14.08.2018
22:22 Uhr
Hallöchen Liebe Uli,
ganz vielen Dank für Deine Antwort in meiner alten Wohnstube.
Ich bin der Matthias, der bisher mk05z hieß.
Habe mir eben einen neuen Benutzernamen zugelegt und wechsele auch gleich die Wohnung.
Denn das Glück vom Jahresanfang, das alles ganz leicht war mit dem Durchhalten, das habe ich diesmal nicht. Da paßt der neue Titel besser.
Mir ist bei Dir schon vor Monaten aufgefallen, Du läßt Dir mMn. zuwenig Zeit für die eigenen Nerven, sich nach der Enttäuschung eines Rückfalles oder Ausrutschers, zu erholen. Deshalb schrieb ich Dir gestern den Rat ins Stammbuch, den Du so nett beantwortet hast.
Bin ich erstmal froh, Dir nicht versehentlich mit meinem vollen Gewicht auf den großen Zeh getreten zu sein.
Zu Deinen lieben Worten bei mir: Im ersten Abschnitt erkennst Du Dich völlig richtig.
„Jeden Abend denke ich: "Morgen rauchst du nicht!"
Damit stelle ich mich unter einen dauernden Zwang.“
Was ich gestern nicht erwähnt habe: Wenn Dich nicht irgendwelche bösen Krankheiten zur Eile zwingen, dann kommt es auf, sagen wir ruhig mal, 2 oder 3 Monate längeres Rauchen als bei Dir üblich, überhaupt nicht an. Damit die Nerven sich beruhigen können und der Antrieb für den neuen Versuch hoch und auch im Unterbewußtsein ehrlich ist.
Zu Abschnitt 2: „Ja, ich fühle mich als Versagerin, obwohl ich mir einzureden versuche, dass dem nicht so ist.“
Jeder ist nach einem Wiederrauchen unglücklich. Jedoch, mindestens jetzt lohnt sich die Community: Du bist mit Ausrutschern/Rückfällen nicht allein und findest immer jemanden, dem es gerade genauso geht.
Da kommt jetzt, nach einem (man entscheidet ja selbst, ob es nur ein Ausrutscher ist) Rückfall, wieder die von mir vorgeschlagene längere Pause für die Nerven ins Spiel.
Hier noch ein Link auf eine Fundstelle auf unserer Nichtrauchseite:
https://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/nicht-ganz-geschafft/
„In meinem Leben habe ich viel geschafft. Bin ich darauf stolz?
Nicht wirklich. Die Umstände haben mich dazu "gezwungen".“
Das mit den Umständen kenne ich so, eigentlich bloß anders formuliert: Man wird ins Wasser gestoßen (das sind die Umstände).
Und wenn man jetzt, wenn das Wasser tief ist, nicht von sich aus etwas unternimmt, dann ist „Gluck…gluck…weg war sie/er.“.
Will sagen, es sind nie allein die Umstände, die jemanden dazu bringen, eine neue Situation zu bewältigen.
„Die Rauchfreiheit ist ein Ziel, das mir am Herzen liegt.“ Na siehste, und darauf baust Du auf.
„Ich werde deinen Rat befolgen und alles unbeschwerter angehen.“
Vielleicht gar nicht mal unbeschwerter angehen, wenn das sonst nicht Deine gewohnte Art ist. Jedoch möchte ich empfehlen, daß Du mit Dir selbst nicht so hart ins Gericht gehst und Dich, weil Du hohe Ansprüche an Dich zu stellen gewohnt bist, letztlich selbst zu sehr forderst und bei einer (kein Mensch ist wie ein anderer und deshalb ist ziemlich sicher, daß es der/dem einen leichter und der/dem anderen viel schwerer fällt, von unserer Sucht loszukommen) schwierigen und wichtigen Aufgabe nervlich übernimmst.
Nerven brauchen lange, um sich zu erholen. Da kenne ich mich durch eigene Erfahrungen, unabhängig vom Nikotin, recht gut aus.
Und sie erholen sich auch nur, wenn man nicht immerzu an die spätere Aufgabe denkt, sondern wenigstens versucht, das Leben zu leben und zu genießen. Auch wenn es einem eigentlich garnicht danach ist oder die Umstände dem entgegenzustehen scheinen.
Mir lag es heute am Herzen, Dir auf Deine Worte noch zu antworten.
Und das habe ich geschafft und darüber das Essen vergessen. Was ich garnicht schlimm finde, weil ich sowsieso zu schwer bin. :-D
Ganz liebe Grüße, wir schaffen es alle, von dem Teufelszeug loszukommen. Und wenn nicht gleich und geradlinig, dann eben später und auf verschlungenen Wegen, Matthias.