Hallo Carla,
ich weiß ja gar nicht wozu ich Dir zuerst gratulieren soll: zum sich ankündigenden Enkelchen oder zu Deinem Entschluß, dieses rauchfrei im Arm zu halten. Dir und dem kleinen Menschlein kannst Du kein größeres Geschenk machen! Ich finde das toll.
Es ist natürlich eine große Leistung, das Rauchen aufzugeben, das muß man auch mal ganz klar so sehen! Keine Kleinigkeit Carla, und das darfst Du Dir auch einfach zugestehen und darauf darfst Du einfach erstmal stolz sein. Damit einher gehen oft Stimmungsschwankungen und andere Schieflagen. Das kann ich Dir wirklich nachfühlen und leide mit Dir mit. Zum Trost: ja, es geht definitiv wieder weg, Du wirst wieder Du selbst und ausgeglichen sein. Bloß bitte gib Dir Zeit. Eine jahrzehntelange Raucherkarriere bekommst Du nicht innerhalb weniger Wochen aus den Knochen heraus. Ich möchte Dich wirklich gerne um Geduld bitten, und Deine Aufmerksamkeit auf die vielen hohen Rauchfrei-Tageszähler lenken, die Du hier finden wirst, wenn Du etwas durch das Forum stöberst: Glaubst Du, es wäre so lange zu schaffen, wenn diese Schieflagen nicht aufhören würden? Sicher nicht - wäre viel zu anstrengend. Bitte laß Dir das Beweis sein, daß es vorbeigehen wird. Auch bei Dir.
Um diese Zeit erträglicher zu machen, behandle Dich sehr gut in der nächsten Zeit. Gönne Dir, was Du gern hast, belohne Dich, mach Dir so klar, daß es sich lohnt, das auf sich zu nehmen, und hebe damit Deine Laune. Was magst Du denn gern? Besondere Kaffee- oder Teesorten, Dekoration, Düfte, sei es als Kerze, im Schaumbad oder als Parfüm, Spaziergänge, Meditation oder anderes? Gönne es Dir wann immer Du es brauchst, tu Dir gutes, es wird Dir gut tun.
Der Entzug verläuft in Wellen, wie Du es schon erlebt hast, manchmal geht es einem ganz gut dabei, und dann - rumms! - kommt wieder so ein Einbruch, das ist leider ganz normal. Doch diese Wellen werden länger, flacher, Du wirst noch vor Ende der Entwöhnung schon mal Phasen haben, in denen Du keinerlei Schmacht, Tiefpunkte mehr haben wirst, in denen Du einen Vorgeschmack auf die Freiheit bekommst, die am Ende auf Dich wartet. Erschreck bitte nicht, wenn Dich solche Wellen treffen. Es bleibt nicht so.
Ein Teil der Aufhörer beschreibt gerade die ersten drei Wochen als sehr, sehr hart, verzeichnet dann aber nach so etwa drei Wochen spürbare Verbesserungen. Ob das jetzt auf Dich zutrifft, kann ich natürlich auch nicht mit absoluter Sicherheit prognostizieren, da kein Entzug vorhersehbar ist. Aber möglicherweise trifft diese Wahrnehmung ja auch Dich zu. Deshalb halte durch Carla, es gibt nur diesen Weg, der Sucht zu entkommen. Du machst das ganz ganz stark!
Ach nochwas, die Räume, von denen hier gesprochen werden (ich nehme an Du meinst den Begriff Wohnzimmer oder?) sind die jeweiligen Themen der Aufhörer. Also dieses Thema hier ist Dein Wohnzimmer, und ich komm Dich hier besuchen. Hilft Dir diese Auskunft weiter? Bitte scheue Dich nicht zu fragen, man muß sich freilich erstmal in so ein Forum hereinfinden. Aber herzlich willkommen bist Du hier auf jeden Fall!
Ich wünsche Dir weiterhin Biß und Durchhaltevermögen wie bisher. Das haben wir alle gebraucht, es ist nicht immer einfach - aber es ist machbar. Auch für Dich! Laß bald wieder von Dir hören. Bis dahin grüßt Dich
Lydia