Hallo Stef,
ups, das ist ja mal ´ne Aufgabe. Wie kriegen wir Dich rauchfrei?
Mir ist Folgendes aufgefallen:
- ich habe Spaß daran, dass mein Leben in geregelten Bahnen verläuft
- Jeder Tag verläuft gleich. Ich nehme mir vor mit dem Rauchen aufzuhören. Wichtig ist das ich keine Kippen an der Hand habe. Dann bestreite ich den Tag. Gegen 18:00 steuere ich wie ein Roboter den Supermarkt an und kaufe eine Schachtel. Dann Rauch ich
- Ich spüre mittlerweile das sich diese Routine ebenfalls schon in mein Hirn reingefressen hat.
Vielleicht ist es genau das?
Ich glaube Du schaffst es bis 18h nicht zu rauchen, weil Du genau weisst (evtl. nur unbewusst), ab 18h kann/darf ich wieder. Vielleicht fällt es Dir trotzdem schwer, aber Du weisst, es ist ja nicht für immer, sondern nur ein paar Stunden, das schaffe ich irgendwie.
Du hast Dich daran gewöhnt bis 18h nicht zu rauchen und abends zu qualmen. Dann kommt wieder die Vernunft, eigentlich sollte/will ich ja nicht rauchen, ich habe doch noch so viel vor etc. Morgen starte ich mit dem nächsten Versuch.
Mach doch mal alles anders:
- Gehe morgens schon mit einer gut gefüllten Schachtel aus dem Haus
- Lasse eine volle zu Hause liegen, dann musst Du abends nicht in den Supermarkt.
- rauche, wann immer Du willst, versuche NICHT Dich einzuschränken, rauche soviel wie möglich, sogar lieber mehr als sonst
- auch wenn es Dir so keinen Spass macht, wenn Du gleich wieder ans Aufhören denkst, ziehe das eine Woche durch, so brichst Du Deine Routine, baust in der kurzen Zeit aber keine neu auf.
Dann nimm morgens die Schachtel mit und versuche, nicht zu rauchen bzw. hinterfrage jede Zigarette, warum will ich die jetzt, was bringt sie mir in genau diesem Moment, oder will/brauche ich die jetzt vielleicht doch nicht? Rauche sie dann oder auch nicht. Wenn ja, frage Dich hinterher, ob sie Dir das gebracht hat, was Du Dir von ihr erhofft/versprochen hast oder nicht,ob Du sie geniessen konntest.
Wenn Dir diese Zigarette nix oder nur wenig gebracht hat (wovon auszugehen ist) und Du das nächste Mal in derselben Situation bist, d.h. dieselbe Begründung anführst, rauche sie nicht, mach was anderes (Kaugummi, zuckerfreier Bonbon, Apfel, etc), da sie Dir ja beim letzten Mal eh nicht geholfen hat bzw. Du sie eigentlich doch nicht rauchen wolltest.
Versuche so die Anzahl zu verringern, bzw. gar nicht mehr zu rauchen, aber eben nicht, weil Du vor 18h keine hast, oder Dich dran gewöhnt hast nur abends zu rauchen, oder Dir die Routine so eigentlich gefällt, sondern weil Dir diese jetzt gerade nix bringt, Du sie nicht willst. Entscheide Dich ganz bewusst ständig neu für oder gegen diese Zigarette.
Ich habe keine Ahnung, ob Dir das helfen könnte, bin selber auch noch nicht lange clean, habe 42 Jahre lang geraucht, im Schnitt 1 Schachtel täglich und habe immer noch Zigaretten zu Hause, weil:
Ich will nicht rauchen, ich könnte rauchen, habe ja welche. aber ich will einfach nicht. Zumal ich alleine lebe, es wüsste also niemand, nur ich, aber ich belüge mich doch nicht selbst !!!
Dadurch entscheide ich mich aktiv dafür rauchfrei zu sein und zu bleiben. Mittlerweile denke ich nur noch selten daran. Die meisten Situationen wiederholen sich ja, da entsteht dann auch eine Routine im Nein sagen und es passiert unbewusst, ohne dass man sich die Frage wirklich stellt. So brauche ich auch immer weniger "Ersatzbefriedigungen".
Vielleicht nicht die einfachste Art und Weise, aber bei mir funktioniert es bisher.
Melde Dich mal wieder.
Viele Grüsse
Andrea