Liebe Irina,
eine kluge Frage hast du da gestellt. Und mich persönlich hat so sehr angesprochen, dass du von Rauchträumen, von Rückfällenträumen, erzählst. Ich auch, ich auch!!!!:roll: Und wie du träum(t)e ich von verheimlichten Rückfällen. Du, diese Träume waren so echt, dass ich beim Aufwachen eine Weile brauchte, um mir sicher zu sein: Gott sei es getrommelt und gepfiffen, alles nur ein Alptraum! So wie du es eben zur Zeit erlebst.
Ich verstehe deine Ängste vor einem Rückfall und vor langandauerndem Schmacht auch sehr gut, da ich sie selbst erlebte. Wie so viele hier.
Irina, ich habe mir in meinen ersten Monaten im Forum kein eigenes Wohnzimmer aufgemacht, weil ich Angst hatte, es sowieso wieder nicht zu schaffen (Angst vor der Blamage). Denn ich hatte sehr sehr viele Aufhörer und Rückfälle. Entweder gleich am nächsten Morgen, wenn ich abends aufhörte, wegen der körperlichen Entzugserscheinungen. Oder spätestens bei den nächsten anstrengenden Gefühlen ( bei mir gehört emotionale Instabilität zu meiner Krankheit). Denn auch bei mir gehörte Rauchen zu den erlernten Methoden der Gefühlsregulation.
Du schriebst: "...warum wird man rückfällig? Ist das Verlangen nach Zigaretten tatsächlich nach so vielen Jahren immer da ? Klar, die Sucht bleibt immer aber nach so vielen Jahren ohne Zigaretten hat man sich doch daran gewöhnt oder nicht ? Man hat sich doch unter Kontrolle oder nicht ? Ist man immer damit konfrontiert und muss mit sich kämpfen? Ich kann mir einfach nicht vorstellen dieses Verlangen bzw. den Kampf ab jetzt mein Leben lang führen zu müssen"
Meine persönliche Antwort: die Gründe für Rückfälle sind sehr individuell. Doch alte Auslöser wie z.B. seinen Ex treffen, mit dem man viel geraucht hat oder eben heftige Gefühle gepaart mit der Gelegenheit ( es stehen Zigaretten in einem kritischen Moment zufällig zur Verfügung) können durchaus auch noch nach Jahren wieder zu einem Rückfall führen. Ich finde, das ist die schlechte Nachricht, eine absolute Garantie gibt es nicht. Die gute Nachricht: die erlernte RAUCHFREIHEIT wird mit den Wochen, Monaten, Jahren immer [u]stabiler[/u], es wird immer leichter, das kann ich ganz sicher sagen. Und selbst wenn es zu einem Rückfall kommt, kann man mit Aufpassen und sich an die Lerneinheiten der Anfangszeit erinnern einen Ausrutscher daraus werden lassen, wenn man gleich wieder in seine Abstinenz zurück kehrt.
Ich möchte dir damit Hoffnung machen: u brauchst bestimmt nicht für immer und ständig zu so starkes Verlangen aushalten wie am Anfang. Welche Verbesserungen bei Schmacht merkst du denn jetzt schon an deinem 29 Tag? Ist es immer noch so schwer wie am Anfang?
Herzlichen Glückwunsch übrigens zu 28 rauchfreien TAgen, Klasse, vier Wochen schon geschafft! :gefsmilie:Wie belohnst du dich für dies Etappe?
Hab eine schöne Woche mit möglichst wenig Angst und mit schönen Träumen
Das wünscht dir Andrea