Liebe Betti,
leider hatte ich diese Diskussion bislang überlesen (das liegt dran, dass ich aus Zeitgründen oft nicht weit komme und dann beim nächsten Mal wieder vorne anfange :roll: ). Aber dazu möchte ich mich dann doch noch kurz äußern, auch wenn's im Prinzip scho' rum is'.
Erstens. Wie schon ich weiß nicht wie oft geschrieben hatte ich ja auch vor zweieinhalb Jahren so einen Einbruch. Nur mich hat der nicht einen Tag gekostet, sondern eben zweieinhalb Jahre. Ich bin nicht, wie es hier immer so schön heißt, aufgestanden, hab die Krone geradegerückt und weitergemacht, sondern ich bin mal eben liegengeblieben. Nach allem, was Du schreibst, hast Du nicht vor liegenzubleiben - recht so Betti! Bitte steh auf und mach weiter, das ist die einzig richtige Konsequenz.
Zweitens. Auch ich trag meine Umfall-Erfahrung mit mir rum. Und das muss auch so sein, denn ich hoffe daraus gelernt zu haben. Ich möchte das Zitat "wir sind die Summe unserer Erfahrungen" auf unsere Situation münzen und umdichten in "unser Erfolg beim Rauchausstieg ist die Summe unserer Erfahrungen". Denn ohne diese wüssten wir ja nicht, auf was wir achten müssen und wo die Sucht bei uns ihren individuellen Ansatzpunkt hat.
Drittens. Du hast so schön beschrieben, wie Du Deine Situation analysiert hast und was dabei rausgekommen ist. Ich weiß natürlich, dass ich nicht für Dich sprechen kann. Aber für mich gesprochen, wären vernunftgesteuerte Analysen und Reaktionen bei weiteren Attacken wahrscheinlich eher gefährlich. Denn in dem Moment, wo ich anfange, mit mir (und ihm :evil: ) zu diskutieren, hab ich schon verloren. Ich muss zwar meine Erfahrung im Hinterkopf behalten, sollte aber, wenn mir mal wieder die Sucht ein Bein stellt, einfach nur deutlich Nein sagen. Wenn ich nämlich sage Nein, denk mal dran, was beim letzten Mal passiert ist, dann sagt der :evil: nämlich, ja was schon, gar nix, hast ja irgendwann wieder aufgehört - merkst Du was? Die Sucht ist stark, gewieft und manipulativ und das wird sich niemals ändern. Daher möchte ich Dir gern anraten, die Erfahrung unbedingt mitzunehmen, aber in der nächsten gefährlichen Situation gar nicht weiter plattzutreten. Einfach nur zu beschließen, ""Nein!" und Gedanken abschieben, denn auf alles, was Du dann versuchen könntest aufzuarbeiten, wird der :evil: eine Antwort haben, die gut klingt. Das ist ab diesem Mal meine Strategie, vielleicht wär das für Dich auch was.
Bitte, bitte bleib bei Deinem Plan, weiterzumachen. Jeder kann mal stolpern. Und danke, dass Du uns berichtet hast, ich glaube es hat uns alle mal wieder dran erinnert wie hinterlistig die Sucht ist, wie sie im Unterbewusstsein verwurzelt ist (denn ich glaub Dir sofort, dass der Griff ins Regal beim Einkaufen gar nicht so bewusst war).
Besonders viele Grüsse aus dem
Miezhaus