Hallo Kirsten,
is leider so, der psychische Entzug kann Jahre dauern. Wie sonst wäre es zu erklären, dass Nichtmehrraucher noch nach Jahren plötzlich wieder anfangen? Warum sie auf Gedanken reinfallen wie "ach komm eine geht schon mal..."? Ich habe irgendwann schon angefangen mich zu fragen, ob wir psychisch jemals von dem Zeug wegkommen? Eigentlich denke ich, dass uns die Sucht ein Leben lang in den Knochen stecken wird.
Die gute Nachricht ist: es bleibt nicht ewig ein Kampf, so wie es jetzt ist. Das hört wirklich auf, auch wenn es sich im Moment für Dich so anfühlt, als würde es niemals zu Ende gehen. Ich kenn das Gefühl, und es ist wirklich erschreckend. Bitte lass Dir den Schrecken nehmen, es bleibt nicht so. Wenn da später mal noch ein Rauchimpuls kommt, ist er absolut beherrschbar und Du kannst ihn abtun mit einem kaltlächelnden "war ja klar dass Du nochmal auftauchst, aber nee danke Du!"
Eine weitere gute Nachricht ist folglich, dass Du Dich dagegen wappnen kannst, dass die Sucht Deiner Psyche nach Jahren der Rauchfreiheit ein Bein stellt. Denn Du weißt, dass es immer wieder mal zurückkommen kann. Du kannst Dich wappnen und von unserer Erfahrung profitieren. Und wenn Dich doch mal ein Gedanke wie "eine wird mich schon nicht gleich wieder abhängig machen" oder so, kannst Du deutlich nein sagen, denn Du weißt, dass Dir da die Sucht was suggeriert.
Für jetzt gönne Dir was. Belohne Dich, erfreue Dich. Vier Wochen sind eine veritable Leistung, dafür hast Du bei Dir selber einen gut! Ob das jetzt ein Schaumbad ist, eine schöne Zimmerpflanze, Parfum (Parfum! Bei mir war's das, weil es sich wieder gelohnt hat, hab ja nicht mehr gestunken, konnt ich ja wieder duften!) oder was Deine Sinne sonst erfreut. Es ist hochverdient.
Ja Kirsten, bleib ruhig stur, für das was Dich auf der anderen Seite der Entwöhnung erwartet, lohnt es sich absolut. Schön dass Du hier bist. Weiterhin viel Erfolg wünscht Dir
das Miezhaus