Prima.
Da ich ja aktuell noch nicht wirklich was erreicht hab, ausser das Ziel vor Augen, das erste wird 24 Stunden sein, stell ich zumindest mal ne Couch rein. Ich schreibe gerne, so gerne wie ich lese. Daher ist es vielleicht eine gute Sucht-Ablenkungs-Strategie wenn der Suchttroll kommt, hier zu schreiben.
[b]Der Tag vor Tag X - der 5. September 2022[/b]
Ich öffne die Tür zu meinem Wohnzimmer und ziehe eine Couch hinter mir her. Es ist anstrengend.
Wie ich so schwer Atmend & natürlich wie immer hustend auf die Couch setze, seufze ich schon etwas.
Diese Couch ist in hellem grünton, wie die Hoffnung. Die Wände sind leider noch kahl, ich sehe mich um.
Zudem hab ich viele Fenster, ihr da draußen, aber doch drinnen. Ich sehe die ersten mir zuwinken.
In meiner Oase. Mein Ort an dem ich wüten darf, schimpfen darf, über mich ärgern darf aber genauso freuen.
Bitte schimpft mit mir, seid ehrlich. Keine falsche Scham. Aber genauso danke ich für eure Zeilen, eure Motivation.
Das "befüllen" von Erfolgs-Smilies.
All das soll ab Morgen mein Wohnzimmer mehr und mehr lebhafter machen.
Wenn ich heute um 22 Uhr, wie zumeist ins Bett falle, wird es meine Allerletzte Zigarette sein.
Bewusst involviere ich meine Familie nicht mit ein.
Einzig mein Mann.
Er ist es ja praktisch schon gewohnt. Gewohnt wie ich immer wieder motivierend vor mich hin-palavere das ich das doch schaffen muss.
Nur um Nachts dann die versteckten Zigaretten doch zu finden.
Wie blöd ich eigentlich sein muss in völliger Dunkelheit die Kippen zu suchen um dann 2 Uhr nachts auf dem Balkon zu stehen und "zufrieden" zu sein.
Bin ich das ? Ehrlich? Nein. Und trotzdem ist da dieses Gefühl von befriedigt zu sein.
Danach lieg ich heulend im Bett, weil ich - mal wieder - versagt habe.
Ich finde es schöner nach der stärksten ersten Suchtzeit, wenn ich die ersten Meilensteine geschafft habe sagen zu können, wenn es jemanden auffällt das ich in bestimmten Situationen keine Anzünde, sagen kann, "ich rauche seit x und x nicht mehr. Ja, diese Vorstellung ist schön.
Also sitze ich nun auf dieser Couch, lege die Beine lang, gucke an die Decke und lasse revue passieren, was ich all die Jahre mir und meinem Körper, aktuell meinem ungeborenen bisher eigentlich angetan habe.
Ja, ich empfinde reue. Ja, ich kann die Jahre und die besonderen zurückliegenden Wochen nicht ungeschehen machen.
Aber - das ist wichtig - ich kann es ab Morgen besser machen.
Die Augen schliessend sehe ich mich selber, in meinem Zukunfts-Ich.
Liege gerade, frisch aus der Kaiserschnitt Narkose die eine Vollnarkose sein wird, in meinem Bett.
Neben mir, mein kleiner Babymann. Zufrieden das ich stillen kann, entspanne ich.
Mein vergangenes ICH würde jetzt überlegen wie ich raus könnte, wer nimmt den Säugling, damit ich rauchen gehen kann.
Aber das brauche ich nicht mehr. Ich muss keine Hektik machen, zu nerven das ich auf eigene Verantwortung so schnell wie möglich heim möchte. Weil da kann ich wann ich immer will suchten.
Ich kann mir zufrieden das Bettchen schnappen und zur Teeküche laufen, mir etwas Tee gönnen und danach wieder im Bett meine Bauch-OP ausheilen lassen und lesen. Ich muss nicht mehr suchten gehen.
Keine Gedanken daran. Nur ein zufriedenes Babygesicht und ein Gewissen das absolut rein ist.
Diese imaginäre Gedankenblase soll mich begleiten, wie eine Wolke in meinem Wohnzimmer hängen.
Wann immer ich dieses Forum, dieses Wohnzimmer betrete, sehe ich diese Wolke. Wie sie fester und fester wird, bis es ich als Bild mit goldenem Rahmen manifestiert und an die Wand kommt.
Ich streichle meinen 9-Monatsbauch und freue mich darauf, es zu schaffen.
Für dich kleiner Mann und dann für mich. Für uns. Ich spüre wie er mich tritt, als ob er mich fühlen kann, wie sehr ich trotz allem hadere, da ich weis wie schei..e schwer es wird.
Aber welche Motivation, nenne mir nur eine wichtigere auf dieser Welt, könnte es wertvoller machen, als dieses Leben das unter meinem Herzen wächst, gedeiht und gottlob bisher absolut rund läuft. Dankbar sollte ich sein, es könnte verheerender sein und jeder Tag zählt.
Morgen um 10 Uhr, werden es schon 12 Stunden ohne Zigaretten sein und ich gerade beim Diabetologen.
Auf das die kommende zeit, MEINE, nein UNSERE wird.
Deine Mama :balloons2: