Lieber Paul,
deinen Post könnte ich direkt kopieren, im ersten Satz "Jahren" durch "Monaten" ergänzen und deine Unterschrift mit meinem Namen austauschen !!!
Obwohl ich noch kein ganzes Jahr rauchfrei bin, kann ich - oder will ich- mich nicht an die Anfänge erinnern.....ab und an denke ich daran, allerdings eher sachlich, Gefühle, Schmacht, Selbstzweifel......alles verdrängt !
Um bei deinem Bild von dem Graben zu bleiben : Ich habe ihn geliebt, es war so einfach, der Weg war immer geradeaus, keine Entscheidungen nach rechts oder links nötig !!!! Wie bequem !!!! Erst mit dem vielen Regen und nassen Füßen und kaltem Matsch war klar, dass ich da raus muss.....
Ich konnte mir ein Leben ohne Zigarette nicht vorstellen . Ein Leben als Nichtraucher kam mir nicht erstrebenswert vor. Mehr Zeit zu haben, alle finden das toll ! Ich fand es nicht toll, da kann ich noch mehr arbeiten als vorher, anstrengende Aussichten !
In den ersten Wochen des Entzuges habe ich mir überlegt, wie man die " eingesparte" Zeit sinnvoll nutzen kann.
In den meisten Situationen ging das ganz gut, morgens allerdings hat es lange gedauert, bis ich etwas gefunden habe.....ich bin einfach eine halbe Stunde länger liegen geblieben und habe gelesen.....Heute frage ich mich, was ich da so lange überlegen musste..........
Und -wie du auch- habe ich im Laufe der Zeit festgestellt: ich muss nichts füllen !!!! Ich kann auch Pause machen nur mit Kaffee, ich muss mich nicht für alles sofort belohnen, die gewonnene Zeit ist langsamer machen dürfen !!!
Und heute: frage ich mich schon, wo die gewonnene Zeit denn geblieben ist, das langsamere, gemütlichere Dasein ist schon so gewohnt.....:D
Ich schaffe das Gleiche, aber entspannter ! Dein Satz trifft genau auch bei mir zu.
Mit deinem Bericht hast du mir ein Geschenk gemacht, ich danke dir dafür.
Liebe Grüße,
Birgit