Hallo Regi,
zu Deinem Ausrutscher ist mir auch noch was eingefallen. Ich denke, daß es nicht der Weg jedes Aufhörers ist, sich den Termin zu setzen, die unwiderruflich letzte Zigarette zu rauchen, sich dann durch alle Unwägbarkeiten zu kämpfen und dann für den Rest seines Lebens keine Zigarette mehr anzufassen. Viele machen nochmals Erfahrungen mit den Zigaretten. Darunter sind Mitkämpfer, die im Entzug ein- oder auch mehrmals stolpern, viele, die mehrere Anläufe brauchen, und auch mehr als man gemeinhin glaubt, die nach langer Zeit wieder ins Trudeln geraten (zu letzter Gattung gehöre ich übrigens auch).
Und ich glaube auch, wir alle brauchen diese Erfahrungen. Müssen lernen, in welchen Situationen uns die Sucht am leichtesten zurückholen kann, erfahren, welches unsere Schwachstellen sind und welche Stolperfallen und Gemeinheiten die Sucht für uns noch bereithält. Und wie tief und wie langfristig sie in uns verwurzelt ist.
Deshalb möchte ich Dich auch nochmal darum bitten, Deinen Frieden mit Deinem Ausrutscher zu machen. Nimm die Erfahrung mit in Dein weiteres Nichtmehrraucherleben, und wenn Du wieder einmal vor dieser Situation stehst, manage sie anders. Und wenn Du wieder einmal vor einer brenzligen Situation stehst, dann erinnere Dich daran, wie Du die letzte brenzlige Situation gemeistert hast (z. B. trotz der Überlegung keine neuen Zigaretten zu kaufen), mit Willenskraft, umdrehen und weggehen, einem Kaugummi oder was auch immer für Dich funktioniert hast, und überzeuge Dich davon: Du kannst es doch!
Und oh ja, die Müdigkeit war in den ersten Wochen auch mein ständiger Begleiter. Ich habe hier mal geschrieben, soviel wie ich hätte schlafen können, hat der Tag Stunden nicht. Frische Luft hilft gut, ebenso der Genuß von Obst, gerne Südfrüchten. Und warum solltest Du Dich nicht in der ersten Zeit etwas mehr Ruhe gönnen, sofern möglich? Ich meine, Du leistest hier ja schließlich auch Arbeit, bewältigst den psychischen Entzug, körperlich treten auch Veränderungen ein - eigentlich nicht wirklich ein Wundern, wenn man etwas geschlaucht ist, oder? Gestehe es Dir zu Regi, und trage dem ruhig ein bißchen Rechnung dieser Tage. Bei mir hat es sich von selbst wieder gegeben.
Und nun geh Deinen Weg weiter, so wie Du es mit so großer Bravour getan hast. Ich wünsch Dir viel Erfolg dabei. Viele Grüße sendet
Lydia