Liebe Andrea,
Hut ab und herzlichen Glückwunsch, heute bist du Deine erste Woche clean! Und es werden noch ganz, gaanz, gaanz viele rauchfreie Wochen folgen, glaube mir! Wir Hessen dürfen heute auf der faulen Haut liegen, aber bei diesem schönen Wetter schicke ich zumindest mal eine riesen Eisstaffel nach Meck-Pomm, Du hast es Dir richtig verdient:
:cornet::twistednutice::twistednutice::cornet:
Wie Ihr - Du und Olympiasc, der/dem ich hiermit auch herzlich gratuliere - die Sache angeht, ist sicherlich für viele andere richtungweisend:
Ja, der körperliche Entzug, der durchschnittlich ungefähr vierzehn Tage anhält (Schweißausbrüche, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen etc.), ist der härteste Teil des Wiedereinstiegs in ein rauchfreies Leben, aber den allerschlimmsten Part habt Ihr nach der ersten Woche bereits hinter Euch. Ihr tut aber gut daran, Euch immer wieder daran zu erinnern, dass es Konsequenz und Härte gegen sich selbst kostet, diese Phase durchzustehen, denn auch Euch wird :evil: heftig und völlig unerwartet aus dem Hinterhalt überfallen und je genauer Ihr Euch daran erinnert, was es zu verlieren gilt, wenn Ihr schwach werdet, um so eher werdet Ihr diese gefährlichen Attacken, in denen vielen aus Leichtsinn ein Fauxpas passiert, überstehen. Aber mit einem kann ich Euch beruhigen - diese Angriffe werden immer seltener werden und von Mal zu Mal leichter durchzuhalten sein. Auch bei mir kommt heute noch gelegentlich der Gedanke hoch, ob ich´s nicht doch mal "so aus Spaß" probieren könnte, aber was das bei mir als ehemaligem Suchtraucher bedeuten würde, brauche ich wohl niemand zu erklären... Ein konsequentes "Nö, im Moment möchte ich nicht rauchen!" hilft auch in Zukunft immer weiter.
Die Verhaltensänderung, Eure zweite Großbaustelle, wird eine längere Zeitspanne erfordern. Erste Veränderungen haben sich nach ca. vier Wochen manifestiert, es ist also einfach eine Frage der Gewöhnung. Je öfter Ihr eine Situation, in der Ihr früher geraucht habt, ohne Zigarette meistern konntet, um so weniger wird sie in Zukunft mit dem Gedanken an eine Zigarette verknüpft sein. Was Euch aber keineswegs davor schützen wird, auch noch nach langer Zeit in Situationen, die Ihr nicht so oft erlebt, aus heiterem Himmel von :evil: angefallen zu werden: Als ich vor kurzem auf dem Athener Flughafen gelandet bin, habe ich mich als erstes nach einer Raucherkabine umgesehen... :| :bang: :roll: Ja, wie blöd ist das denn? Was soll´s, dann bin ich eben einer von unzählig vielen Bekloppten, Hauptsache, ich bleibe beim konsequenten NEIN, NEIN, NEIN!
Gegen Schlafstörungen in der Anfangsphase hatte ich ein Buch neben dem Bett liegen, nach wenigen Seiten war ich müde, abgelenkt und - eingeschlafen. Und in vielen Situationen habe ich gemerkt, dass Lachen auch beim Nichtrauchen die beste Medizin ist. Wobei ich auch vor schrägen, manchmal sogar etwas schärferen Sprüchen nicht Halt mache, die aber auch bei Rauchern gut ankommen, wenn sie im lachenden Ton gesagt werden:
Rauchen am Arbeitsplatz ist dusselig!
(Zitat eines Berufstauchers)
Du wärst ´ne richtig Nette,
ohne Zigarette!
(Wenn mir eine Raucherin absichtlich den Qualm ins Gesicht pustet)
Nö danke, ich mag das Vorbild nicht:
Misthaufen qualmen nämlich auch!
(Als mir ein rauchender Kollege immer wieder Zigaretten angeboten hat, um mich in Versuchung zu führen...)
In diesem Sinne wünsche ich allen Nicht-mehr-Rauchern einen rundherum schönen Tag, an dem wir uns ein sportliches Ziel setzen: Heute werden die Lachmuskeln trainiert!
Liebe Grüße, Brigitte