25.09.2018
23:29 Uhr
Liebe Mitstreiter und Unterstützer,
ich möchte mich erstmal herzlich für die vielen Tipps, Kommentare und Anregungen hier bedanken. Ich empfinde es sehr nahrhaft, bei einer so den Menschen wertschätzenden Community dabei zu sein.
Der heutige Tag brachte mir in Bezug auf das Rauchen wieder wertvolle Hinweise, was bei mir funktionieren könnte.
Was nicht funktioniert, weiß ich mittlerweile und mittlerweile ist mir auch klar, warum das alles schief laufen musste.
Wie verliefen die Rauchstopps in der letzten Woche?
Sie verliefen immer nach dem selben Muster:
Die letzte Zigarette rauchen und dann - ja dann um Himmels Willen nie mehr eine Zigarette rauchen. denn eine weitere Zigarette würde bedeuten, dass ja alles wieder umsonst war und alles von vorne beginnt.
Das habe ich dann auch unzählige Male gemacht.
Eine neue Zigarette geraucht, und weil ja das Spielchen dann wieder neu beginnt, die Schachtel weggeworfen und wieder neu begonnen.
Gestern Abend war dann der Höhepunkt meiner Frustration, da ich ja immer wieder nach einer gewissen Zeit - mal war es ein längerer, mal war es ein kürzerer Rhythmus - eine angesteckt habe.
Mit anderen Worten: Versagt auf ganzer Linie.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wie ich eigentlich auf diese Idee komme, dass es eine bestimmte letzte Zigarette geben muss und wenn danach noch eine kommt sozusagen alles verloren ist, zurück auf Start wie bei Monopoly?
Nun, das steht so in unzähligen Büchern, das wird in Rauchentwöhnungskursen so gemacht ( nun rauchen wir die letzte Zigarette und dann sind sie Nichtraucher / Exraucher / nicht mehr Raucher ( wie immer man sich dann nennen mag ).
Das ist sicher alles gut gemeint, wird auch sicherlich empirisch belegt sein und bei einem Großteil der Aufhörwilligen scheint das ja zu funktionieren. Vielleicht habe ich das auch alles falsch verstanden, das ist ja auch nicht auszuschließen.
Jedenfalls bringt es mich nicht von den Zigaretten weg, wenn ich ein Fehlversuch nach dem anderen habe, nur weil ich nicht nach meinen eigenen Gefühlen gehe, sondern blind dem Allgemeingut glaube. Das Gegenteil war ja der Fall: Ich war gestern kurz vor der Resignation! Mein Selbstbewusstsein war auf Tiefseegang wie ich es lange nicht mehr erlebt hatte.
Mit jedem Versuch glaubte ich also noch weniger daran, dass ich jemals von der Zigarette los komme. Es bauten sich mit jedem gescheiterten Versuch neue innerliche Zwänge auf, die plötzlich unbesiegbar waren. Da war dann nicht nur die Sucht, sondern auch der unglaubliche Druck, es jetzt endlich mal zu schaffen. Die Prozesse liefen sehr unterbewusst ab.
Gestern gab es bei mi dann einen Knall, eine Art Rauchentwöhnungs Burn Out.
Und der brachte dann die beschriebenen Erkentnisse.
Auch Niederlagen im Leben sind hilfreich.
* Off Topic:*
Ich schreibe hier einen halben Roman, das ist bei mir normal, da ich meine gesamten Handlungen während eines Tages gerne reflektiere und normalerweise in ein Tagebuch schreibe. Nun ist dies mein "Rauchentwöhnungstagebuch" geworden. Wer bis hierher gekommen ist, dem sei Dank. :)
Jetzt habe ich so lange geschrieben und dir Uhr hat mit getickt.
Ich wollte noch auf einige Postings hier eingehen und von meinem heutigen Tag berichten.
Lucy, ich werde noch schreiben, wie ich mir vorstellen kann, dass wir Zwillinge werden.
Morgen werde ich allerdings auch nicht viel früher online sein - da gehe ich zur Zen Meditation.
Wie auch immer, allen Mitstreitern viel Erfolg und allen Unterstützern nochmal vielen Dank.
Liebe Grüße
William