21.08.2014
11:17 Uhr
Hallo Ahmet,
das was Du da sagst kann ich gerade vollumfänglich nachvollziehen. Bin bei Tag 89 und mich schütteln gerade die Schmachter durch wie die letzten drei Monate nicht. Ständig denk ich an Zigaretten und denk manchmal, jetzt brauch ich eine, sonst geht's hier nicht weiter. Ich hab genügend Gründe, vom Rauchen abzulassen, die lasse ich mir dann Stück für Stück durch den Kopf gehen, bis der Glusterer vorbei ist. Habe auch gar kein Rauchkraut im Haus oder sonstwo. Und ich halt mir immer vor Augen, dass es vorbeigehen wird, also auch die 100, 110 oder wie viele Tage sind irgendwann rum und dann wird es wieder besser.
Gehöre allerdings auch zu der Fraktion, die es schon zum 2. Mal angeht. Hatte vor über 13 Jahren schon aufgehört und es 11 Jahre lang geschafft. *zumwiederholtenmaleheul* Deshalb möchte ich mal so sagen: ich weiß nicht, ob es zwingend zu einem Rückfall kommen muss. Ich glaube schon, dass es im ersten Anlauf klappen kann. Und dass der Kampf irgendwann aufhört, glaube ich auch, bzw. weiß ich aus meiner 11-Jahre-Abstinenz, ich hab auch nicht elf Jahre lang gekämpft. Was ich jedoch nicht glaube, ist dass wir Ex-Raucher die Sucht jemals aus den Knochen kriegen. Wir werden immer Raucher sein, die nicht mehr rauchen und die höllisch aufpassen müssen, dass uns das alte Laster nicht wieder einholt. Der Einbildung, dass uns nur mal eine Zigarette nichts anhaben kann, dürfen wir niemals mehr aufsitzen, egal wie lange wir schon nicht mehr rauchen. Meiner Meinung nach muss man also unterscheiden zwischen dem Kampf und der Sucht: der Kampf hört auf, die Sucht aber nicht mehr, und die kann uns immer wieder mal von hinten anfallen.
Selbstverständlich finde ich es trotzdem super, dass Du gleich im ersten Anlauf erfolgreich bist, und gönne es Dir! Bitte bleib dran, es schaut doch gut aus! Und profitiere von den Erfahrungen, die ich und alle teilen, die nach langer Zeit wieder rückfällig geworden sind. Dann kann eigentlich nix schiefgehen. :wink:
Viele Grüsse aus dem Miezhaus