29.02.2024 09:57

Freiheit, Stärke, Gelassenheit.

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07.04.2021
23:03 Uhr
... und weils so schön war, möchte ich das hier auch nochmal festhalten. Liebes Tagebuch, heute war ein schöner Tag, ich habe meiner Lieblingskundin erzählt, dass ich aufgehört habe zu rauchen, und sie hat sich so gefreut, dass sie kurz danach wieder rein kam und mir ein paar Blümchen geschenkt hat. Boah, ich war so stolz und hab mich so gefreut, ihr heute von meinem Triumph erzählen zu können. Über die Jahre, wenn sie mich rauchen gesehen hat, hab ich ihr immer wieder gesagt, dass ich irgendwann aufhöre (wobei ich das jedes Mal ein bisschen ernster gemeint hab), und sie hat immer nur entgegnet "Ach was, Sie müssen das doch selber wissen. Mein Mann hat auch immer geraucht. Aber wissen Sie, ich hätte ihn schon gerne noch ein bisschen länger an meiner Seite gehabt." Ihr Mann ist sehr früh an den Folgen des Rauchens gestorben. Ich hab immer eine kleine Gänsehaut gekriegt, wenn sie von ihm erzählt hat. Sie ist über 80 und geht jetzt schon sehr lange ohne ihren Mann durchs Leben. Es gibt Menschen, die mit leisen Tönen viel bewegen können. Ich bin ihr sehr dankbar, denn sie hat mit ihrer Art einen großen Anteil daran, dass der Ausstieg für mich tatsächlich in Frage kam, als DER Moment plözlich da war. Rosa Tulpen mit ein bisschen Grünzeug drin. Heute für mich die schönsten Blümchen auf der Welt, und ich hab sie mir verdient.
06.04.2021
22:10 Uhr
Liebe Jani, ich bin gerade müde, aber ein herzliches Dankeschön, will ich dir doch an die Wand pinnen.
06.04.2021
13:05 Uhr
Liebe Heike, vielen Dank für deinen Besuch und deine Gedanken. Ja, genau das fehlt mir sehr, dieses "raus aus der Situation", diese kurze Besinnung, das kurze Alleinsein, nur ich und meine Zigarette. So ein bisschen kann ich das mit meinen Fishermans auffangen. So ein schöner, kräftiger Spearmint-Fisherman geht auch sofort in den Kopf... Aber es fehlt der Anlass, mal kurz rausgehen zu können. Im Moment gibt es Dank Corona keine wirkliche Möglichkeit, wo ich ausprobieren kann, wie ich damit stattdessen umgehe. Wahrscheinlich werd ich bei größeren Treffen einfach den anderen Rauchern folgen und mit rausgehen. Aber wenn ich alleine mit jemandem bin, hm, vielleicht geh ich dann immer aufs Klo. Händewaschen ist bestimmt auch super um kurz mal runter zu fahren. Und, wow, ja, gerade gestern war wieder einer dieser Momente, wo ich dachte, nein Jani, du bist nicht der Nabel der Welt mit deinem Rauchstopp. Das war, als der Schwager von den Nachwirkungen seiner ersten Chemo erzählt hat. Nein, die Welt interessiert sich nicht für mich und mein Projekt Rauchfrei. Aber das ist auch gar nicht schlimm, ich mach das nicht für "die Welt", ich mach das einzig für mich. Damit ich, anders als mein Schwager, vom Lungenkrebs verschont bleibe, damit ich weitgehend gesund irgendwann in Rente gehen kann und meine Pläne verwirklichen kann. Umso wichtiger ist mir aber, dass ich hier diesen Ort gefunden habe, an dem ich mich quasi rundum in Gedanken über Rauchen und Nichtrauchen suhlen kann, wenn ich das brauche. Dass so eine direkte Reaktion das Fass am Platzen hindern kann, das ist ein guter und vielversprechender Gedanke. Ich würde dich ja gerne fragen, wie du das für dich gelöst hast, und welcher Weg sich für dich nach all der rauchfreien Zeit, die du schon hast, als der Richtige rauskristallisiert hat. Aber ich fürchte, da muss jeder selber "seins" finden. Ich halte mich gerade einfach von den meisten Menschen fern und genieße das. Erstmal stabil rauchfrei sein, dann seh ich weiter. ...und jetzt hab ich, nachdem ich mir "Inwendig warm" bei Youtube angehört habe, den halben Vormittag damit verbracht, mich durch die nächsten vielen tollen Lieder von ganz unterschiedlichen Künstlerinnen und Künstlern zu hören, die der Algorithmus für mich sonst nicht hervorbringt. Danke dafür, auch wenn ich jetzt meinen Faden verloren habe, irgendwas wollte ich noch schreiben, jetzt ruft das echte Leben. Aber was solls, wir lesen uns bestimmt bald mal wieder. Viele liebe Grüße Jani
04.04.2021
18:21 Uhr
Hallo Jani ich musste gerade schmunzeln als ich das mit dem Feuerzeug und den Zigaretten in der Hosentasche gelesen habe. Ich war extrem starke Raucherin und ich ohne Zigarette undenkbar. Aufgehört hab ich nach dem mein Bruder einen Herzinfarkt hatte. Meine Motivation damals war, dass ich selbst bestimmen wollte nicht mehr zu Rauchen .Alle Zigaretten hab ich verschenkt und nur eine Schachtel behalten. Die kam in ein Seitenfach meiner Handtasche. So hatte ich das Gefühl ich kann ja wenn ich will. ABER ICH WILL JA NICHT!!!!Die Schachtel war immer dabei. Hört sich jetzt vielleicht komisch an aber ich hab es nicht fertig gebracht die Schachtel zu entsorgen. Erst vor ein paar Monaten hab ich sie tatsächlich weg geworfen. Ich bin nun 6 Jahre rauchfrei und mir geht es sehr gut damit. Ich wünsche dir ganz viel Erfolg auf deinem Weg zum zufriedenen Nichtmehrraucher liebe Grüße Karin
02.04.2021
11:58 Uhr
Liebe Jani, über deinen Besuch bei meiner 1000 Tage Feier habe ich mich wirklich sehr gefreut und habe gerade dein Wohnzimmer quer gelesen. Es ist ein Zimmer, der schönen und heilsamen Gedanken. Du hast es wirklich toll hier. Ein bekannter Sänger nannte das Gefühl, das mir dein Wohnzimmer vermittelt einmal: Inwendig warm. Und so inwendig warm, wie ich gerade bin, will ich hier auch ein paar schöne Gedanken bei dir lassen. Es ist schon über ein Monat vergangen, seitdem du deine letzte Zigarette geraucht hast. Die Welt ist nicht untergegangen, sie hat nicht aufgehört zu drehen, nein, sie macht einfach weiter. Ich weiß, dass wir alle nach dem Rauchstop glauben, ganz viel sei passiert, obwohl wir nur etwas weglassen, das nüchtern betrachtet ohnehin überflüssig, ja sogar schädlich, ist. Trotzdem erscheint uns die Welt irgendwie klarer als vorher. Ist sie auch, denn wir hüllen uns nicht mehr in Rauchschwaden. Auch unsere Reaktionen werden direkter. Das ist etwas, worüber ich lange nachgedacht habe, wie ich das lösen kann. Einerseits war es ganz gut, dass ich mich aus schwierigen Szenen herausstehlen konnte, um erst mal eine zu rauchen. Danach kam ich oft ganz ruhig in die Situation zurück. Zu Beginn habe ich das als Verlust empfunden. Allerdings ist eine direkte Reaktion, vielleicht auch etwas, was das Fass am Platzen hindert. Ich wünsche dir schöne Ostern, bis bald Heike
31.03.2021
07:09 Uhr
Nachtrag: Wenn man mal das Bild mit dem „was wir alles schlucken müssen“ nimmt, dann hinkt der Vergleich mit dem Fass etwas. Unser Verdaungssystem hat eben, anders als ein Fass, auch einen Hinterausgang! Wenn wir das Gefühl haben „es quillt über“ dann könnte das Problem auch an dem schlechten Abfluss liegen sprich wir lassen die Dinge die uns geärgert haben nicht schnell genug los. Wir konservieren unseren Ärger anstatt ihn auszuscheiden.
30.03.2021
22:01 Uhr
Hallo Jani, ich muss Dir unbedingt was erzählen Nein, Ich muss Euch allen etwas erzählen, ich habe mir gestern eine App runtergeladen und die heißt "Plum Village" Plum Village ist das Retreat-Zentrum und buddhistische Kloster von Thich Nhat Han in seinem Exil in Frankreich und auf dieser App gibt es ganz herrliche Dinge zu finden, unter anderem eine Glocke der Achtsamkeit "Bell of Mindfullness", diesen Ton eines Gongs kann man sich einstellen und der ertönte dann bei mir alle 15 min während meiner Arbeitszeit. Wenn der Gong ertönt soll man kurz Innehalten und drei bewußte Atemzüge machen bevor man sich wieder der Arbeit widmet. Wir unterbrechen dadurch unsere Routine und machen uns einen positiven Gedanken bewußt. "Wie schön, dass ich rauchfrei bin" Dieses habe ich heute zum ersten Mal gemacht (ich hatte einen anderen Gedanken, aber das ist egal) Seit langer Zeit schon beschäftige ich mich mit Meditation und Kontemplation, aber dieser Gong alle 15 Min, der von außen kam und mich erinnerte "du bist im hier und jetzt", der hat mir einen der schönsten Arbeitstage seit langem beschert. War ich allein im Büro, habe ich drei Atemzüge gemacht, war ein Kollege bei mir oder ich habe telefoniert habe ich kurz den Satz unterbrochen, so als hätte ich den Faden verloren. Während eines unangenehmen Telefonats ertönte der Gong und ich konnte mich aus meinem Ärger lösen und wahrnehmen, dass die Vorwürfe meines Telefonpartners nicht mir als Person galten, sondern meiner Funktion und dem Frust nicht ans gewünschte Ziel gekommen zu sein. Nach dem Gong konnte ich, ohne einen Ärger in der Stimme verbergen zu müssen, sagen "ich verstehe, dass Ihnen meine Antwort nicht gefällt, aber heute und in dieser Situation kann ich Ihnen keine andere geben." Auch wenn man Contenance mit Gelassenheit übersetzen könnte empfinde ich auch diesen Unterschied zwischen der vorgespielten Contenance und einer inneren Gelassenheit. Das Erste fühlt sich an wie bittere Galle die man wieder runterschlucken muss, das Zweite ist wie Honig, der süß auf der Zunge schmeckt und weich den Hals hinunterrutscht. Wenn Du ab jetzt mehr auf Deine Emotionen achtest wirst Du schnell den Unterschied wahrnehmen. Ich glaube auch, dass es wichtiger ist sich so anzunehmen wie wir eben sind und dies nicht als schlecht bewerten, als zu versuchen doch jetzt endlich eine andere zu werden. In diesem Leben wird aus einem Marienkäfer:ladybug: kein Schmetterling. :butterfly: mit den besten Grüßen von Paul
30.03.2021
09:32 Uhr
Hallo Jani, Wenn man immer nur schluckt, irgendwann ist das Fass voll und explodiert. Ist normal, die angestaute Wut will wohin und verunsichert. Im Ganzen dies zu sehen ist auch ein Lernprozess, wir haben früher unsre Wut u.a. weggeraucht. Jetzt stellt sich Alles in uns um. Wir werden mit jedem Tag ohne die Kippe auch selbstbewusster und stärker. Der alte Anker ist weg. Nun dabei gelassen zu bleiben ist hohe Kunst, die uns die Zukunft bringen kann, wenn wir im Konflikt offen, sachlich, freundlich und ehrlich das Gespräch suchen und finden. Das braucht Zeit und Bereitschaft den neuen Weg zu finden. Einen Monat fast nicht zu rauchen ist eine enorme Leistung, verlang nicht allzu viel auf einmal, weder von Dir noch von deinen Mitmenschen. Ein frisch gebackener Nichtraucher ändert sich unbewusst in einigen Dingen. Freundlich und gelassen zu bleiben ist nicht immer leicht, aber oft kommt mit der Zeit auch Rat. LG sister :ladybug:
30.03.2021
07:54 Uhr
Hallo Jani, [quote]Im Moment kann ich nur runterschlucken oder explodieren, wenn es um Dinge geht, die mir wichtig sind.[/quote] Das kenne ich oder soll ich besser schreiben das kannte ich? Nein, ganz sicher bin ich mir doch nicht, dass ich nicht mehr explodiere. Meine Taktik fürs nicht explodieren ist weniger herunterzuschlucken und mich zur Wehr setzen, solange ich das noch sachlich und freundlich hinbekomme. Schlucke ich zu viel, explodiere ich. Dass das etwas mit dem (Nicht-)Rauchen zu tun hat, glaube ich nicht. Vielleicht kann ich weniger schlucken, seit ich nicht mehr rauche, aber das wäre dann schon alles. Also mein Rat ist der: nicht das Runterschlucken üben, sondern das freundliche sich wehren. Ich wünsche dir und deinen Lieben frohe Ostern Viele Grüße :)
29.03.2021
21:26 Uhr
Lieber Paul, :riesengrinser: viiiieeelen Dank für dieses herrliche Bild von Heulsuse und Wüterich, die hinter der riesigen Tasse kaltem Kakao sitzen und quarzen, was das Zeug hält. Vielleicht schaffe ich es, diese Vorstellung in der nächsten Notsituation, in der die beiden die Oberhand haben, gedanklich hervorzuholen, darüber ein bisschen zu schmunzeln und die Gelassenheit wiederzufinden. [quote="Paul2.1."]Die Zigarette würde diesen Knoten auflösen; [/quote] Vielleicht werde ich anfangen, jeden dieser Knoten, die nur mit Zigarette aufzulösen sind oder zu sein scheinen, zumindest jetzt am Anfang ganz besonders Wert zu schätzen, sind sie doch gerade in einem solchen Moment der Preis für die Rauchfreiheit. Und was wäre ich nicht alles bereit zu geben um dauerhaft rauchfrei zu bleiben, wenn man mich jetzt, so ganz entspannt, fragen würde. Wenn es nur so einfach wäre und man in jeder Situation den Weg in die Meta-Ebene schaffen würde. Vielleicht wurde mein zartes Stimmchen auch überdeckt von einem Konglomerat aus "Ach rauchen wir erstmal eine, dann ist das alles nicht mehr so schlimm", aus mangelndem Selbstbewusstsein und daraus folgend übertriebener Gelassenheit. Wo wünsche ich mir denn eigentlich die Grenze meiner Gelassenheit, wie erkenn ich diese Grenze und was mach ich, wenn jemand diese Grenze überschreitet? Das ist gerade so eine Frage. Vom gelassenen Belächeln des Verhaltens der Mitmenschen zum Ausnutzen lassen und zu viel Unangenehmes runterschlucken ist es nicht weit. Vielleicht ist die Grenze auch tagesformabhängig und lässt sich gar nicht festlegen. Vielleicht hängt sie auch vom Gegenüber ab. Vielleicht passt Gelassenheit auch einfach gar nicht zu mir, vielleicht hab ich sie emotional immer verwechselt, mit Contenance oder so - egal was mir widerfährt, ich lass mir nichts anmerken und rede mir die Welt schön. Manchmal glaub ich mir das dann, manchmal nicht. Ist das Gelassenheit? Ich weiß es nicht. Oder ist Gelassenheit, wenn man einfach abgestumpft hinnimmt, was so geschieht? Will ich so sein? Das ist alles gerade ein bisschen wirr. Und gleichzeitig sind das alles Fragen, die über die Jahre immer wieder aufgetaucht sind, mal lauter, mal leiser. Und doch ist jetzt irgendwas anders. "Das richtige Maß lernen" - das scheint noch ein weiter Weg zu sein. Im Moment kann ich nur runterschlucken oder explodieren, wenn es um Dinge geht, die mir wichtig sind. Aber ich hab noch ein bisschen Zeit, ich hab eigentlich weitgehend nette Mitmenschen, und es macht mir Mut, dass es ja doch irgendwie möglich sein muss, das zu lernen. Ich danke dir für die Idee, dass ich für meine Explosion um Entschuldigung bitten könnte. Bisher hab ich mich nur als armes Opfer selbst bemitleidet, aber wenn ich in der Lage wäre, die Dinge anders und früher wahrzunehmen und zu diskutieren, dann hätte es diesen Eklat nicht in dieser Form geben müssen. Viele liebe Grüße, danke für dein offenes Ohr und deine Gedanken, ich wünsche dir einen wunderschönen Frühlingsabend. Jani
28.03.2021
14:13 Uhr
"Lass Dir das nicht gefallen" :roll: "hmm?, jetzt rauch ich erstmal eine" "Lass Dir das nicht gefal..." Klick, Klick, pfffff, ahhhh schon besser.... Weißt Du was das ist? [size=4][b]/[/b][/size] :coffee:[size=4][b]/[/b][/size] Das ist eine Tasse kalter Kakao und dahinter sitzen zwei Emojis und rauchen ... [size=4][b]/[/b][/size]___ :cry: :x ____[size=4][b]/[/b][/size] die beiden, Heulsuse und Wüterich Bei der berechtigten Aussage "eine Zigarette macht nichts besser", dürfen Wir natürlich die Wirkung der Droge nicht außer Acht lassen. Über die Jahrzehnte haben wir es uns angewöhnt zu bestimmten Emotionen gehöre eine Zigarette. Wenn wir mal den Suchtdruck unbeachtet lassen, so ist es schon allein die Gewohnheit die uns im Modus Autopilot zur Schachtel greifen läßt; und dieser Autopilot bringt uns in bestimmten Situationen zu straucheln, zumindest zum stocken wenn wir nicht mehr rauchen wollen. Die Zigarette würde diesen Knoten auflösen; das bedeutet natürlich eine Zigarette kann nur die Probleme lösen, die wir einzig und allein deswegen haben weil wir süchtige Raucher sind. Ein Nichtraucher hat dieses gelernte Verhalten nicht und deshalb ist Rauchen nicht im Repertoir der Lösungsstrategien eines Nichtrauchers. :lol: An dem Punkt bin ich manchmal neidisch. Liebe Jani, es ist sehr schön Deine Gedanken zu lesen und die zaghafte Stimme war schon immer da, aber sie wurde durch unsere laute Sucht unhörbar. Sich abzugrenzen und nicht mehr alles hinzunehmen ist ein neuer Lernprozeß, der auch mal darin enden kann, dass wir überreagieren. Unser Umfeld findet wir wären so zickig und unausgeglichen, legen uns vielleicht sogar Nahe doch lieber wieder zu rauchen. Aber auch hier kann man das richtige Maß lernen. Ich habe zwar häufig um Entschuldigung bitten müssen, doch heute klapp es schon ganz gut mit dem "Nein" sagen. LG von Paul
28.03.2021
10:18 Uhr
So ein bisschen hab ich ja doch das Gefühl, dass es von mir ausgeht. Irgendwas hat sich geändert. Ich habe tief in mir drin eine Stimme, noch ganz leise, weil sie sich so schlecht ausdrücken kann, diese Stimme piepst zaghaft vor sich hin: "Lass dir das nicht gefallen". Ich war am Freitag extrem genervt von den Kollegen, weil ich das Gefühl hatte, die Schnauze voll davon zu haben, immer der Ausputzer vom Dienst zu sein. Zuhause ging es dann im Grunde ähnlich weiter, die Thematik ist immer und überall die gleiche. Ja, und jetzt höre ich dieses kleine Stimmchen, das anfängt, sich zu beschweren. Den Streit gestern habe ICH vom Zaun gebrochen, weil mein Fass übergelaufen ist. Habe ich mich verändert? Oder zumindest meine Wahrnehmung? Verändere ich mich gerade? Hängt das mit dem Rauchstopp und diesem ominösen tollen Ding der Selbstfürsorge zusammen? Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt. Es kann auch gut sein, dass jetzt die Luft aus dem Wutballon erstmal wieder für ein paar Wochen raus ist. Das kleine Stimmchen ist bei diesen letzten Worten allerdings ganz traurig geworden. Ich schreibe das hier auf, damit ich das kleine Stimmchen nicht vergesse, falls es wieder so leise wird, dass ich es nicht wahrnehmen kann.
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