01.05.2016
19:20 Uhr
Hallo Sabrina,
von mir auch noch ein herzliches Willkommen bei uns. Dir und diesem zauberhaften Wesen auf Deinem Profilfoto (sowas rennt bei mir eine offene Türe ein :P). Und herzlichen Glückwunsch zu Deinem erneuten Ausstieg. Daß die Entscheidung richtig und wichtig ist, brauche ich Dir glaube ich nicht extra zu versichern, das ist Dir bewußt, oder? Sehr toll.
Ich denke, viele hier bringen Erfahrungen mit, die den Deinen ähneln. Mein Vater starb an plötzlichem Herzversagen (er war starker Raucher), und dennoch habe ich einige Jahre später (erneut) angefangen zu rauchen. Also manch einer schafft es, aus so einem Verlust die richtigen Konsequenzen sofort zu ziehen, dies sei ja bewundert - aber mir ist es auch nicht sofort gelungen. Vielleicht müssen solche Erlebnisse erst bei uns "ankommen"... Dennoch habe ich jede einzelne Zigarette hernach in vollem Bewußtsein möglicher Konsequenzen und mit schlechtem Gewissen geraucht, wie Du. Diese Sucht ist so stark und häßlich, daß sie uns sowas trotzdem tun läßt.
Und auch ich bin viele Jahre nach einer erfolgreichen Entwöhnung wieder an die Zigarette gekommen - ebenfalls aus derselben Laune heraus wie Du: Ich glaubte auch, ich könne mal eine als Streßkiller benutzen und sie würde mir schon nichts anhaben. Pustekuchen. Und auch diese Geschichte liest man hier immer mal wieder. Ich glaube jedoch, ich habe diese Erfahrung gebraucht auf meinem Weg in die dauerhafte Rauchfreiheit. Und auch Du hast denselben, den richtigen Schluß aus ihr gezogen: Es kann für uns keine einzige Zigarette mehr geben. Nie mehr auch nur einen Zug.
Was die Entzugsqualität angeht, kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen: Jeder Entzug verhält sich anders, auch bei ein und demselben Aufhörer. Ich habe auch zweimal aufgehört, und die Erfahrungen waren nicht miteinander vergleichbar (beim ersten Mal habe ich einfach aufgehört, beim zweiten Mal gelitten - kann man hier alles nachlesen, Himmel was hab ich gejammert hier...). Auch ist im Vorhinein nicht absehbar, wie es sich entwickeln wird. Man kann in einer stabilen Lebensphase aufhören, bei bester Gesundheit und größtmöglicher Motivation - und es kann trotzdem hart werden. Man weiß es vorher nicht. Ich freue mich für Dich und mit Dir, daß es Dir die vergangene Woche über so gut ging und wünsche Dir weiterhin so einen streßfreien Entzug. (Und ja, es gibt auch unkomplizierte Entzüge, mein erster war auch so.)
Dennoch, sollten noch Fragen oder Unschärfen auftreten, bist Du jederzeit gern eingeladen, Dich zu melden. Und auch dann, wenn Du einfach ein wenig berichten und Dich austauschen möchtest. Das Forum hat keinen Ruhetag. Weiterhin gutes Gelingen, und meinen Glückwunsch zur ersten bereits überstandenen Woche. Viele Grüße sendet Dir
Lydia