14.06.2016
19:32 Uhr
Hallo Johanna,
herzlich willkommen bei uns Aufhörern. Schön daß Du hier bist.
Ich finde Deine Beweggründe für den Rauchstopp sehr stark. Das Rauchen aufzugeben, um die eigene Gesundheit zu feiern, finde ich sehr schön. Und es macht Dich ja auch als Krankenschwester noch glaubwürdiger als Du ohnehin schon bist, weil Du damit demonstrierst, wie wichtig Dir Gesundheit insgesamt ist (das bezieht sich ja nicht nur auf die eigene). Top!
Ich gebe Dir auch recht, daß unvernebelt die Leistungsfähigkeit steigt. Ich habe auch einmal kettenrauchend eine Qualifizierungsmaßnahme durchgezogen und später rauchfrei nochmal eine - bei der zweiten hatte ich mir dann gedacht, warum hatte ich das damals bloß nicht schon. Ich fühlte mich konzentrierter und durchhaltefähiger (logisch, wenn mir nicht ständig einer suggeriert, ich müsse/wolle jetzt rauchen, mich somit ablenkt und meinen Gedankenfluß stört...). Mal ganz abgesehen davon, daß das körperliche Befinden, eingehüllt in eine Rauchschwade nach mehreren Stunden ackern, ja auch erheblich zu leiden geneigt ist (Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Schwindel, die Augen brennen, die Hände sind kalt etc.) - also ohne Rauch ging es einfach besser. Möglicherweise mußt Du die Aufmerksamkeit im Entzug noch ein wenig mit selbigem teilen, aber Du weißt ja, wofür Du das alles tust. (Und schließlich: jeder Entzug entwickelt sich anders, also vielleicht ist der Deine ja erträglich, wer weiß...)
Hast Du Dich mal hier auf der ganze Seite umgesehen? Die Reiter "Informieren" und "Aufhören" bieten eine Menge Informationen zum Einlesen - mir haben sie im Entzug geholfen und in Zweifelsphasen meinen Entschluß immer wieder gestärkt. Also wenn Du Zeit hast, dann schau Dich doch da mal ein wenig um.
Empfehlen kann ich Dir weiterhin das kostenlose Rauchfrei-Startset. mit einer informativen Broschüre und nützlichen Hilfsmittelchen. Schau es Dir hier mal an, vielleicht wäre es was für Dich:
http://www.bzga.de/infomaterialien/foerderung-des-nichtrauchens/rauchfrei-startpaket/
Was hat denn verhindert, daß die letzten Aufhör-Anläufe nicht in die dauerhafte Rauchfreiheit geführt haben? Bitte sag nicht in die Hose gegangen, so hart mußt Du nicht zu Dir sein, so schlimm ist es nicht: die meisten Aufhörer brauchen mehrere Versuche! Das ist ja auch ganz klar, die Sucht ist so stark und fies, da muß man sich erstens erstmal drauf einstellen und zweitens erstmal Erfahrungen machen, wann einen die Sucht am leichtesten wieder einfangen kann. Und genau so ein paar Erfahrungen hast Du jetzt ja schon mal und kannst sie verwenden (deshalb: nicht in die Hose gegangen, eher eine nützliche Erfahrung gemacht): Kannst Dir Ablenkungsmanöver zurechtlegen oder Strategien, wie Du für Dich schwierige Situationen anders bewältigen kannst. Und bei Verlangensattacken denk dran: jede davon, die Du aussitzt, stärkt Dich. Und schwächt die Sucht. Und Du kannst das! Gehört zwar manchmal ein wenig Biss dazu - aber wenn Du das weißt, kannst Du Dich auch durchbeißen.
Wie geht es Dir nun heute abend, einen halben Tag nach Deiner letzten Zigarette? Komm jederzeit gerne wieder her und berichte, hol Dir Rat wenn gewünscht, und schrei Deine Schmachter mit uns nieder (das hab ich auch weidlich getan hier und was soll ich sagen... hat funktioniert!). Wir freuen uns wieder von Dir zu hören. Einstweilen einen guten Abend von
Lydia