Liebe Vivien,
auch von mir ein "Schön, dass du da bist". Und klasse, dass du bereit bist für eine gewaltige Verhaltensänderung, die dir Mühe abverlangt, sich aber so sehr lohnt. Also auf in ein viel besseres Leben! Gemeinsam mit der Gemeinschaft und Unterstützern in deinem 2-D-Leben ist das zu schaffen.
Christian hat dich ja schon aufs Beste beraten. Von mir die Betonung, dass es ganz wichtig ist, bei der Schilderung deiner Probleme, dass du deinen Therapeuten auch bei deinem Rauchausstieg hinzu ziehst. Und dir auch in deiner Skillsgruppe Hilfe holst. Was kannst du dir speziell für deinen Rauchausstieg in deinen Notfallkoffer packen? Und hast du schon eine Notfallkärtchen? Da könntest du, wenn du magst, auch die Telefonnummer der bzga-Beratung drauf schreiben (08008/313131). Ich habe dort nur zweimal angerufen, aber jedesmal war es enorm wichtig und hilfreich. Vor allem, weil ich mir und der bzga das Versprechen gegeben habe, dort anzurufen bevor ich eine rauche. Bis heute klappts. Wäre das was für dich?
Dass du ohne Hilfsmittel entziehen möchtest, vestehe ich gut. Hab ich auch und ich hab die ersten drei Tage wie schwer grippekrank großteils im Bett verbracht. Heute sehe ich Nikotinersatzpräparate anders, ich würde mit dem Wissen Heute mir den Entzug leichter gestalten. Aber mach du bitte so, wie du es für dich stimmig hältst, nur du kannst wissen, was zu dir passt. Und es gibt hier noch einige andere, die bei starker Abhängigkeit auch erfolgreich ohne entzogen haben.
Umso wichtiger halt, dass du dich in deinen Vorbereitungstagen gut eindeckst (Getränke, zuckerfreie Lutsch- oder Kausachen z.B.). Und dir gerade für deine persönlichen Knackpunkte andere Verhaltensweisen überlegst. Was könnte das bei dir sein?
Zu deiner familiären Situation kann ich nichts sagen, da ich Single bin. Es liest sich aber nach ner Menge Stress. Welche Stressvermeidungs- und verringerungsmethoden hast du selbst schon ausprobiert? Wie könnte dir da dein Thera helfen? Welche Entspannungsübungen macht ihr in der Kkillsgruppe, die du auf Zuhause übertragen kannst?
Was mich allerdings am meisten interessiert von deinen Aussagen: Dich gut fühlen dürfen darfst du auf jeden Fall. Rede bitte auch darüber mit deinem Thera. Ich sag bei mir vielen schönen Sachen Heute noch oft: Ich darf es mir gut gehen lassen, ich darf genießen. Wie genau schaut denn das aus, dieses sich gut fühlen? Welche Sinne kommen dabei besonders in einen Genusszustand? welche Sinne sind bei dir besonders ansprechbar?
Ich zum Beispiel bin ein Nasenmensch, mir hat der Gestank beim Rauchen gestunken und ich habe rauchfrei oft richtig gefeiert, dass es gut riecht bei mir, dass ich dufte statt zu stinken. Habe mir so viele Düfte rauchfrei gegönnt und zelebriere heute noch Duftöle und Hautcremes... Und du?
Was genau macht dir ein mulmiges Gefühl, wenn du daran denkst, das Rauchen aufzugeben? Worauf freust du dich, wenn du dir vorstellst, rauchfrei zu leben? Was motiviert dich?
Für Heute Abend einen schönen Valentinsausklang...
Schöne Grüße
Andrea