31.01.2022 13:13

Angst und Vorfreude

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42Beiträge
30.12.2018
21:32 Uhr
Liebe Yvonne, nun, einen wirklichen körperlichen Entzug wird es nicht geben. Nikotin ist ein Nervengift. Es bahnt sich seinen Weg über die Lungenbläschen direkt in den Kreislauf und ins Gehirn. Nikotin dockt an Rezeptoren an, die erst möglich machen, dass die Substanz ihre typische Wirkung entfaltet: Die Aufmerksamkeit nimmt zu, das Herz pocht, der Blutdruck steigt. Nikotin ist nach Inhalation auch relativ schnell wieder abgebaut. Wenn Du abends um 22 Uhr Deine letzte Zigarette geraucht hast und morgens um 6 Uhr aufwachst, hast Du kein wirksames Nikotin mehr im Blut. Und ich wette, Du hast dann auch keine körperlichen Entzugserscheinungen, die Dir Angst machen könnten, oder? Das ist auch nach 7 Tagen so. Anders kann es mit den psychischen Entzugserscheinungen sein. Hier gibt es die Bandbreite 'von gar nicht so schlimm' bis: 'es ist die Hölle'. Warum gerade Du das schaffen solltest fragst Du? Ich frage Dich: "Warum nicht gerade Du?" Schaue Dir nicht das Ziel an. Das ist zu gross und zu weit weg. Denke in kleinen Schritten. Wenn es am Silvesterabend kurz vor 0 Uhr ist und Du Deine letzte Zigarette ausgedrückt hast und um 12 Minuten nach Mitternacht der erste Schmachter kommt, dann freue Dich darauf, proste ihm innerlich zu und sage ihm mit einem Lächeln im Gesicht, dass ihr Euch zwar in Zukunft sicher noch öfters begegnen werdet, aber das Du [u]vorerst[/u] einmal nicht nachgeben möchtest. Sag ihm, dem Schmachter, Du willst das mal so eine Zeit ausprobieren. [u]Vorerst[/u], dass ist wichtig. Zu Anfang immer nur bis zum nächsten Schmachter denken. Er geht vorüber bis zum nächsten - sehr schnell aber werden die Abstände immer größer und oft ist der größte Teil bereits nach 3 Tagen geschafft. Schnell wirst Du merken, wie die Stunden vergangen sind, aus Stunden wird der erste Tag..... Du wirst stolz auf Dich sein und dieses Gefühl wird Dich weiter tragen. Pflege diese Freude gut, sie hat sehr viel Macht und Energie und ersetzt das, was das Nikotin zuvor gemacht hat. Nur bist Du jetzt Dein eigener Lieferant für das Glücksgefühl in Dir. Und wenn es richtig arg wird: Hol Dir Hilfe, schreibe hier, lese hier, rufe das Hilfetelefon der BzgA an (hat hier schon einigen geholfen). Mir hat das "Rauchen" an einem Strohhalm gut geholfen. Ebenso zuckerfreie Kräuterbonbons waren super. Tief durchatmen, ablenken, tanzen, laut Musik hören, duschen abwaschen, noch mal duschen, ins Kissen schreien, aufs Kissen kloppen... Alles voll gut. Einfach machen und dann lachen. Glaube an Dich, Du schaffst das. Alles Liebe, Klicker
30.12.2018
21:19 Uhr
Hallo Yvonne, das mit den Entzugserscheinungen ist halt sehr unterschiedlich und ich denke, mit der richtigen Einstellung und dem Gedanken, dass es vorbei geht fährt man am besten. Bei mir waren/sind sie trotz Pflaster immer mal wieder da und ärgern mich mit Schlafproblemen, Gereiztheit und auch Traurigkeit, aber sie gehen halt vorbei. Gut ist, wenn du keine Zigarette griffbereit hast und wenn möglich ein paar Tage auf die Gesellschaft von Rauchern verzichtest. Ich gehe mittlerweile ganz normal mit Rauchern im Umfeld um und sie bringen mich nicht aus der Fassung, aber die ersten Tage war ich froh, dass ich keine Raucher getroffen habe. Übrigens eignen sich Puzzles hervorragend zur Ablenkung, habe seit Oktober mehrere mit 1.000 und 1.500 Teilen gemacht und es hat mich abgelenkt und mir außerdem viel Spaß bereitet! Vielleicht sind auch Handarbeiten/basteln/bauen oder andere frühere Hobbys ein Thema! Viel Glück beim Start, l. G. Brassi
30.12.2018
20:34 Uhr
Danke, ich hoffe wirklich SEHR, dass ich es schaffe. Die Statistiken sind ja eher entmutigend und ich denke, warum sollte ausgerechnet ICH das schaffen? Meine größte Angst ist tatsächlich der körperliche Entzug. Womit muss man denn so rechnen? Ich las bisher alles von "gar nicht so schlimm wie erwartet" und "monatelang durch die Hölle gegangen".
30.12.2018
17:34 Uhr
Hallo Yvonne, mensch, ich konnte Dich ja nahezu durchatmen hören als Du schriebst: [quote]dann will ich auch mal...[/quote] Pfuuh Schön das Du hier bist und herzlich willkommen. "Angst und Vorfreude", hast Du Deine gute Stube genannt und ich finde, der Titel trifft es ziemlich gut - so hat es sich bei mir zum Anfang zumindest auch angefühlt. Es ist doch klar, dass da so eine Angst sitzt. Lange Zeit war die Zigarette da. Jetzt soll das bald nicht mehr so sein. Es ist neu. Und alles Neue kann schon einmal bedrohlich wirken. Sei Dir aber gewiss: das hält nur eine kurze Zeit so an. Schon nach ein paar mal [u]keine[/u] mehr rauchen kommt Freude auf. Freude darüber, wie gut es sich plötzlich anfühlt, keine Gifte mehr zu inhalieren, selbst zu entscheiden was Dir gut tut. Die Freude wird über die Angst siegen. Auf dass sie bei Dir immer eine Nasenspitze weiter vorraus ist, die Freude - das genügt schon. Ich kann Dir nur Mut machen, Du kannst nur gewinnen. Er wird ein großartiges Jahr. Das wünsche ich Dir auf jeden Fall. Alles Liebe, Klicker PS Ich lass Dir mal ein paar Blümchen da. :flowers::flowerorange::flower:
31.12.2018
11:17 Uhr
Danke für Eure Antworten :) Ich werde ohne Pflaster oder Kaugummi aufhören, habe mir in der Apotheke aber Globuli bestellt, die ich morgen abholen kann. Die Nikotinersatzprodukte scheinen ja nicht nebenwirkungsfrei zu sein und das will ich nicht (und ja, ich weiß das das irgendwie bescheuert ist wenn man sich jahrelang Nikotin zuführt). Außerdem habe ich mir die DVD von [Markenname wurde vom rauchfrei-Team entfernt] bestellt, die ich übermorgen anschauen werde. Und Heilsteine habe ich auch (der Glaube hilft hoffentlich :D ). Dazu will ich laufen, laufen, laufen. Gerade habe ich meinen (hoffentlich) letzten Lauf als Raucher beendet und hoffe, das ich ohne Rauch mehr Luft und Kondition haben werde. Angst habe ich vor körperlichen Entzugserscheinungen und sehe mich schon zitternd in der Ecke sitzen. Es wird spannend.
30.12.2018
10:54 Uhr
Hallo zusammen, dann will ich auch mal... Ich bin 46 Jahre alt, rauche "schon immer" und seit einem mehrwöchigen Rauchstopp vor rd. 15 Jahren keine Zigaretten sondern Zigarillos. Ich dachte damals, dass ich das besser unter Kontrolle haben würde und jederzeit damit aufhören könnte. War nix. Da es auf den Dingern keine Angabe gibt, wie viel Nikotin enthalten ist, habe ich große Angst, dass meine Entzugserscheinungen noch stärker und schlimmer sein werden als bei klassischen Zigarettenrauchern. Trotzdem will ich endlich los von den Dingern, fühle mich sehr gut vorbereitet, habe als Starttag klassisch den 01. Januar gewählt und freue mich auf die hoffentlich rauchfreie Zeit. Ursprünglich geplant war der 01. Dezember aber ich habe dann schon vorher gemerkt, dass das wegen der ganzen anstehenden Feiern nicht gutgehen kann. Ich plane mich im Januar "einzuschließen", zumindest privat. Arbeiten muss ich ja leider trotzdem, aber vielleicht lenkt das auch ab? Freue mich über Tipps und Aussagen, die mir die Angst nehmen.
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