Hallo Baxtonia,
herzlich willkommen in unserer Gemeinschaft der Aufhörwilligen! Und meinen Glückwunsch zu Deinem spontanen Absprung. Ich finde es ganz ganz super, wie Du mutig die Gunst der Stunde genutzt hast! Und eins kann ich Dir versichern: Selbst wenn es in der Entwöhnung auch mal stürmische Zeiten geben mag (was ja noch gar nicht gesagt ist, man kann keine Entwöhnung im Verlauf vorhersehen, es gibt ja auch unkompliziertere Entzüge) und die Entscheidung vielleicht nicht durchgeplant war: es war vielleicht die beste Deines Lebens. Eine der besten mindestens :P
Die Leere, die Du derzeit spürst, ist verständlich, die kenne ich auch noch. Denn schau mal, wir hatten unsere Situationen, in denen wir immer geraucht haben, unsere Zeiten, vielfach war die Zigarette auch in die Tagesstruktur einfach fest eingebunden, das ist jetzt weg. Und noch keine neue Routine auf die Beine gestellt. Das fühlt sich schon mal leer an dann. Ein Angebot: Schneide Dir doch erstmal einen Trinkhalm auf Zigarettenlänge und halte ihn griffbereit. Wenn Du dann merkst, daß jetzt Deine Zeit wäre, oder eine Situation, in der Du immer geraucht hast oder Du schmachtest oder so, dann "rauchst" Du erstmal ein paar Züge Luft. Vermerke Dir dann die Situation und überlege Dir doch einen kleinen Workaround, wenn Du einen anderen als die Luftzigarette brauchst. Das kann zum Beispiel sein, nach dem Essen ein Glas Wasser zu trinken (Wasser ist immer gut, es unterstützt auch Entgiftung, Verdauung und Kreislauf) oder die Zähne zu putzen (scharfer Geschmack dämpft sowieso Schmacht). Oder im Auto zuckerfreie Bonbons vorzuhalten - möglichst auch scharfe. Den Morgenkaffee umzugestalten, Tee oder O-Saft zu trinken, den Kaffee mit Keks oder in der Sofaecke statt am Küchentisch. So baust Du Dir schon mal neue Routinen, "verlernst" außerdem die eintrainierten Rauchsituationen. Wäre das vielleicht mal was als Einstieg?
Und ich verspreche Dir, dieses Leere-Gefühl _wird_ verschwinden. Die Sucht redet uns noch eine ganze Zeit lang ein, uns würde was fehlen (klar, das tut sie im Interesse ihres eigenen Fortbestehens!), doch erstens stimmt das nicht, und zweitens hört das auf, das wird Dir jeder bestätigen, der es geschafft hat. Schau Dich doch einmal im Forum um, es gibt hier so viele Aufhörer mit sehr hohen Tageszählern: das wäre doch nicht zu schaffen, wenn einem ewig was fehlen würde, man ewig kämpfen müßte, oder? Also muß es ja wohl aufhören, stimmts :wink: ?
Wenn Dich dann noch Befindlichkeiten heimsuchen sollten, trage sie bitte hierher! Du triffst hier auf so viel Erfahrung, und was immer Du für Entzugserscheinungen spüren solltest (wenn überhaupt - muß ja alles nicht sein!), hatte hier sicher schon mal einer und kann Dir aus erster Hand Tipps geben. Was nützt es, wenn ich Dir jetzt runterrassele, was Du gegen alle möglichen Eventualitäten tun könntest, wo wir doch noch gar nicht wissen, ob sie Dich treffen und wenn ja welche. Geh den Ausstieg erstmal ganz entspannt im weiteren an und schau was passiert.
Super daß Deine Schwester schon mal vorangegangen ist! Hat sie vielleicht auch noch kleine Tipps, wie sie es geschafft hat? Du kannst Dir ja dann aus allen Tipps aussuchen, was Dir taugt. Was die Freiheit am Ende angeht, das kann ich so unterschreiben, die genieße ich auch. Und das war alle Entzugsschwierigkeiten wert (ich hatte die, aber ich bin so froh daß ich mich nicht hab unterkriegen lassen, denn es ist wirklich ein ganz anderes, freieres, duftenderes, konditionsreicheres Leben)!
Wenn Du Lust hast, erzähl uns doch noch ein wenig was von Dir und Deiner Raucherkarriere, wie wäre es? Wie lange hast Du denn geraucht zum Beispiel, und wie viel? Hattest Du schon mal einen Ausstieg? Natürlich nur wenn Du möchtest.
Ich freu mich wieder von Dir zu hören. Nun erstmal herzlich willkommen in Deinem neuen Nichtmehrraucherleben und bei uns. Bis hoffentlich bald grüßt
Lydia