[quote="Chrissi484"]
Ich dachte mir würde der Geschmack fehlen oder das "etwas in der Hand haben", aber dem ist nicht so.
Gleichzeitig habe ich aber auch gedacht, ich würde sofort positive Veränderungen spüren, wenn ich nun nicht mehr rauche (z.b. freieres Atmen, besserer Geschmack, bessere Kondition) aber auch dem ist nicht so.
Was ich allerdings feststelle, ist dass der Rauchstopp mir sehr auf die Psyche schlägt. Ich bin total antriebslos, schlecht gelaunt und traurig - man könnte sagen depressiv. So lange ich arbeite geht es, hier muss ich mich erstens zusammen reißen und zweitens habe ich hier kontinuierlich Beschäftigung. Aber wenn ich den ganzen Tag zuhause bin, dann geht auch meine Stimmung immer mehr den Bach runter, bis ich irgendwann einfach losheule. :cry:
Mein Freund tut mir auch total leid, denn er weiß auch nicht wie er damit umgehen soll. Und Ich kann es weder ihm noch mir selbst erklären, denn die Gedankengänge die ich dann habe, haben auch nichts mit dem Rauchen oder Nichtrauchen zu tun. Warum bin ich jetzt so niedergeschlagen?
Ich war vorher total glücklich - verliebt, ausgeglichen, fröhlich - fühlte mich einfach gut. Und jetzt, von einem Tag auf den anderen auf einmal das Gegenteil... das ist schwer zu ertragen. Langfristig wird sich das auch sicher negativ auf meine Beziehung auswirken...
Habt ihr vielleicht Erfahrungen und tipps für mich, wie ich dieser Depression entkomme?
Vielen Dank für eure Unterstützung :sun:
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Hallo Chrissi,
genau so geht es mir grad auch. Ich habe am 15.05. zwangsläufig nach zwei Stenteinlagen an einem Herzkranzgefäß beschlossen, nicht mehr zu rauchen. Es reicht jetzt, der Schuß vor den Bug hat gesessen. Obwohl ich es kaum glauben konnte, daß das jetzt bei mir schon so weit war.
Und ich dachte auch immer, daß ich ja eigentlich nicht sooo viel rauche. Hab zwischen 10 und 15 Zigis am Tag geraucht, in Gesellschaft schon mal bis 20. Aber das kam schon eher selten vor, da ich wenig gesellschaftliche Verpflichtungen habe.
Im Auto rauche ich schon seit 14 Jahren nicht mehr, seit ich damals ertmals ein fabrikneues Auto bekommen habe und das ist bis heute so geblieben. Und darauf war ich schon immer stolz wie Oskar.
Als ich vor vielen Jahren mal eine kurzfristige Bekanntschaft in Hamburg hatte, habe ich mir sogar ganz bewußt ein Nichtraucherabteil gewählt - war damit 5 Stunden unterwegs ohne zu rauchen. Man sieht, es geht doch. Und abends, wenn ich vor der Flimmerkiste saß, war ich oft zu faul, aufzustehen, um in der KÜche eine zu rauchen.
Warum zum Teufel fällt es mir dann jetzt so schwer, konsequent zu bleiben. Wir Menschen haben doch wirklich manchmal einen Ratsch am Kappes, oder?
Und als es mir so richtig mies ging, hab ich beinahe durchgedreht und mir aus den letzten Krümeln Tabakk, die ich noch im Haus hatte, tatsächlich eine Zigi gestopft und auch geraucht. Ich muß gestehen, daß sie mir in dem Moment "Gut getan" hat, aber im Nachhinein hätte ich mich echt in den Allerwertesten treten können. Da kannte ich euch hier leider noch nicht. Ich bin so froh, hierher gefunden zu haben. Es hilft mir sehr, hier Leidensgenossen gefunden zu haben. Ich bin nicht allein. Das tut so gut.
:rose: