Guten Tag Rooni,
na wer weiß, ob es dabei bleibt, daß Du Käse nicht magst? Ein ähnliches Thema gab es erst heute in einem anderen Thread: Das Rauchen nimmt uns ja unwahrscheinlich viel von unserer Geschmacks- und Geruchsempfindung. Diese kann sich komplett verändern, wenn wir damit aufhören und sich die Nerven regenerieren. Möglicherweise hast Du die Lebensmittel lang nicht so wahrgenommen, wie sie tatsächlich schmecken, und entdeckst deshalb jetzt neue angenehme Aromen. Finde ich toll: jetzt kannst Du ganz neue Geschmäcker entdecken und vielleicht schätzen lernen. Auch wenn es sich um Käse handelt. Damit einher geht wahrscheinlich auch Deine "Sucht" nach Orangen. Du nimmst erst jetzt ihre Aromen so richtig wahr, sowohl mit dem Geruchs- als auch dem Geschmackssinn, das macht Dir Appetit darauf.
Daß die Verdauung lustige Sachen macht, wenn wir mit dem Rauchen aufgehört haben, ist auch ein bekanntes Phänomen. Auch sie muß sich erst auf die neue Situation, Körperchemie, Regeneration einstellen. Bei manchen führt es zu verstopfungsähnlichen Zuständen, bei anderen halt zu Blähungen. Und bei Deinem zuletzt genannten Auftreten bin ich für den Moment eigentlich auch geneigt zu sagen: All's raus, was keine Miete zahlt. Akzeptiere es jetzt mal so wie es ist und schau, ob es sich verändert, wenn Du länger rauchfrei bist. Wenn es sich nicht beruhigt und Dich nervt, kannst Du den Hausarzt Deines Vertrauens konsultieren, einfach zu Deiner Sicherheit. Aber wenn es erst mit der Rauchfreiheit aufgetreten ist und bis jetzt keine negativen Folgen für Dich hat, denke ich, schau ob es besser wird. (Bei starken Kreislaufbeschwerden heftigen Verdauungsbeschwerden oder ähnlichem hätte ich gleich zum Arztbesuch eingeladen, aber wenn Deine Blähungen nicht mit Schmerzen, anormalem Stuhl oder anderen gravierenden Schieflagen verbunden sind, schau doch erst mal, ob es sich in den nächsten Tagen nicht etwas bessert...) Trinke bitte auch genug, das ist auch ein Faktor, den man gerade in der Entwöhnung nicht vernachlässigen darf. Das hält den Kreislauf und die Verdauung auch am Laufen. Nimm genügend Wasser, ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees oder Saftschorlen zu Dir.
Ich bin auch der Meinung, es ist nicht zielführend, sich jetzt drüber Gedanken zu machen, warum wir nicht früher aufgehört haben - obgleich ich Deine Gedankengänge gut nachvollziehen kann, weil ich sie mir auch gemacht habe. Ich habe die letzte Entwöhnung, die mich letztendlich hierher geführt hat, auch mit 43 durchgezogen, wie Du, ich habe auch Kinder, denen ich das Rauchen nicht vorleben wollte, und habe mich auch gefragt, warum das ganze, warum so lange, und vor allem: was hat es mir letztendlich gebracht außer Nachteilen. Aber ich denke inzwischen auch, diese Zeit ist nun nicht mehr wichtig, wichtig ist jetzt, daß ein Umdenken stattgefunden hat, daß ich in die Rauchfrei-Spur eingeschwenkt bin und daß ich es geschafft habe, die Sucht schlafen zu legen. Heute sind wir klüger und unserer Sucht gegenüber stärker als früher, und jawohl, daß wir das nun auch so leben, darauf können wir sehr wohl stolz sein!
Sei weiterhin stolz auf Dich - bleib dran! Wir gehen den Weg gern mit Dir mit. Viele Grüße sendet Dir
Lydia