Ich denke auch nicht, dass es geschlechterspezifisch ist, wie man aussteigt, sondern eher damit, wie man generell Problemlösungen angeht, zusammenhängt
Beruflich mache ich immer wieder die Erfahrung, dass Männer und Frauen eigentlich nicht verschieden agieren, allerdings eher ,zwar unbewusst, einer gewissen Erwartungshaltung des Umfeldes entsprechen und dazu kommen noch die persönlichen Erfahrungen die jeder mit sich herumträgt.
Beispiel hier aus dem Forum: (ausdrücklich ohne Wertung :D )
Dann kneift man eben die Pobacken zusammen,
Dann tritt man sich eben selbst in den Allerwertesten
Ohne Kampf geht es einfach nicht.
Und dann sind es ganz schnell die Männer, die sich in die Schublade stecken lassen
rumeiern, weichei, warmduscher usw.
Und sie setzen sich noch mehr unter Druck, weil ein richtiger Mann kämpft.
Frauen gehen da generell gnädiger mit sich um, gehen viele kleine Schritte, visieren ein kleineres Ziel an und bauen darauf auf.
Ich bin nach wie vor überzeugt, dass ich es NICHT geschafft hätte, wenn ich mich selbst unter Druck gesetzt hätte.
Ganz spannend sind auch die persönliche Erfahrungen , die jeden von uns prägen.
Für mich persönlich z.B.
Ich habe, als ehemaliges sehr von Heimweh geplagtes Internatskind ganz ganz starke Verlustängste.
Dieses permanente Abschiednehmen von vertrautem hat mich ganz stark in meinen Verhaltensmustern geprägt.
Unter anderem sind mir "Vermeidungsstrategien" in Fleisch und Blut übergegangen und laufen inzwischen in einer Art Automatismus ab.
Für mich, die ich in einer WE Beziehung lebe ist es sehr wichtig, am Flughafen gewisse Rituale einzuhalten, damit ich nicht jedesmal ins Bodenlose stürze.
Genauso ist es mit der Aufgabe von in Jahren verinnerlichten Ritualen.
Die Zigarette war nun mal vermeintlich "Freund,Tröster" Partner,Stressbewältiger"
Und von dieser Krücke/Stütze sollte ich mich für immer verabschieden?
Mich erlernten Verhaltensmustern der "Verlassensängste" aussetzen?
Alleine alles bewältigen, was der Tag so an Stress, Freude,Kummer bringt?
Wenn alle weg waren, die Zigarette war doch zuverlässig immer da.
Ne, das ging gar nicht.
Da musste jeden Tag neu gelernt werden, dass man es auch "ohne" schafft und das die Welt, meine persönliche Welt nicht zusammenbricht, wenn die Zigarette nicht mehr da ist.
Jeden Tag stabiler neue Verhaltensmuster erlernen, Bewältigungsstrategien schaffen, immer mit dem Wissen "nur heute"
Für mich war es wichtig, kleine Schritte zu gehen, Etappensiege zu erreichen. Keine Endgültigkeit (obwohl sie geplant ist)
Manchmal lohnt es sich, genau hinzuschauen, sich selbst zu hinterfragen und sich selbst zu kennen. und kennenlernen
LG
Sara
Edit: Und ich weiss für mich, dass das genau das richtige war und das ich deswegen kaum gelitten habe.
Hätte ich das vorher gewusst, ich wäre sehr viel früher ausgestiegen.