Hallo Senta,
Ich bin 71 Jahre und bin erst seit 3 Tagen rauchfrei, sollte mich eigentlich hier gar nicht zu Wort melden.
Dennoch weiß ich, was Sucht und Abhängigkeit ist. Ich bin Alkoholiker, der seit 30 Jahren keinen Tropfen
Alkohol getrunken hat, schaffte ich aber nur mit einer Therapie in einer Fachklinik.
Man sollte meinen, was mir mit Alkohol gelungen ist, müßte ich mit der Nikotinabhängigkeit genauso schaffen.
Aber es ist mir nicht gelungen, die positiven Vorstellungen, die ein Süchtiger von Zigaretten im Kopf hat, in das zu verändern, was sie wirklich sind - nicht wohltuende harmlose weiße Stäbchen, sondern ganz heimtückische Dinger, die mit schleichender Langsamkeit Körper und Psyche verändern, so dass der Abhängige felsenfest davon überzeugt ist,
er oder sie braucht das zum Leben. Erst wenn die Zigarette wirklich als das gesehen wird, was sie wirklich ist, ein heimtückisches Biest wie eine giftige Schlange und erst wenn man durch mehrmalige Versuche zu rauchfreien Phasen die Erfahrung gemacht hat, dass der körperliche Entzug im Grunde nicht so schlimm ist. Nur das Suchthirn denkt noch an die "schöne Zigarette" und der Rückfall ist programmiert. Eigentlich nicht schlimm, man hat eine Erfahrung gemacht, dass die Gefahr im Kopf liegt mit falschen Vorstellungen. Jeder langjähriger Raucher weiß, das eine Zigarette
eigentlich gar nicht scmeckt, aber die nächste Zigarette ist damit schon programmiert und die erste Zigarette am
Morgen ist eigentlich eine Schlange von vierzig Zigarettten, die man zwanghaft am Tag konsumieren muß.
Und dann kommt der große Knall im Krankenhaus, wennn die Ärzte einem zeigen, was das Rauchen im Körper schon alles angerichtet hat. Und man bekommt wirklich Angst und hat auf einmal ein starkes Motiv aufzuhören.