Schönen Abend zusammen!
Ich möchte kurz mich und mein Problem vorstellen:
Ich bin jetzt 20 Jahre alt und habe mich hier ja nicht ohne Grund angemeldet :roll::wink:
(Bitte nicht vom vielen Text abschrecken lassen :) )
Seit etwa fünf Jahren "niktotiere" ich mir meinen Körper zu,
allerdings nicht in erster Linie mit Zigaretten, sondern mit Snus,
wem das nichts sagt: das Zeug ist sehr populär in Schweden und
es handelt sich dabei um Kautabak, also praktisch "Mini-Teebeuteln"
gefüllt mit Tabak, den man unter die Lippe schiebt und ihn dort ca. 30 min. belässt.
Aber von vorne weg: vor gut fünf Jahren fing alles an,
Freunde boten mir Zigaretten an, und man sagt halt nach langem Überlegen doch nicht mehr
nein und so ging es eben los. Anfangs nur ein, zwei Zigaretten am Wochenende,
dann ab und zu unter der Woche, wenn es besonders gemütlich war.
Es dauerte nicht lange, verging eben kein Tag ohne Zigaretten, da war ich vielleicht 16.
Ich rauchte nicht viel, vielleicht 3 Stück am Tag.
Damals hatte ich schlicht keine Lust, aufzuhören, warum auch, dachte ich mir,
es sind ja nur drei Zigaretten..
Und nun kommt Snus ins Spiel, der bei uns in der Ecke sehr populär geworden
ist in den letzten Jahren.
Es war natürlich super, auch unter der Schulstunde konnte man sich Tabak unter die Lippe schieben,
man riecht nicht nach Rauch, man kann es quasi immer und überall machen.
Tja und so steigerte sich mein Konsum, anfangs nur 3 Snus am Tag, mittlerweile sind es
8-12 geschätzt.
Snus ist ja wirklich eine Nikotinbombe, also eine Zigarette ist eigentlich heiße Luft
im Gegensatz zu (starkem) Snus, so zumindest mein Empfinden.
Seit zwei Jahren gehe ich also nicht mehr ohne den typischen runden Snusdosen außer Haus.
Fakt ist: ich möchte unbedingt los von dem Zeug
1.) Es ist relativ teuer, also eine Dose kostet 5,50 € und hält zwei bis drei Tage.
Das ist aber für mich eigentlich das schwächste Argument.
2.) Ich merke, dass es mir gesundheitlich schadet (!) und dass schon länger
Meine Kondition ist schlecht, was ich auf die verengende Wirkung des vielen Nikotins
auf die Blutgefäße zurückführe
Ich bin fast immer müde und schlafe realtiv oft schlecht, also ein richtiger Nikotinjunkie..
Außerdem geht mein Puls und Blutdruck ein gutes Stück nach oben, was ich auch ohne Messgerät merke,
z. B. in innerer Unruhe, starkem Herzklopfen oder ich kann einfach nicht einschlafen
So, jeder, der einigermaßen denken kann, sieht Grund 2 schon mehr als Grund genug, damit aufzuhören,
ich ja auch..!
Bisher habe ich jedenfalls gschätzt 7 Aufhörversuche hinter mir :cry:
Es lief eigentlich immer gleich ab:
1. Tag: ab Mittag wird es richtig schlimm
2. Tag: Hölle
3. Tag: Hölle
4. Tag: es wird etwas besser
5. Tag: es geht
6. Tag: eigentlich ist das schon ganz geil, schon ~ 10 € gespart, man denkt nicht mehr rund um die Uhr ans Snusen
7. Tag: Rückfall..
Das größte Problem ist, dass ich beim Entzug krasse Schlafstörungen habe.
Ich liege die halbe Nacht wach, bin extrem unruhig.
Das legt sich auch die ersten sieben Tage kaum.
Wenn man dann nach vier Stunden Schlaf in die Arbeit schleppt,
leidet die Motivation zum Aufhören stark..
Kann ich dann um halb drei nachts immer noch nicht schlafen, tu ich mir nen Snus rein und ich
penn nach zwei Minuten weg.
Außerdem snusen fast alle meine Freunde, zwei davon haben auch schon mal aufgehört,
der eine schafft es zwei Wochen, der andere zwei Monate.
Allerdings hat kein bekannter Snuser gesundheitliche Probleme, so wie ich,
und steh damit alleine da und werde eher noch belächelt
(sie unterstützen mich aber trotzdem, wenn ich mal wieder aufgehört habe)
Und sobald ich ein Bier trinke, denke ich buchstäblich an nichts anderes als Snus,
wahrscheinlich liegt es daran, dass ich, seit dem ich Feiern gehe, das Feieren und Alkohol trinken
mit Snus verbinde, was halt so ab 15-16 los geht.
Der bisher längste Versuch, mit dem Snusen aufhören, dauerte die mittleren zwei Wochen im August.
Danach ging es mit Freunden (viele Snuser) in den Urlaub und obwohl ich geglaubt hatte, ich würde das
meistern, war es nach zwei Bier wieder vorbei....
Es macht mich wirklich fertig, zumal meine Motivation von meinem kürzlichen Aufhörversuch
mal wieder stark gesunken ist.
Dabei war vieles positiv in den paar Tagen, in denen ich aufgehört habe:
Ich konnte zwar die ersten 6 Tage extrem schlecht schlafen, dann habe ich aber so gut geschlafen,
wie seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr und war morgens (im Gegensatz zu jetzt) top fit und
richtig motiviert, in den Tag zu starten.
Außerdem konnte ich freier Atmen und hatte eine viel bessere Kondition.
Natürlich hat mich aber meine dauerhafte schlechte Laune belastet, sowie
das ständige unkonzentriert-sein sowie die Schlaflosigkeit am Anfang.
Das war auch ein Grund, warum ich bisher immer nur im Urlaub aufhören konnte,
denn nach zwei Stunden Schlaf kann ich nicht in die Arbeit gehen)
Richtig schlimm war es wie gesagt, sobald ich ein, zwei Bier getrunken habe.
Ich hab sogar zwei Wochen zum Aufhören auf Alkohol und Partys verzichtet..
Ich hätte jetzt mal gedacht, ich probiere es mal mit Nikotinpflastern?
Ich bin wirklich stark körperlich abhängig und hätte mit dem psychischen Entzug mehr als
genug zu tun..
Es tut mir Leid, euch so vollgetextet zu haben, aber ich denke, ich bin hier unter Leuten, die
das etwas verstehen können und sich in meine Lage versetzen können :roll:
Vielleicht könnt ihr mir ja einen Rat oder Tipps geben, um das zu packen :cry:
Ich wünsche euch noch einen schönen Abend :) ,
viele Grüße!