Hallo liebe Atanasia,
Ich zitiere eigentlich nicht meine eigenen Einträge, aber ein Link direkt zu dem Tag geht hier nicht.
2019 lag mein Mann im Krankenhaus mit sehr ungewissem Ausgang.
Wir können zwar üben wie wir Kaffee trinken ohne dabei zu rauchen
aber diese Extremsituationen können wir nicht üben, die überkommen uns plötzlich und heftig,
und dann steht unsere tröstende Sucht in der Tür und fragt:“ kann ich Dir helfen?“
Nein, sie kann es nicht, es scheint nur so als ob.
Versuch zu Deiner Mitte zurückzufinden, ließ Deinen eigenen Post nochmal für dich durch.
Da stehen schon die richtigen Worte drin die du brauchst
[quote] Ich will auf keinen keinen keinen Fall wieder zur Raucherin werden, mit dem Rauchen aufzuhören nach über 30 Jahren Abhängigkeit war das beste, was mir passiert ist. [/quote]
Vielleicht kannst du mit dem wie es mir damals ging etwas anfangen, falls nicht lass es unbeachtet liegen.
Ich wünsche Dir viel Kraft und innere Ruhe diese Zeit gut zu durchleben.
LG von Paul
am 18.10.2019
[quote="Paul2.1."]
Tja so ist das wenn der kleine Trotzkopf sagt "es ist vorbei...."
Ich habe mein Hand dafür ins Feuer gelegt nicht mehr zu rauchen, die werde ich nun zurückziehen.
ich dachte ich hätte alle Erfahrungen, die mir rauchgefährlich werden könnten, durchlebt....
Dabei habe ich aber an DIE EINE nicht gedacht oder nicht denken wollen. Oder ich konnte sie mir so gar nicht vorstellen.
Die Situation in der es einem egal ist was aus einem selbst wird, in der nur der andere zählt, der wichtigste Grund zu leben - aber man kann nichts tun, kann nicht helfen, nicht eingreifen; muß allen Dingen seinen Lauf lassen....
Ungewissheit über Tage und Nächte vor allem Nächte….die Nacht raubt mir den Mut.
und dann zupft Dir die Sucht am Hemdsärmel, flüstert von ganz tief drinnen "...laß doch los, ich bin ja bei Dir..."
und ich denke "echt jetzt? ....ja, hast recht, is eh egal, gib mir ne Kippe.... "
was hat es gebracht? eine kleine Ablenkung, einen Rausch und, abgesehen von dem ungewohnten Geschmack war es, als ob es die 450 Tage nicht gegeben hätte,[b] …so vertraut, …so sehr ich…[/b]
und das Gefühl - wenn ich an allen Enden gleichzeitig stark sein muß, dann gebe ich eben hier, bei meiner Sucht, nach - darauf kommt es jetzt nicht so an, das geht nur mich etwas an.
Und dann hatte ich plötzlich ein anderes Gefühl, "es gibt keine halben Sachen mehr", es gab über 400 Tage ohne Nikotin und wenn ich jetzt an dieser Stelle nachgebe, entgleitet mir nach und nach der Rest. Ich habe die Kippen zerbröselt und in den Müll geworfen und alle Seile, die an mir zerren, wieder in die Hände genommen.
Ich werde tun was wichtig ist, ich habe aus gutem Grund die Richtung meines Weges neu bestimmt; das ist zwar noch immer ungewohnter als die Raucherei aber,[b] [size=2]so sehr ich….[/size][/b]
Das Schlimmste ist überstanden, bzw. nicht eingetreten. Auch das ging vorbei und nun geht es weiter einen Schritt nach dem anderen.
Das ist die Sehnsucht: wohnen im Gewoge
und keine Heimat haben in der Zeit.
Und das sind Wünsche: leise Dialoge
täglicher Stunden mit der Ewigkeit.
Und das ist Leben. Bis aus einem Gestern
die einsamste von allen Stunden steigt,
die, anders lächelnd als die andern Schwestern,
dem Ewigen entgegenschweigt.
mal wieder R.M. Rilke
LG von Paul
[/quote]
am 30.10.
[quote="Paul2.1."]
Es geht wieder einen kleinen Schritt in unser "normales" Leben zurück,
wie es vorher war wird es nie mehr sein, mein Mann ist schwer erkrankt und wir werden vieles darauf abstimmen müssen. Aber das ist eine Kleinigkeit.
Ich hätte meinen Rauchfrei Zähler auf Null stellen können aber das will ich nicht. Auch wenn ich mehr als eine geraucht habe, hat es meiner Ansicht nach nichts mit dem Suchtverhalten von früher zu tun.
Aber das Rauchen ist schon ein sehr alter Anteil meines Wesens und (das habe ich Panini bereits geschrieben)
niemand, nicht einmal wir selbst kennt uns so gut wie unsere Sucht, sie setzt da den Hebel an wo es weh tut. Sie berührt, erst ganz sanft, die empfindliche Stelle und streichelt darüber damit wir sie spüren und nach und nach erhöht sie den Druck bis es unagenehm wird und man mit der eigenen Hand über die Stelle reibt damit das "Jucken" aufhört.
Ich hatte mir gewünscht ich könnte die Zeit zurückdrehen, einfach zwei Jahre zurück, da war noch alles in Ordnung und da habe ich noch geraucht. Der Versuch schlug fehl, das weiß ich jetzt, da ich wieder klar denken kann.
"Die Jahre lehren uns vieles wovon die Tage nichts wissen" Ralph Waldo Emerson
Ich danke nochmal allen lieben Freunden hier die mir so viel Bestand gegeben haben, bitte versteht, dass ich nicht im einzelnen darauf geantwortet habe, aber wahrgenommen habe ich sie alle.
LG Paul
[/quote]