Liebe Beechen,
ja, ich glaube, der Zwiespalt ist normal, und ich kann Dir sagen, dass es bei vielen zügig besser wurde, während es bei mir, am heute 40. Tag, schlimmer ist als je zuvor. Ich drehe hier systematisch am Rad und habe jetzt mehrere Tage hintereinander morgens wachgelegen und nur noch geheult, dann tagsüber stundenweise weitergeheult. Für mich heißt Rauchen im Moment: Oh, schönes, altes, gutgelauntes Leben, ich will dich zurück, alles war gut, jetzt ist alles miserabel.
Nochmal im Klartext: In meinem ganzen Leben hatte ich zwei solche Phasen: einmal in der Schwangerschaft (Rauchentzug) und jetzt.
Ich habe null Ahnung, wie mich meine Minimalkraft zum nächsten Tag führen soll.
Auch leidet meine Familie sehr unter meinen Verstimmungen, um es mal euphemistisch auszudrücken.
Trotzdem will ich mir die Chance gönnen, diese berühmten 100 Tage rumzukriegen. In der Schwangerschaft war damals nach drei Monaten Schluss mit dem Kummer. Allerdings hatte ich da auch etwas, auf das ich mich gefreut habe.
Ich weiß, es gibt auch die Problematik, dass starke Nichtraucher so spät noch einmal einen Rückfall bekommen, wir hatten das hier letztens. Trotzdem glaube ich, dass es für mich besser ist, an Tag 101 als an Tag 39 einen Rückfall zu bekommen.
Nicht, dass ich ihn plane, doch es geht mir generell so blöd. Ohne Ziel irgendwie. Mir fehlt ein Ziel. Der fehlende Rauchschleier offenbart so einige Lücken im Leben.
Bitte halte durch. Ich habe Jahre keine Flöte mehr gespielt, bekam nie mehr Luft. Du hast es bis zur Querflöte gebracht. Das sollte Dir auch die Kraft zum Aufhören geben. Fühl dich einfach in diesem Club willkommen, wir sitzen alle in einem Boot.
LG, Sandra