15.05.2024 15:14

Aufhören trotz Depressionen

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27Beiträge
22.04.2024
14:15 Uhr
Liebe Wawa, nimmst du das SSRI ununterbrochen oder hattest du Pausen? Leider ist es möglich, dass bei bestimmten Stoffen ein Gewöhnungseffekt eintritt, es gibt dafür sogar einen Fachbegriff: Tachyphylaxie: [i]"„Was wir aber wissen: Gegen Wirkstoffe, die das Gehirn beeinflussen (von Koffein über Nikotin bis hin zu Opioiden), entwickeln wir mit der Zeit häufig eine Toleranz – sprich: Wir „gewöhnen“ uns an ihre Wirkung. Mark fasst das so zusammen: „Dieselbe Dosis erzielt im Laufe der Zeit eine schwächere Wirkung. Das heißt, dass du irgendwann eine höhere Dosis brauchst, um die Wirkung aufrechtzuerhalten.“ Ihm zufolge schätzen Studien zu Tachyphylaxie diesen Wirkungsverlust als ziemlich weit verbreitet ein; er betreffe rund 25 bis 50 Prozent aller Patient:innen. Wie kommt es dazu? Die Theorie dahinter bezieht sich auf die Wirkung von Serotonin im Gehirn. „Antidepressiva erhöhen den Serotoninspiegel im Gehirn, und anhand von Hirn-Scans wissen wir, dass die Serotoninrezeptoren in Reaktion darauf weniger empfindlich werden“, erklärt Mark. Weil der Körper gern ein Gleichgewicht erhält (indem er dich beispielsweise bei heißen Temperaturen runterkühlt), vermutet die Wissenschaft, dass sich ein ähnlicher Prozess auch bei der Körperreaktion auf SSRI abspielt. „Wenn dieses Medikament abnormale Serotoninwerte im Gehirn produziert, wird das Gehirn daraufhin weniger serotoninempfindlich. Das ist vermutlich einer der Mechanismen, durch die wir eine Toleranz gegen Antidepressiva entwickeln.“"[/i] Quelle: refinery29.com, Was passierte, als meine Antidepressiva plötzlich nicht mehr wirkten, 2022 Ich habe eine Freundin, die seit Jahrzehnten ununterbrochen Antidepressiva nimmt. Sie musste einmal wechseln, weil das vorherige Antidepressiva nicht mehr wirkte. Sie nimmt zusätzlich Lithium und mit allem zusammen (Medikamente und Therapie) kommt sie ganz gut klar. Sie hat ebenfalls vor ca. 4 Jahren mit dem Rauchen aufgehört. Auf alle Fälle solltest du morgen mit deinem Psychiater die Situation besprechen. Ich habe seit meinem Rauchstopp vor über einem Jahr immer wieder mit leichten bis mittleren Depressionen zu tun. Ich tröste mich damit, dass ich mir sage: "Nichts dauert ewig." LG Jutta
22.04.2024
13:59 Uhr
Liebe Wawa Depressionen und rauchen aufhören ist immer schwerer. Also ich das letzte Mal aufgehört habe hatte ich vorher einen Unfall, eh schon Depression und dann hat mich der Arzt auch noch gezwungen mit dem Rauchen aufzuhören. War total am Ende. Zum Glück hat mich eine Freundin an die Hand genommen. Wir haben Sport gemacht,was ich im Sitzen tun konnte und stundenlang geredet. Medikamente schlagen bei mir leider nie lange an, somit hieß es ablenken. Und auch ein Muskelkater kann von den Depressionen ablenken. Gib nicht auf. Es kommen bessere Zeiten. Versprochen
22.04.2024
13:24 Uhr
Nun sind wieder 4 Wochen vergangen seit ich das letzte mal geschrieben habe. Da ging es mir besser weil ich ein Beruhigungsmittel genommen hatte. Da es sich dabei um ein Benzodiazipin handelt, musste ich das ausschleichen denn es macht bei längerer Einnahme süchtig. Die Depressionen sind damit aber in voller Stärke zurückgekommen. Ich bin am verzweifeln. Nach 13 Wochen Rauchfreiheit sollten diese Beschwerden doch merklich nachgelassen haben. Ich nehme doch noch das Antidepressivum (Serotonin Wiederaufnahmehemmer) in sehr hoher Dosis (mehr als offiziell zugelassen ist - mit Arzt so abgesprochen) und dieses Mittel nehme ich schon viele Jahre und es hat immer nach wenigen Wochen super gewirkt. Nur diesmal will es so gar nicht anschlagen. Morgen statte ich meinem Psychiater wieder einen Besuch ab. Vielleicht brauche ich ja jetzt was Anderes wo ich nicht mehr rauche. Jedenfalls weiß ich nicht wie ich da durchkommen soll, wenn es nicht langsam besser wird. Aber ich werde nicht wieder Rauchen. Lieber gehe ich in die Psychiatrie. Wer kann mir was dazu sagen, das mir wieder Mut macht?
26.03.2024
08:11 Uhr
Liebe Wawa Deine Geschichte hat mich sehr berührt. Danke für deine Offenheit. Es ist so toll, wie du deinen Weg gehst. Du hast schon so viele Tage geschafft, Glückwunsch, toll gemacht. Ich wünsche dir, dass es dir bald noch besser geht und die Gefühle der Leere und Sinnlosigkeit verschwinden. Damit habe ich auch immer wieder zu kämpfen, darum weiss ich, wie viel Kraft das kostet. Ich wünsche dir einen guten, freundlichen Tag und weiterhin viel Kraft :ladybug: Liebe Grüsse, Turi
26.03.2024
05:53 Uhr
Jetzt sind gute 2 Wochen rum seit dem Gespräch mit dem Arzt und die Maßnahmen haben sehr gut angeschlagen. Dazu kommt, dass die psychischen Entzugsbeschwerden jetzt auch abnehmen sollten. Ich weis nicht was da überwiegt aber mir geht es gut damit, Das Gefühl der Leere und Sinnlosigkeit, sowie die Gedanken, dass sowieso bald alles zu Ende ist, sind einer positiven und zugewandten Stimmung gewichen und ich kann mich wieder freuen. Nun beginnt bald die Phase, wo ich das Beruhigungsmittel langsam absetzen muß und da hab ich schon ein bischen Befürchtungen, dass es wieder schlecher werden könnte. Aber so langsam sollte sich die natürliche Dopaminproduktion auch wieder auf einen gesunden Level einstellen. Nur keine schlechten Gefühle herbeigrübeln. Ich werde positiv da rangehen und schauen was passiert. Nur eines werde ich nicht tun: Rauchen. Ich werde ein glücklicher Nichtraucher !!!! Deshalb darf es die eine Zigarette nicht geben. Heute sind es 66 Tage.
15.03.2024
12:29 Uhr
Liebe Wawa, du kannst wirklich stolz auf dich sein. Ich finde es total wichtig und gut, dass du mit deinem Doc gesprochen hast und ihr gemeinsam eine Lösung gefunden habt. Vielen Dank, dass du so offen mit deiner Erkrankung umgehst. Und auch den Tipp mit der Medikation teilst. Das macht vielen Menschen Mut trotz ihres Krankheitsbildes aufzuhören und sich an ihren Arzt zu wenden. Ich drücke fest die Daumen, dass es jetzt bergauf geht und du dich wieder besser fühlst. Ich wünsche dir ein schönes Wochenende. Liebe Grüße Sarah :smileumarmung:
15.03.2024
11:05 Uhr
Danke Klaus. Die Sonne erhellt mein Wohnzimmer und wärmt mich.
15.03.2024
09:39 Uhr
Hi WaWa Das sind doch gute Neuigkeiten. Toll, das du weiterkämpfst. Ja es wird besser. Alles eine Frage der Zeit. Du wirst es erleben, alle werden es erleben. 8 Wochen ist eine Super Leistung. Das muss man erstmal schaffen, da kannst du schon etwas stolz auf dich sein. Hier scheint gerade die Sonne ins Zimmer und ich schicke dir etwas davon: :sun: Gruß Klaus
15.03.2024
09:29 Uhr
Ich war ja Dienstag noch mal bei meinem Psychater und wir haben besprochen was wir tun können un meine Symptome zu lindern. Als erstes etwas, das vielleicht andere interessieren könnte, für mich aber aus Zeitgründen nicht in Frage kommt. Es gibt ein leichtes Antidepressivum mit der Handelsbezeichnung Bupropion wird als Antidepressivum und zur Tabakentwöhnung bei nikotinabhängigen Patienten eingesetzt. Es ist ein schwacher Noradrenalin- und Dopamin-Wiederaufnahmehemmer. Wer vorhat das Rauchen aufzugeben , könnte im Vorfeld mit seinem Arzt mal darüber reden. Das ich natürlich verschreibubfspflichtig und nur ein Facharzt kann beurteilen ob das im jeweiligen Fall sinnvoll ist. Für mich ist das zu spät, weil ich mich erst wochenlang aus meinem jetzigen Mittel ausschleichen müsste und dann das andere hochfahren. Ich bin schon 8 Wochen Rauchfrei und es geht jetzt sowieso langsam aufwärts mit mir. Nach ca 12 Wochen normatisiert sich die Dopaminproduktion nach Nikiotinentzug. Er hat mir ein beruhigendes Präparat verschrieben wovon in eine sehr kleine Dosis für3 Wochen nehme. Ich fühle mich schon soooo viel besser und ich blicke optimistisch in die Zukunft. Ich werde den :nikotinteufelch besiegen oder zumindestens niederringen und ruhigstellen und dann werde ich endlich frei davon sein und glücklich Das glaube ich ganz fest!!
14.03.2024
02:15 Uhr
[quote=662087]@Paul2.1: "Ich werde mir das Nichtrauchen solange schönreden, bis ich es mir selbst glaube. Das Rauchen habe ich mir auch jahrelang schön geredet“ Der Satz trifft so den Nagel auf den Kopf. Ich glaube den werde ich mir einrahmen. :gefsmilie: [/quote] Meiner Meinung nach hilft Trick 17 mit Selbstüberlistung, oder eben auch sich selbst etwas einzureden. Ich denke, das ist das Konzept hinter Verhaltenstherapie (https://de.wikipedia.org/wiki/Verhaltenstherapie) Viele Grüße G.
12.03.2024
11:08 Uhr
@Paul2.1: "Ich werde mir das Nichtrauchen solange schönreden, bis ich es mir selbst glaube. Das Rauchen habe ich mir auch jahrelang schön geredet“ Der Satz trifft so den Nagel auf den Kopf. Ich glaube den werde ich mir einrahmen. :gefsmilie:
12.03.2024
10:17 Uhr
Hallo Wawa was du beschreibst kenne ich sehr gut, eigentlich hätte ich deinen Beitrag schreiben können. Ich bin seit sechs Jahren rauchfrei und seit acht Jahren Alkoholfrei. Depressionen kennen ich auch. Also ich weiß wovon du sprichst. Auch der Alkoholstopp fiel mir im Nachhinein betrachtet um ein vielfaches leichter als der Rauchstopp. An dem Stand, an dem du heute bist hätte ich verzweifeln können weil es nicht besser sondern immer schlimmer wurde. Wawa, mach dir bewusst, dass der Weg nur zu meistern ist wenn wir ihn gehen. Drogen halten einen immer in der Schleife fest. Die Stärke, sich gegen das Rauchen zu entscheiden ist so erhebend. Mach dir bewusst, welche Leistung du gerade vollbringst. Sie ist anstrengend, sie ist ungewohnt aber auf lange Sicht ist sie eine Selbstermächtigung. Ich stehe heute hier und blicke zurück in meine Vergangenheit, die gerade deine Gegenwart ist. Gehe weiter diesen Weg, die Richtung stimmt. Es ist anstrengend und man würde am liebsten umdrehen, aber dann müsstest du wieder neu beginnen. In deiner Phase habe ich mir gesagt, „Ich werde mir das Nichtrauchen solange schönreden, bis ich es mir selbst glaube. Das Rauchen habe ich mir auch jahrelang schön geredet“ LG und bleib zuversichtlich Paul P.s. vielleicht interessiert dich der Thread emotionale Herausforderung, wenn du ihn nicht schon gefunden hast. https://rauchfrei-info.de/community/forum/Topic/show/DESC/T/rauchstopp-eine-emotionale-herausforderung-11199/
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