Hallo Grufab,
herzlich willkommen, schön daß Du hergefunden hast! Zu Deinem Entschluß rauchfrei zu werden kann ich Dir nur herzlich gratulieren.
Leider kann Dir keiner prognostizieren, was die nächsten Tage auf Dich zukommen wird, da jeder Entzug anders läuft und andere Erscheinungen im Gepäck hat. Du kannst nur abwarten, was passiert, und dann situativ reagieren.
Die gute Nachricht ist immerhin, daß Du Entzugserscheinungen nicht machtlos ausgeliefert bist. Du kannst aktiv werden dagegen, kannst was tun. Wenn Du Dich einlesen magst, schau doch mal hier:
http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/tipps-fuer-ihren-rauchstopp/tipps-bei-verlangensattacken/
http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/tipps-fuer-ihren-rauchstopp/hilfe-bei-entzugserscheinungen/
Überhaupt möchte ich Dir den Reiter "Aufhören" ans Herz legen. Du findest dort viele nützliche Infos zum Rauchstopp und zum Umgang mit demselben. Und natürlich kannst Du jederzeit hier aufschlagen, Fragen stellen, Deine Befindlichkeiten schildern. Ich selber empfand den Support und den Austausch hier als sehr hilfreich, ich glaube deswegen habe ich es nicht zuletzt geschafft.
Was kannst Du denn in Deinen Pausen machen, anstatt zu rauchen? Kannst Du an die Luft gehen, oder Fruchtsaft trinken? Oder könntest Du Rohkoststicks knabbern (manchen hilft es schon, sich etwas zwischen die Zähne zu schieben, das der Zigarette nur schon vom Format her ähnelt...)? Versuche die Situation zu verändern, zu "entschärfen", dann wird aus der eingefahrenen Situation heraus schon mal kein Verlangen mehr getriggert. Das gilt überhaupt für alle angewöhnten Rauchersituationen. Versuche, diese abzuwandeln, so überlistest Du das Suchtgedächtnis, bis der Entzug abgeschlossen ist.
Kennst Du auch das kostenlose Startset? Es enthält eine Menge nützlicher Dinge. Sieh es Dir doch mal an, vielleicht wäre das ja auch hilfreich für Dich:
http://www.bzga.de/infomaterialien/foerderung-des-nichtrauchens/rauchfrei-startpaket/
Deine Frage nach dem Verlangen nach Jahren möchte ich wie folgt beantworten: Es hört auf, ein Kampf zu sein. Also so diese Schmacht, wie sie mancher aus dem Entzug her kennengelernt hat, ist es in wenigen Monaten definitiv nicht mehr. Man verlangt nicht mehr danach. Aber: ja, es ist richtig, die Sucht wird sich immer wieder mal melden. Sachen einflüstern wie "ach komm, eine geht schon mal, Du bist so lang weg davon, eine kann Dir nichts anhaben" oder "am besten Du rauchst jetzt ausnahmsweise eine, dann geht es Dir hinterher besser" oder "früher hättest Du jetzt geraucht, probier doch mal, ob es Dir immer noch schmeckt!" und dergleichen mehr. Und dann heißt es achtsam sein. Diesen Gedanken mit einem kategorischen "Nein danke." abwatschen. Mehr braucht es dazu nicht mehr! Das ist keine Schwierigkeit mehr, nur Wachsamkeit. Die allerdings ist nötig, denn "nur mal eine" wird es nicht bleiben. Und schon bist Du wieder da, wo Du herkamst und ärgerst Dich. Ich weiß das aus eigener Erfahrung, denn ich war blöd genug, nach elf Jahren auf den Gedanken "nur mal eine als Streßkiller macht nix!" reinzufallen. Wäre keine Schwierigkeit gewesen, die Finger davon zu lassen. Aber nein, ich war zu arrogant. Jetzt weiß ich es besser und möchte Dich und alle anderen Aufhörer davor warnen, auf solche Ideen hereinzufallen. Jedoch: ein Kampf ist das nicht mehr. Kein Verlangen. Nur ein Gedanke. Aber den kann man abwehren. Ohne Schwierigkeit.
So Grufab, nun wünsche ich Dir viel Erfolg bei Deinem Unternehmen Rauchfreiheit. Freuen würde ich mich, wenn Du noch ein wenig mehr von Dir erzählen würdest, z. B. wie viel und wie lang Du geraucht hast - nur wenn Du möchtest natürlich. Aber komm jederzeit her, wenn Du Zeit uns Lust hast, frag und erzähl. Bis dahin viele Grüße von
Lydia