" Ich weiß aber ganz genau, dass ich genau diese EINE NICHT/NIE rauchen darf!! ICH MUSS STARK BLEIBEN (fragt sich nur wie ?)!"
Hallo Paula,
das macht du sehr gut, dass du dir unmissverständlich klar machst: DIE EINE gibt es nicht. Denn genau so ist es.
Deine Frage, wie auf Dauer rauchfrei bleiben, halte ich für enorm wichtig.
Du schreibst, du musst stark bleiben. Bin jetzt mal ketzerisch: wie kannst du denn schwach und entspannt werden, ohne zur alten Lösung Zigarette zu greifen? Also ich zumindest bin so rebellisch, wenn ich etwas MUSS, DARF NICHT, kommt unweigerlich Widerstand hoch, denn ein Teil von mir sagt dann ständig: ich will aber. Wenn du mit einem kleinen Kind an der Kasse stehst und es quengelt, dann ist ein klares NEIN, das und das gibt es jetzt nicht, wichtig. UND eine Ablenkung. "Und wenn wir dann im Auto sitzen, darfst du mal Hupen". "Und wenn wir dann zu Hause sind, darfst du Seifenblasen machen oder....".
Zudem gilt es, deine Motivation auf Dauer lebendig zu halten. Wie kannst du bewusst deine errreichten Verbesserungen genießen? Dich an deiner gesünderen Lunge, an deinen weißeren Zähne...freuen?
Ich beispielsweise lebe noch heute nach dem Satz: Von dem gesparten Geld kaufe ich mir lauter schöne Sachen. Der steht in meinem alten bzga rauchfrei-Heft neben einem Bild von einem wunderschönen Tablett mit Teelichtern und Buch und... Also mache mir immer wieder kleine Freuden im Alltag, die meine Stimmung heben. Möchtest du das auch? Wie kannst du dir Genuss und Freude verschaffen, so dass die Erinnerungen ans Rauchen verblassen.
Unsere ehemalige Kollegin Signe hatte als Thementitel: Vom Verzicht zum Gewinn. Welche Gewinne kannst du erleben?
Und zum Schluss noch ein Text von der bzga aus einem Tagestipp:
Frieden mit der EINEN, die es nicht gibt, wünscht dir
Andrea
Frieden mit inneren Gegnern schließen
Natürlich benötigen Sie für Ihren Ausstieg den festen Willen, mit dem Rauchen aufzuhören und auch einen langen Atem. Und nach Ihrem erfolgreichen Ausstieg, haben Sie jetzt auch allen Grund stolz auf sich zu sein.
Der Nachteil einer Sichtweise, die vor allem die Willenskraft thematisiert, liegt in der Heraufbeschwörung eines inneren Gegners. Nennen Sie ihn „Verlangen“ oder „Sehnsucht“, ganz egal. Und ob Sie diesen Kampf gewinnen werden? Ein für alle mal?
Wir möchten Sie heute dazu auffordern, Frieden mit Ihren inneren Gegnern zu schließen. Das heißt natürlich nicht, dass Sie wieder anfangen sollen zu rauchen. Nutzen Sie Verlangensattacken als „Hinweisschilder“. Fragen Sie sich, was Sie in der Situation wirklich wollen. Und wenden Sie sich dann echten Alternativen zu:
„Schön, dass ich mich mit der Zigarette so gut entspannen konnte, aber das geht auch anders. Und zwar mit freiem Atem.“
Oder:
„Danke, liebe Zigarette, dass ich über Dich schnell Kontakt zu anderen herstellen konnte, aber das schaffe ich jetzt auch so. Dann lerne ich auch die Nichtraucherinnen und Nichtraucher besser kennen.“
Sie haben ja im Laufe des Programms schon einige dieser Verhaltensalternativen kennen gelernt.
Verankern Sie Ihren Ausstieg nicht als Verzicht auf etwas. Eigentlich sollte es auch Einstieg heißen. Es geht ja um einen Einstieg in einen neuen, rauchfreien Lebensabschnitt. Sie verändern Ihr Leben und gewinnen etwas hinzu, z.B. Unabhängigkeit von der Zigarette.
Vielleicht hilft dir der Beitrag weiter, deine Einstellung zu ändern und nicht vergessen: belohnen sie sich.
Und hier noch der psychologische Dreisatz (auch von der bzga):
1. Was stört mich jetzt wirklich?
2. Was will ich statt dessen?
3. Wie erreiche ich das?