Meine letzte Zigarette habe ich am Karfreitag geraucht.
Mit Genuss übrigens, und ich vermisse diesen Genuss.
Ich war zuletzt starker Raucher, die 17er Schachtel hat definitiv nicht gereicht am Tag. Dienstlich viel unterwegs musste ich feststellen, dass ich immer häufiger suchen musste nach Orten, an denen man noch rauchen durfte.
Während andere Minderheiten immer wieder eine Chance haben, sich ordentlich in der Presse präsentieren zu können, fällt das für Raucher wohl aus. Andererseits müssen Raucher Tabaksteuer und Achwasweißichsteuer bezahlen und obendrauf noch die Mehrwertsteuer, deshalb lieben alle Nichtraucher alle Raucher, aber - und das ist schon ein wenig schizophren - sie lassen die Raucher nicht rauchen.
In einem demokratischen Deutschland zählen nun aber Mehrheiten, und die Diktatur der (Nichtraucher-)Mehrheit hat gewonnen:
Es wurde immer deprimierender.
Wenn die Firma für mich ein Hotelzimmer gebucht hatte, musste ich schnell nachtelefonieren, um aus dem Nichtracherzimmer ein Raucherzimmer zu machen, und manchmal ging das gar nicht.
Das "Nichtraucherschutzgesetz", in jedem Bundesland anders formuliert und anders gehandhabt, hat mir den Rest gegeben.
Nicht irgendwann, sondern am Karfreitag, um genau zu sein, habe ich gegen 23:10 die vorletzte Zigarette geraucht. Stehend im Treppenhaus eines Hotels, nur da war merkwürdigerweise das Rauchen erlaubt. Und danach gleich noch eine Zigarette im Stehen. Den Rest der Schachtel habe ich zerbrochen, dann bin ich zurück in mein Nichtraucher-Hotelzimmer gegangen.
Es hat gewirkt. Seitdem muss ich nicht mehr unter den vielen, teils völlig unsinnigen Rauchverboten leiden
Eigentlich war es ganz einfach. Man braucht einen guten Plan, der in diesem Fall darin bestand, dass ich auf einmal - von Hundert auf Null - aufhören wollte.
Ein klein wenig habe ich mit gewissen Kaugummis geschummelt, 3 von 12 übrigens, eigentlich war es ganz einfach.
Man muss ein paar Tage die Hölle durchleben und diese überwinden.
Was "eigentlich ganz einfach" ist, wenn man sich darauf gut vorbereitet und sich bewusst in eine Situation begibt, in der man kene oder kaum Chance hat, dieser Hölle zu entkommen (also rückfällig zu werden). Dann muss man da einfach durch.
Hans-Peter