31.01.2022 16:18

Der unsichtbare Feind : Schmacht, Entzug…….was ist das eigentlich?

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15Beiträge
17.07.2021
00:44 Uhr
Liebe Diana, hier bin ich wieder. Die, die immer einen tiefen festen Schlaf hatte, ist mal wieder nach 1,5 Stunden hin und her wälzen, aufgestanden. Ich finde keinen Schlaf :( Hmm…… ich glaube, das mit den Gewohnheiten ist nur ein Teil der Wahrheit. Wie schnell stellen wir Gewohnheiten in unserem Leben um? Super schnell. Beispiel: Wenn du nach 30 Jahren umgezogen bist, fährst du aus Gewohnheit noch ein paar Mal an die alte Adresse, das war’s dann aber auch. Du bekommst eine neue Küche, die Tassen sind nicht mehr rechts im Schrank, sondern links. Du brauchst doch kein ganzes Jahr, um die Gewohnheit umzustellen, oder? Ich habe mich im Net mal ein bisschen quergelesen. Wenn ich es richtig verstanden habe, funktioniert das mit dem Rauchen so: Wenn man raucht, dockt das Nikotin an die Synapsen des Belohnungszentrums im Gehirn und besetzt diese Synapsen ziemlich lange. Das heißt, Rauchen gibt uns das Gefühl, etwas toll und richtig gemacht zu haben. Und da das Nikotin dort sehr lange verweilt, ist das gute Gefühl natürlich um so ausgeprägter. Da diese Synapsen von Nikotin besetzt sind und es keine freien mehr gibt, bildet der Körper neue und auch da dockt das Nikotin wieder an. Der Abbau von Nikotin geht an den Synapsen viel langsamer von statten, als im Rest vom Körper. Das ist nicht in 3 Tagen erledigt. So nach und nach wird das Nikotin beim Rauchstop auch dort abgebaut und immer mehr „nackte“ Synapsen kommen zum Vorschein. Das ACTH ( Acetylcholinesterase heißt das glaube ich), das normalerweise die Aufgabe hatte, dort anzudocken, hat die Arbeit eingestellt, da das Nikotin die Aufgabe ja übernommen hat. Jetzt wird also Nikotin abgebaut, es ist aber keiner mehr da, um an die Synapsen des Belohnungszentrums anzudocken. DAS ist der Moment der inneren Unruhe, Schlaflosigkeit und Aggressivität - sprich: der Entzug. Es dauert bei jedem unterschiedlich lange, bis der normale Prozess wieder in Gang gebracht wurde, nämlich das ACTH aus seinem Dornröschenschlaf geholt und zur Arbeit animiert zu haben. Die vielen Synapsen, die gebildet wurden, weil man geraucht hat, werden dann auch wieder abgebaut und bis dieser Prozess über die Bühne ist, vergeht so einige Zeit. Aber bis sie abgebaut sind, schreien sie heftig nach Nachschub ! Nikotin ist unter anderem deshalb eine so mächtige Droge, weil sie genau da andockt, wo unser Überleben gesteuert wird. Ganz ähnlich verhält es sich mit Heroin und Kokain. Ergo, ich habe es mit einem chemischen Prozess im Körper zu tun, der bei jedem unterschiedlich schnell bzw. Langsam von statten geht. Das Nikotin wird im Gehirn nur sehr langsam abgebaut und da heißt es, den längeren Atem zu haben. Da ist es mit 3 Tagen nicht getan. Selbstverständlich spielen die psychischen Faktoren eine immense Rolle, die auf gar keinen Fall unterschätzt werden dürfen. Ich weiß immer gerne, mit wem oder was ich es zu tun habe, dann kann ich mich besser darauf einstellen. Bitte korrigiert mich, falls ich etwas falsch sehe oder eine Fehlinformation habe. So, jetzt geh ich wieder ins Bett, in der Hoffnung wenigstens etwas Schlaf zu finden. Euch allen wünsche ich den Schlaf der Gerechten :smileumarmung: Dalia
16.07.2021
22:36 Uhr
Liebe Dalia, das wogegen Du kämpfst, ist nicht das reine Nikotin, sondern unzählige andere, süchtig machende Stoffe, die in Zigaretten vorhanden sind. Zudem hast Du mit diesen unzähligen Suchtstoffen Gewohnheiten verbunden. Jetzt heißt es viele neue Verknüpfungen finden. Alte Gewohnheiten müssen neu strukturiert werden. Mein Mann, der vor 33 Jahren aufgehört hat, meint schon ,dass früher nicht soviele Suchtfaktoren in den Zigaretten waren! Aber, egal was es ist, es kostet Kraft, aber Durchhalten lohnt sich! Liebe Grüße Diana
16.07.2021
21:40 Uhr
Guten Abend ihr lieben, Ich frage mich die ganze Zeit, was uns eigentlich so plagt, wenn wir aufhören zu rauchen? Ich kann es nicht benennen und ich kann es schon garnicht (an-) fassen. Ich kämpfe gegen einen unsichtbaren Feind. Wenn wir aufhören zu rauchen braucht es maximal 3 Tage, bis der letzte Rest von Nikotin aus unserem Körper abgebaut ist. Unser Körper verlangt danach, das Pensum wieder aufzufüllen, tun wir aber nicht. Nach 3 Tage ist das Nikotin weg, nicht mehr nachzuweisen. Wären wir süchtig nach Nikotin, würde der Entzug 3 Tage dauern und fertig, oder? Statt dessen macht es mich aggressiv, schlecht launig, „hungrig“ und raubt mir den Schlaf. Es? Was ist „es“? Und was macht es so schwer, durchzuhalten? Wir haben während des Entzugs keine Schmerzen, keine Zitteranfälle, keine Schweißausbrüche. Machen uns die Verknüpfungen das aufhören so schwer? Glaube ich nicht, denn wenn du eine lange Zeit z.B. nach jedem Essen ein Glas Cola trinkst und lässt es plötzlich, nach Wochen oder Monaten, von jetzt auf nachher, von heute auf morgen sein, ist das kein Problem für uns. Auch Gewohnheiten können wir jederzeit ändern. Was hat es nur mit diesem Nikotin auf sich, das nach 3 Tagen ja garnicht nicht mehr da ist? Gegen WAS kämpfe ich? Was passiert in meinem Körper und verlangt nach Zigaretten, verlangt nach Nikotin? Ich kann das Gefühl noch nicht einmal beschreiben. Es ist kein Jucken oder brennen, kein stechen oder ziehen. Wie erlebt ihr diese Schmacht? Und hat jemand eine Erklärung ? Ich tu mich sehr schwer mit diesem unsichtbaren Feind :| Immer noch rauchfreie Grüße Dalia
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