29.08.2021 10:13

Manche glauben, es wäre einfach!

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17Beiträge
25.07.2021
15:31 Uhr
Grüß Dich Rainer, von mir ebenfalls ein ganz herzliches Willkommen hier in Forumshausen. Erstmal einen ganz großen Beifall für Deinen Entschluß, das Rauchen aufzugeben und für Dein bereits achtwöchiges Durchhalten. Viele hier, auch ich selber, wissen, wie man da mitunter zu kämpfen hat. Daß es eben so ganz und gar nicht einfach ist, von der alten Geißel zu lassen! Unglaublich wie fest sie uns im Griff hat, wie nachhaltig. Ja, es gibt unspektakuläre und stressfreie Enzüge, und ich gönne es jedem einzelnen, er unter einfacheren Bedingungen aufhört - doch viele Entwöhnungen sind durchaus anstrengend. Umso großartiger Deine Leistung, schon acht Wochen davon zu lassen. Laß Dir hierfür mal kräftig auf die Schulter klopfen. Auch damit, daß Deine Laune mit Dir Achterbahn fährt, bist Du ganz und gar nicht allein. Auch das kenne ich von meiner Aufhörerkarriere und auch aus der von vielen anderen Aufhörern hier. Und ja, auch nach acht Wochen ist das noch nicht außerhalb normaler Parameter. Weißt Du, der Nichtmehrraucherpapst Allan Carr hat die Entwöhnung in die drei Phasen drei Tage, drei Wochen, drei Monate eingeteilt. Damit wollte er sagen, daß zu den genannten Zeiten Umbrüche stattfinden, die die Entzugswellen durchaus (nochmal) hoch schlagen lassen können. Wobei die genannten Zeiträume ja nicht in Stein gemeißelt sind, will heißen, gerade dieser Umbruch bei drei Monaten kann "schwimmen". Ich hatte nach ziemlich genau vier Monaten eine regelrechte Entzugskrise, während der ich fast hingeschmissen hätte, habe aber bei vielen Mitstreitern bereits nach etwas über zwei Monaten schon solche Einbrüche erlebt. Und ich will es nicht für ausgeschlossen halten, daß Du genau sowas auch gerade durchmachst. Das bedeutet: ja, das ist höchst unangenehm und belastend, und es tut mir so sehr leid, daß Du an so einem Punkt bist, wo Du Ohnmacht und Frust empfindest. Aber es ist durchaus noch nicht ungewöhnlich an diesem Punkt der Entwöhnung. Das geht und ging ganz vielen so nach acht Wochen Rauchfrei. Und Du machst einen ganz tollen Rauchfrei-Job, indem Du Dir vornimmst, Deinen Suchtgedanken heute nicht nachzugehen. Vielleicht hilft es Dir und auch Deiner Frau zu wissen, daß dieser Zustand Deiner Frustration und unwägbaren Launen nicht für ewig anhalten wird? Die Entwöhnung ist zuverlässig irgendwann abgeschlossen, und dann wirst Du auch wieder zu Deiner Mitte finden. Auch das ist ein Erfahrungswert aus meiner eigenen und vielen anderen Aufhörerkarrieren. Ich konnte mir zu Zeiten nicht vorstellen, wie ein Leben ohne Rauchen noch stressfrei, genußvoll und unanstrengend sein kann, und das hat mich geängstigt! Doch irgendwann war der Entzug tatsächlich geschafft, ich war wieder ich selbst. Und so wird es bei Dir auch kommen. Dazu möchte ich Dich aber noch auf ein wenig Durchhaltevermögen einschwören. Deine Strategie, "heute rauche ich nicht", ist sehr gut dazu: Konzentriere Dich auf einen Tag nach dem anderen. Denn den einen Tag, den heutigen, den schaffst Du, richtig? Das ist überschaubar. Heute rauchst Du nicht - morgen und die ganzen anderen Tage interessieren heute noch nicht. Und heute schaffst Du, stimmts? Und was Du auf jeden Fall tun darfst, und darum bitte ich Dich auch: Belohne Dich. Tu etwas, das Dir gut tut. Was das ist, darfst Du für Dich entscheiden, ob es eine Bewegungseinheit an der frischen Luft ist, ein gutes Essen, irgendein Genuß, Dein Hobby, eine schöne Unternehmung mit Deiner Frau - ganz egal, Hauptsache Du belohnst Dich für Deine Leistung und genießt es. Denn das hebt die Laune, spricht auch Dein Belohnungszentrum im Gehirn an (welches in den letzten Jahren nur noch vom Nikotin angesprochen wurde - merkste was? Du sorgst damit auch für Dich selbst, so wie Du es Dir vorgenommen hast, holst Dir Deine Körperfunktionen und Dein Selbstbestimmung zurück), und bewußt der Rauchfreiheit gewidmet, hält es die Motivation oben, weiter durchzuhalten und gibt Dir das Gefühl, daß bei der Rauchfreiheit auch was für Dich rausspringt, noch bevor Deine Entwöhnung abgeschlossen ist. Geh gut mit Dir um, tu Dir etwas Gutes, es ist hochverdient Rainer. Es lohnt sich in jedem Fall, rauchfrei zu werden, auch wenn der Weg dahin etwas holprig sein mag. Und mit acht Wochen auf der Uhr hast Du Dir auch schon bewiesen, daß Du das schaffen kannst. Hierbei wünsche ich Dir weiterhin viel Power und Optimismus und freue mich, wieder von Dir zu lesen. Bis dahin noch einen schönen Sonntag und viele Grüße von Lydia
25.07.2021
15:17 Uhr
Hallo Rainer, einen sehr passenden Benutzernamen hast Du dir ausgewählt; also wer schenkt denn wem reinen Wein ein? Du Dir selber hoffe ich, denn ohne ehrlich zu sich selbst zu sein geht es nicht so gut. Darf auch ich reinen Wein einschenken? Du sagtest Du willst Deiner Sucht ein Schnippchen schlagen? Meine Erfahrungen mit meinen Aufhörversuchen endeten zumeist darin, dass die Sucht mir ein Schnippchen schlug. "Ach komm, nur eine auf der Feier..." "wenn Du bei der Arbeit rauchst, riecht man das zu Hause doch eh nicht mehr" Ausnahmen, Heimlichkeiten, Selbstbetrug, Schönrednerei, Opferrolle, Trotzkopf, .... Kennst Du was davon? Der innere Saboteur gewinnt immer wenn wir nicht schonungslos ehrlich zu uns selbst sind. Darf ich mal eine Lanze brechen für all die Ehepartner, Kinder, Eltern die selbst nie geraucht haben und so fassungslos mit ansehen wie sich ein Raucher versucht seiner Sucht zu entziehen? Dieses Scheitern und rückfällig werden trotz der Bekundungen aufhören zu wollen, ist für einen Nichtsüchtigen nicht zu verstehen und teilweise nur schwer auszuhalten. Wenn Dir Deine Frau ein Ultimatum setzt dann versuch einmal es so zu sehen, dass Du Dir dieses Ultimatum selber hättest setzten sollen. Dein Vernunft-Ich sollte Deinem Sucht-Ich eine Grenze aufzeigen "es reicht !!!" Deine Frau hat aufgrund Deiner gesundheitlichen Beschwerden sicher Angst um Dich und Sie ist absolut hilf- und machtlos wenn Du wieder zur Zigarette greifst. Reiner Wein ist manchmal eher wie Essig, oder? Bitte glaub mir Rainer, dass ich all das was Du schreibst gut kenne (außer, dass ich nie mit einem Nichtraucher zusammen war) Acht Wochen ohne Zigaretten sind ein toller Erfolg, aber nach acht Wochen noch nicht im Reinen zu sein mit dem Nichtmehrrauchen ist verständlich. Ich habe 32 Jahre geraucht und habe am Anfang des Rauchstopp sehr gehadert. Du hast es selbst gesagt, abwarten und hoffen dass es besser wird ist nicht der vielversprechendste Weg. Beobachte Dich selbst, warum hast Du so schlechte Stimmungen? Vermisst Du das Rauchen? Hast Du den Eindruck Du müsstest aufhören obwohl Du gar nicht willst? Machst Du irgendwem Vorwürfe wegen der Situation in der Du dich gerade befindest? Dir selbst oder Deiner Frau? Ein Leben ohne Nikotin ist möglich Rainer, und es wird sich toll anfühlen wenn Du es Dir so wünschst. LG an diesem Sonntag und viel Erfolg Paul
25.07.2021
14:18 Uhr
Liebe Dalia, Vielen Dank! Deine Worte klingen sehr wohltuend. Danke auch für das Willkommenheißen hier, in diesem Forum. Nun, wieviele Zigaretten habe ich geraucht? Durchschnittlich eine Schachtel pro Tag. So manches mal auch mehr. Wie schon gesagt, nach eiem Familientreffen habe ich wieder einmal über die Stränge geschlagen. Die Folge war nicht nur ein Brummschädel, sondern ein Gichtanfall vom Feinsten, extreme Atemnot kam dazu. Nach einem Arztbesuch wurde mir bewusst, so kann und darf es nicht weiter gehen. Das volle Programm bedeutet nicht nur, das Nikotin aus meinem Leben zu verbannen. Es bedeutet insgesamt, ein vernünftiger Umgang mit mir selbst. Am 1. Juni habe ich die letzte Zigarette geraucht, ohne grundlegende Vorbereitungen. Nach dem Prinzip - Schluss, Aus, Basta! Das Ganze aussitzen, scheint mir, nach dieser Zeit, dennoch nicht der einzig richtige Weg zu sein. Nach dem Motto, gut Ding braucht Weile, werde ich auch heute, meinem Suchtgedanken nicht nachgeben. Wie geht es dir, nach 19 Tagen? Du stehst auch erst am Anfang. Offensichtlich steckst du das etwas besser weg, meinen Respekt hast du. Lass den Sonntag noch gut ausklingen. Viele Grüße Rainer
25.07.2021
10:29 Uhr
Guten Morgen Rainer :D, Herzlich Willkommen in diesem tollen Forum :gefsmilie: Wir alle hier können nachempfinden, wie es dir geht, denn wir sind den gleichen Weg gegangen. Und deshalb ist es super, dass du hierher gefunden hast. Hier bekommst du Ratschläge von Gleichgesinnten, die dir sicherlich helfen werden, den Entzug durchzustehen. Manche kommen mit Nikotinpflastern über die anfängliche Zeit, andere machen einen cut von jetzt auf nachher. Welchen Weg auch immer du gehst, die Hauptsache ist doch, da anzukommen wo das Leben 1000 mal schöner ist. Nämlich im rauchfreien Leben :gefsmilie:. Du schaffst das, Rainer, gib nicht auf. Das Forum hier wird dir helfen. Ein Nochnieraucher kann nicht nachvollziehen, was in dir vorgeht. Aber hier, in diesem Forum sind alles Ex-Raucher und die wissen, wovon du sprichst. Habe ich das richtig verstanden, dass du vor 8 Wochen aufgehört hast zu rauchen? Wenn du möchtest, erzähl doch mal, wie lange du geraucht hast, wieviel am Tag? Wie geht es dir heute gesundheitlich ? Hau raus, Rainer. Hier in deinem Wohnzimmer darfst du dich austoben :D Liebe Grüße Dalia
25.07.2021
09:51 Uhr
Hallo Community, es war nicht ganz einfach, bis hierher vorzudringen. Aber was heißt das schon. Nun freue ich mich darauf, mich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Ein weiterer Versuch, meiner Sucht, ein Schnippchen zu schlagen. Nachdem es mir nach einer Fete im Mai, gesundheitlich sehr schlecht ging, habe ich beschlossen, -Wenn ich noch ein wenig hier bleiben will, auf dieser schönen Welt, muss ich meine Gewohnheiten ändern. Das Erste und einfachste, um gesünder zu leben ist, nicht mehr rauchen. Dachte ich! Für meine Familie bin ich derzeit eine echte Belastung. Meine Frau (Nichtraucherin) hat mir ein Ultimatum gesetzt und drohte, dass sie meine Launen nicht weiter ertragen wird. Für mich ist es das Schlimmste, dass ich nach fast 8 Wochen, noch immer dieses Gefühl der Ohnmacht empfinde. Es steigt ein Gefühl von Wut in mir auf, die schwer in den Griff zu bekommen ist. Seit einigen Tagen bin ich dabei, etwas mehr Zeit in der Natur zu verbringen. Das tut gut, löst jedoch das grundsätzliche Problem nicht. Ob es hier jemanden gibt, dem es ähnlich geht, oder ergangen ist? Ich bin 62 Jahre alt verheiratet 3 Kinder 2 Enkelkinder Damit werde ich mein Posting erstmal beenden. Einen schönen Sonntag wünscht Rainer
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