Liebe Move,
auch die Erfahrung, daß man zwei Entzüge im Abstand von ein paar Jahren völlig unterschiedlich erleben kann, teile ich. Sogar ziemlich exakt so wie Du, der erste Entzug war ... nun ja, er war eben, ich habe halt einfach aufgehört. An so unwegsames Gelände wie bei dem Entzug, der mich vor eineinhalb Jahren hergeführt hat, kann ich mich da beim besten Willen nicht erinnern. Jeder Entzug wird anders erlebt, sogar von demselben Entziehenden. In Trends möglicherweise ähnlich, aber im Detail nicht vergleichbar.
Doch auch wenn Du ein wenig zu knabbern hast - die Zähne wirst Du Dir daran nicht ausbeißen. Du willst aufhören, hast Dir ein absolut erreichbares Ziel gesetzt, und das gehen wir jetzt zusammen an. Es ist machbar.
Vielleicht schreibst Du bis zum 9.10. mal mit, wann Du rauchst und ob das einen bestimmten Grund hat (z. B. Gewohnheit, hab mich geärgert oder so). So kannst Du möglicherweise schon im Vorhinein Auslöser erkennen, die es auszuschalten oder anders zu bewältigen gilt, und typische Situtionen, die Du abändern kannst (z. B. die berühmte Zigarette zum Kaffee - vielleicht trinkst Du statt dessen mal eine Zeitlang Tee, oder den Kaffee nicht am Eßplatz, sondern in der Küche - verstehst Du, daß Du die eingefahrenen Rauchersituationen ändern kannst). Und vielleicht möchtest Du Dir schon mal Ablenkungsmanöver für Schmachtanfälle überlegen? Daß Du nicht völlig blank dastehst, wenn Du Schmacht verspürst, sondern schon sagen kannst, ha, da ist ja die Schmacht, na da kann ich was machen! So etwas wie ein Glas Wasser trinken, Zähne putzen, Blumen gießen, was Dir einfällt! Fühlt man sich nicht so machtlos dann. Vielleicht ist bei diesen Anregungen ja was für Dich dabei?
Ich wünsche Dir für heute einen schönen Abend, freue mich wieder von Dir zu lesen. Bis neulich grüßt Dich
Lydia (bis gestern Miezhaus)