Liebe Sonja,
es ist leider eine Facette des Entzugs, daß er in Wellen verläuft. Im einen Moment fühlt man sich völlig unbesiegbar, ist völlig überzeut, es zu schaffen, ist bester Dinge und Laune. Und im nächsten Moment ist man gereizt, schmachtet, glaubt das niemals schaffen zu können (was im übrigen nicht stimmt! es ist zu schaffen!), und verhandelt, mit sich, dem inneren Schweinehund, der Sucht, dem Universum...
Das ist aber ganz normal, bitte laß Dich davon nicht ins Bockshorn jagen! Diese unsicheren, "doofen" Momente gehen vorbei! Es bleibt auch nicht so, irgendwann hört das ganz auf. Wie alt sind denn Deine Kinder, kannst Du ihnen erklären, warum Du Dich machmal ein wenig plagst? Wenn Du Dich auslassen möchtest, hast Du hier Raum dafür - mich hat das auch ein paarmal gerettet! Komm jederzeit her und berichte, schimpfe, jammere, schrei oder was immer Dir gut tut.
A propos gut tut: Was tut Dir denn gut? Sorge immer wieder für Wohlbefinden, nutze alles, was dazu führt, daß Du Dich wohlfühlst. Belohne Dich, gönne Dir ein Duftbad, einen Spaziergang, eine Duftkerze, gute Musik, egal was es ist - nutze das, was bewirkt, daß Du Dich gut fühlst. Das hilft auch, zu entspannen, die unangenehmeren Facetten des Entzugs leichter wegzustecken und die Motivation hochzuhalten.
Und: es macht nichts, wenn Du mal unleidlich bist. Das sind wir doch alle mitunter, auch unabhängig von irgendeinem Entzug! (Sogar Nichtraucher sind mitunter mal unleidlich, und die können es nun nicht auf einen Entzug schieben!) Du hast ja sogar einen Grund dazu! Also - ich sag mal, Du darfst das. Wie gesagt, eventuell werbe um Verständnis und Unterstützung.
Ich hoffe es geht Dir bald besser, die Welle ebbt bald ab. Ich drück Dir die Daumen! Viele Grüße sendet Dir
Lydia