[quote="Belfi"]
Ich schreibe hier so offen. Das könnte ich eins zu eins mit anderen Personen nicht. Privat bin ich darauf bedacht möglichst wenig von mir preis zu geben. Ich traue den Menschen nicht mehr über den Weg. Klar hab ich hier in der Nachbarschaft auch Bekannte und Leute mit denen ich mich unterhalte. Aber eben nur das.
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Ich finde es toll, dass du so offen schreibst.
Manchmal muss es ein anonymer Ort wie das Internet sein, an dem man sich öffnet. Auch wenn man dann manchmal Antworten bekommt, die einem auf die Füße treten oder verletztend sind - so wie meine.
Ich habe einen großen Respekt davor, dass du hier dein Leben ausbreitest und damit auch für dich selber reflektierst. Gerade wenn du niemanden hast (so lese ich das raus) mit dem du dich richtig austauschen kannst.
Auch kann ich es verstehen, dass du den Menschen nicht mehr traust. Das ist natürlich schade, aber nach gewissen Umständen verständlich. Vielleicht ist dann gerade ein solches Forum richtig, da dich niemand direkt verletzen kann bzw nur über eine große Distanz und nie von Angesicht zu Angesicht.
Ich sehe es wie Angelika so, dass dir noch etwas fehlt um aufzuhören. Vielleicht findest du es ja hier in dem Forum (bzw in den Menschen, die hier schreiben).
ich habe das Buch "Nie wieder einen einzigen Zug" gelesen (gibt es umsonst als PDF im Internet) und dieser Teil hat mich irgendwie an dich errinnert - Eine teilnehmerin erzählt, warum sie aufhören möchte zu rauchen, obwohl Sie bereits Lungekrebs im Endstadium hat:
[i]"Vielleicht wundern Sie sich jetzt, warum ich aufhöre, wenn ich doch
sowieso sterbe. Nun, ich habe meine Gründe. Als meine Kinder klein waren,
haben sie mich immer wegen des Rauchens genervt. Ich habe ihnen immer
wieder gesagt, sie sollen mich in Ruhe lassen, und dass ich aufhören will,
aber nicht kann. Ich habe das so oft gesagt, dass sie irgendwann aufhörten
zu betteln. Aber jetzt sind meine Kinder zwischen zwanzig und Mitte dreißig,
und zwei von ihnen rauchen. Als ich von meinem Krebs erfuhr, habe ich sie
angefleht, aufzuhören. Mit einem schmerzlichen Gesichtsausdruck haben sie
mir geantwortet, dass sie zwar wollten, aber nicht könnten. Ich weiß, wo sie
das herhaben, und ich bin deshalb wütend auf mich. Also höre ich auf, um
ihnen zu zeigen, dass ich unrecht hatte. Es ist nicht wahr, dass ich nicht
aufhören konnte – ich wollte einfach nicht! Ich habe nun seit zwei Tagen nicht
mehr geraucht und ich weiß, dass ich nie wieder eine Zigarette rauchen
werde. Ich weiß nicht, ob deswegen irgendjemand aufhört, aber ich musste
meinen Kindern und mir selbst beweisen, dass ich aufhören kann. Und wenn
ich es kann, können sie es auch, dann kann es jeder."
(...)
Erst ein paar Tage später, als sie eine Woche rauchfrei war, hatte sie es
ihrem Sohn erzählt. Er war sehr erstaunt und sagte, wenn sie aufhören
könne, dann könne er es auch. Am selben Tag rauchte er seine letzte
Zigarette. Sie war außer sich vor Freude. Sechs Wochen später siegte der
Krebs. Ich erfuhr davon, weil ich sie anrief um herauszufinden, wie es ihr wohl
ginge, und ihren Sohn in der Leitung hatte. Er bedankte sich bei mir, weil ich
ihr geholfen hatte, zum Schluss doch noch aufzuhören. Er erzählte mir, wie
stolz sie auf sich gewesen sei, weil sie aufgehört hatte, und wie stolz er auf
sie gewesen war, und dass sie sehr glücklich gewesen sei, weil auch er
aufgehört hatte. Er sagte, „Sie hat nie wieder angefangen, und ich werde
auch nie wieder rauchen.“ Am Ende hatten die beiden sich gegenseitig ein
großes Geschenk gemacht. Er war sehr stolz, dass ihr letzter Atemzug ein
rauchfreier gewesen war, denn sie hatte
nie wieder einen einzigen Zug
genommen.[/i]
Ich weiss - es ist eine andere Situation als bei dir, aber wie gesagt, daran musste ich irgendwie denken.
Hast du denn schon mal Bücher / Hörbücher / Wasauchimmer zu dem Thema gelesen?
LG,
Daniel