Hallo Kerstin,
ich heiße Dich auch noch in unserer Aufhörerrunde herzlich willkommenm und beglückwünsche Dich zu Deinem Entschluß, dieses Jahr rauchfrei anzugehen, und zu dessen bereits erfolgter Umsetzung. Allein dieser Schritt ist schon mal eine Leistung, auf die Du stolz sein kannst! Na und für sieben Tage hast Du Dir doch schon mal eine kleine Belohnung verdient, findest Du nicht? Es empfiehlt sich sowieso in der Entwöhnung, sich Belohnungen zu gönnen, weil sie die Laune und Motivation oben halten und Dir das Wissen vermitteln, daß beim Rauchstopp auf alle Fälle was für Dich rausspringt - auch dann, wenn Du Dich gerade in einer Entwöhnungsphase befindest, die Dich das nicht so ganz glauben lassen will. Also: Womit könntest Du Dir heute, anläßlich der geschafften ersten Woche, eine Freude bereiten?
Wie geht es Deinen grippeähnlichen Symptomen heute? Ich möchte Dich gern dafür gewinnen, diese doch eher medizinische Frage von Deinem Hausarzt abklären zu lassen. Weißt, so Diagnosen sind nicht Gegenstand dieses Forums, und ich denke, so Verdachts-Ferndiagnosen ohne kompetente Inaugenscheinnahme können auch blöd ausgehen - es wäre nicht verantwortungsvoll. Möchtest Du deshalb nicht lieber Deinen Arzt befragen, ob Du Dir einen grippalen Infekt eingefangen hast? Wir hier können Dir dieses Frage nicht mit Sicherheit beantworten. Und selbst wenn "gar nichts" ist - dann weißt Du wenigstens gewiß Bescheid. Ich wünsche Dir schnelle gute Besserung!
Deine Gefühlsausbrüche brauchen Dich nicht irritieren. Eine gewisse Reizbar- und Launenhaftigkeit ist eine viel beschrieben Entzugserscheinung. Die sich übrigens wieder legen wird mit fortschreitender Zeit, was ich Dir aus eigener Erfahrung heraus versprechen kann. Einstweilen gestehe Dir doch das zu, daß Du nicht immer gleichermaßen lustig gelaunt bist. Schließlich leistest Du hier ordentlich Entzugs- und Entwöhnungsarbeit, das kann doch schon mal an den Nerven zehren, findest Du nicht? Wie gesagt, stütze Deine Laune mit angenehmen Erlebnissen. Achte auch auf eine ausreichende Vitaminversorgung und so viel Licht und frische Luft wie Du kriegen kannst.
Ebensowenig irritieren muß Dich die Schmacht - es war doch fast zu erwarten, daß Dich die Sucht nicht ohne Gegenwehr aus ihren Klauen entlassen würde, oder? Auch das ist ein ganz normales Auftreten, wir haben auch geschmachtet was das Zeug hielt... Womit lenkst Du Dich in solchen Momenten ab? Ein Glas Wasser, in kleinen Schlucken getrunken, hilft da (überhaupt soll man genug trinken in der Entwöhnung, weil es Kreislauf und Verdauung stützt, die Entgiftung beschleunigt, entschmachtet und, falls das ein Thema sein sollte, auch den Appetit in der Entwöhnung reguliert). Auch Zähne putzen oder ein scharfes Bonbon kann helfen. Oder eine Atemübung. Auch erlaubt ist folgende Ersatzhandlung: Schneide Dir einen Trinkhalm auf Zigarettenlänge und rauche durch ihn Luft. Und dran denken, jeder Schmachter hat ein Ende.
Positiv nehmen finde ich ganz super Kerstin, denn jeder ausgesessene Schmachter stärkt Dich und schwächt die Sucht. Also nimm sie so tapfer an wie Du es bis jetzt tust, es kann Dich nur stärken. Jede Schmacht, die Du aussitzt, arbeitet für Dich.
Du machst das toll Kerstin, mach weiter so. Einen guten Start in die neue Woche wünscht Dir
Lydia