Lieber Byrd,
Du beweist einmal mehr unglaubliche Kraft und Willensstärke, unter erschwerten Umständen das Rauchen nicht mehr wiederaufzunehmen. Montag hast Du 90 Tage geschafft, und hierzu gratuliere ich Dir ganz, ganz herzlich. Ich freu mich über jeden gewuppten Entzug und bewundere wirklich jede Leistung, da ich doch selber weiß, daß es kein Spaziergang ist, aber Deine löst in mir Hochachtung aus.
Bitte tu alles, was Dir gut tut, was Dir hilft. Es ist völlig richtig, daß Du Deine Prioritäten ordnest. Hauptsache Du kümmerst Dich gut um Dich.
Vielleicht noch ein Wort zu Deinen fortbestehenden Gelüsten: Es ist nicht auszuschließen, daß Dich derzeit zusätzlich zur Depression noch die Drei-Monats-Erscheinungen bei der Entwöhnung beuteln. Viele Aufhörer spüren um drei, vier Monate nach dem Rauchstopp rum nochmals oder verstärkt Schmacht, Rauchverlangen und/oder dadurch bedingte Niedergeschlagenheit. Also das kann dieser Zeit durchaus der Fall sein, wäre nicht ungewöhnlich, hatte ich auch ganz extrem. Und schließlich: 90 Tage sind eine ganz große Leistung (s.o.), aber in vielen Fällen ist der Entzug damit noch nicht ganz abgeschlossen. Auch ich hab so um die 130, 140 Tage insgesamt gebraucht. Daher lasse Dich bitte nicht von den derzeit auftretenden Gelüsten verunsichern. Wenn Du kannst (und Du hast mehrfach bewiesen, daß Du es kannst), stelle sie hintenan und kümmere Dich um die vorrangigen Baustellen. Du tust das Richtige. Und ich wünsche Dir dabei von ganzem Herzen alles Gute.
Lydia