grüßt
Lydia