Liebe Dominique,
da schließe ich mich voll und ganz der Demi an! Ich möchte die Aussage noch ein wenig verstärken: Wer eine chronische Erkrankung hat, ist zwingend darauf angewiesen, sich in eigener Initiative über sinnvolle Medikamente und sonst mögliche Therapieansätze zu informieren. Das, was du benötigst, kann dein Facharzt gar nicht leisten. Die Zahl der COPD-Patienten wächst stetig, da bleibt für den einzelnen Menschen in der Praxis viel zu wenig Zeit. Dass dir nur "Schlagworte" genannt wurden, die sich jetzt in deinem Kopf zu einem großen Ganzen formen, ist natürlich fies.
Was ich dir empfehlen möchte, ist, dass du dir verschiedene COPD-Newsletter ansiehst und dir die interessantesten regelmäßig zusenden lässt. Und auch sonst gibt dir die Suchmaschine gute Antworten auf gut formuliere Fragen. So findest du zum Beispiel eine besonders wichtige Information:
"Die Raucherentwöhnung ist die wichtigste Maßnahme und kann die COPD in einem frühen Stadium zum Stillstand bringen".
Es gibt großartige medikamentöse und therapeutische Möglichkeiten, mit denen du wesentlichen Einfluss auf die Erkrankung nehmen kannst. das von dir genannte Medikament ist nur eines von vielen. Beobachte, ob und wie es wirkt. Ggf. kann es gegen ein anderes, besseres Medikament geändert werden.
Du kannst gezielt deine Atemhilfsmuskulatur trainieren. Auf YouTube findest du jede Menge tolle Clips dazu. Und du kannst dir vom Hausarzt, oder dem Lungenfacharzt Physiotherapien verschreiben lassen. Das hilft enorm weiter, und dort kann sich auch Zeit für deine Fragen genommen werden. Wenn du berufstätig bist, kannst du über die Rentenversicherung eine Reha beantragen und dich gezielt für drei Wochen in einer Fachklinik behandeln lassen. Und auch deine seelischen Belastungen lassen sich gut behandeln.
Deprimiert zu sein ist unangenehm.
Depressiv zu sein ist lebensbedrohlich!
Nimm dich ernst, Dominique.
Der Verlust deines Vaters, die schwerwiegenden gesundheitlichen Bedrohungen versetzen dich physisch und psychisch in einen Ausnahmezustand, der dringende Hilfe notwendig macht. So sehe ich das, zumindest.
Ich bin mit meiner COPD in Stadium VIER. Stillstand ist für mich nicht mehr möglich. Aber die Geschwindigkeit des Fortschreitens lässt sich mithilfe der richtigen Medikamente positiv beeinflussen.
Meine Lebenserwartung verkürzt sich um fünf bis sieben Jahre. Natürlich hat mir damals die Diagnose schwer zugesetzt. Angst, Verzweiflung, Depressionen...das volle Programm, halt. Aber inzwischen habe ich es als Chance bewerten können, auf meine Erkrankung Einfluss nehmen zu können. Das macht die COPD nicht mehr so bedrohlich für mich. Letztlich ist es eine von vielen chronischen Erkrankungen, die sich großartig behandeln lässt.
Bitte nutze alle Hilfen dieser Seite für deine Zwecke. Aber - wie auch schon von anderen gesagt - medizinische Hilfe können wir nicht bieten.
Ich freue mich auf deine nächsten Beiträge. Vielleicht kannst du hier auch etwas zu deinem Tagesgeschehen schreiben. So eine Art Tagebuch, quasi. Das entlastet auch oft. Gibt es Menschen in deinem Umfeld, mit denen du dich austauschen kannst? Du bist im Moment der wichtigste Mensch in deinem Leben. Wenn du möchtest, kannst du mich auch über eine PRIVATNACHRICHT anschreiben? Da lässt sich nochmal etwas vertraulicher reden.
Lieben Gruß
Meikel