Hallo Andrea,
Danke für deine Tipps und die Aufmunterung. Das kann ich heute echt gebrauchen. Das Wochenende gestaltet sich gerade weniger gut. Hatte drei Verabredungen mit Freundinnen, um dem buchstäblich "toten" zuhause zu entkommen. Haben leider alle 3 abgesagt. Nun sitze ich also mit meinem Frust mehr oder weniger alleine hier. Nach deinem Post habe ich mir so einige Seiten im Netz angeschaut (natürlich konnte man bis zu deren Aufbau bald eine Kanne Kaffee kochen, weil mein Datenvolumen begrenzt ist). Stichworte Selbstvertrauen, positives Selbstbild. Es ist schon krass, wie sehr man sich an die Selbstverständlichkeit funktionierender Technik gewöhnt. Und für mich auch eine sehr krasse Erfahrung, wie schwer es sein kann, sich tagelang "selbst aushalten zu müssen".
Ich werde aber trotzdem an meinem Plan für morgen festhalten. Man sagt zwar immer, dass man aufhören soll, wenn man sich stark fühlt, aber wenn es danach geht, ist nie der richtige Zeitpunkt und wenn ich es so handhaben würde, dann würde ich wohl umfallen, sofern ich den ersten Tag mal wieder nicht stark wäre. Womit wir auch das Thema geklärt hätten, ob es Rauchern auch mal bescheiden geht. Sehr sogar. Insofern kann es ja egal sein, ob man raucht oder nicht raucht. Wenn irgendwas nicht so gut läuft im Leben, dann nützen einem auch besetzte Nikotinrezeptoren nichts.
Ich versuche auch immer, mich so zu behandeln, wie ich es verdient habe. Nur in manchen Phasen des Lebens ist es nicht so einfach. Vor allem, wenn man sich unrealistische Ziele setzt und dann feststellt, dass der Plan einfach nicht aufgeht. Ich arbeite an vielen Fronten mit Hochdruck und der schlägt sich meist im Rückfällen nieder. Resultat ist, was du lesen konntest. Ärger, Enttäuschung und Frust... Vielleicht sollte ich einfach meine Waage verschenken und das Projekt rauchfrei angehen. Ich Stress mich tierisch, wenn der Zeiger nach oben geht nach dem rauchstopp, obwohl ich Sport mache. Hab zumindest die letzten 1,5 Jahre sehr viele stolpersteine entdeckt, die mich immer wieder an diesen Punkt gebracht haben. Ich hab einfach tierisch Angst, dass es mir wie bei meinem 3-jährigen Rauchstopp geht und ich wieder 25 kg zulege. Die Hatte ich zwar fast weg nach 3 Jahren, aber irgendwie kamen sie die letzten 1,5 Jahre trotz rauchen zumindest zur Hälfte wieder drauf.
Beim rauchstopp ist also ne Menge Angst mit dabei. Zusätzlich kommt noch das Hindernis, dass ich in einem sozialen Beruf arbeite und Feingefühl im Umgang mit schwierigen Menschen haben muss. Das reibt auch alles sehr auf. Ich möchts dennoch schaffen. Es gibt ja ein schönes Zitat: wer will findet Wege, wer nicht will, findet Gründe. Gründe könnte ich massig nennen, aber ich nutz jetzt mal mit aller verfügbaren Kraft die Wege, die mir aufgezeigt werden.
Danke also für deine Tipps. Ob ich die Hotline in Anspruch nehmen kann, weiß ich noch nicht. Und leider bin ich in nem richtigen schmachtanfall erfahrungsgemäß auch nicht vernünftig genug, um auf eben solche Ratschläge zu hören. Ich krieg, wenn ich so ne steile schmachtkrise habe, regelrecht Angst vor meinem eigenen aggressionspotenzial. Hab das Gefühl, dass ich mir das "flach rauche", wenn ich rauche.
Um gar nicht erst in so verwüstende emotionslagen zu kommen, habe ich mich vor 3 Wochen wieder beim Fitnessstudio angemeldet. Ich hoffe, ich kann das kompromisslos durchziehen, damit hier vorgebeugt wird... Bin seit einem Jahr in therapeutischer Behandlung, aber leider bekomme ich hier wenig Unterstützung für mein Ziel rauchfreiheit. Das soll jetzt keinen er- oder abschrecken, mir hier Tipps zu geben. Aus selbstgefährdenden Spitzenzeiten bin ich seit ner ganzen Weile draußen. Andernfalls wären mir die gesundheitlichen Folgen des Rauchens ziemlich egal. Aber vielleicht erklärt das ein wenig die Angst vor der eigenen emotionalen Unberechenbarkeit...
Ich möchts einfach aushalten. Und lernen, damit umzugehen. Habe sehr früh angefangen zu rauchen (mit 12) und möglicherweise ist das rauchen sogar der Auslöser für meine jetzigen Probleme. Psychoaktive Substanzen sind eben nicht ohne. So richtig massiv würde es auch erst wieder, seit ich wieder rauche. Ich möchte jetzt einfach wissen, wie es sich nach 3 Monaten anfühlt und ob es mir langfristig besser geht ohne Zigarette. Körperlich keine Frage... Aber den Rest finde ich spannend.
Sorry, dass ich hier alles runterschreibe, was mir gerade auf der Seele brennt. Ich merk' aber, dass es mir gut tut. Ich schwanke noch zwischen Angst und Freude auf morgen. Aber ich denke, das geht vielen so, die eine Krücke wegwerfen, auf die sie sich gestützt haben, wenns mal schwer war. Ich hab mir auch vorgenommen, öfter hier her zu kommen als beim letzten Versuch. Ich hab meist Angst, dass ich andere mit meinen Problemen überfordere und zu viel jammere. >.< Deswegen eigentlich auch die App.
Grundsätzlich versuche ich aber, das Ganze so positiv über die Bühne zu bringen, wie es mir möglich ist. Ich werde berichten und bin dir ganz doll dankbar für die Tipps. Sorry, wenn ich nicht auf Details eingehe. Ich sehe auf meinem Smartphone leider nicht mal das ganze Eingabefenster. ^^"
LG
Rin