Liebe Community,
am 11. März 2018 habe ich meine letzte Zigarette geraucht und den Entschluss gefasst, mich nicht mehr durch meine Sucht unterdrücken zu lassen und FREI zu sein.
In den folgenden Tage durchlebte ich einige Höhen und Tiefen, durchstand private Tiefschläge, die (ausgerechnet!) in dieser Zeit geschahen.
an vielen Tagen war ich stolz wie Oskar, dass ich es schaffe und NICHT nachgebe.
Ich spürte deutlich, wie der Stress sich reduzierte, der eklige Geschmack weg war, nach ca. 3 Wochen bewiesen mir auch Blicke in den Spiegel, dass sich da einiges vieles verbessert, ich war einfach nur froh und glücklich, dass ich die selbstangelegte Schlinge um den Hals (Sucht, "Verlangen"...) abgelegt habe.
und dann, nach 40 Tagen Rauchfreiheit, setzte mir ein so heftiges privates Ereignis, bei dem ich mit all meinen Ängsten auf unangenehmste Weise konfrontiert wurde, so zu, dass ich mir Zigaretten kaufte (absichtlich die Sorte, die meine Freundin raucht) um NUR EINE Zigarette zu rauchen... Diese Zigarette sollte mich von aller Qual und Pein und Traurigkeit und Angst befreien..... (Den Rest der Schachtel wollte ich dann verschenken..)
Wie Ihr (die wohl einigermaßen Suchterfahrenen) Euch vorstellen könnt, ist diese Geschichte von der "NUR EINEN" ein Ammenmärchen. :roll::cry:
nun sitze ich hier, habe das erste Rest-Päckchen am 40. Tag verschenkt, hab das zweite Päckchen am 41. Tag verschenkt, das dritte Päckchen im Büro versteckt (um es zu verschenken), das vierte Päckchen nun heute früh ebenfalls.
ich könnte wahnsinnig werden, und mir kommen Gedanken wie "wie kann man (ich) nur so dumm sein!!!"
und während ich mich so beschimpfe und mich ärgere, kommt der GEdanke geflogen "nun denn, wenn ich sowieso so doof war in den letzten 4 Tagen, dann kann ich ja jetzt auch noch eine rauchen..."
NEIN, ich will NICHT.
ich liebe das Gefühl von Rauchfreiheit! Ich will mein eigener Cowboy (auch wenn ich n Mädchen bin) sein, der genauso viel Luft und Puste hat, wie das Pferd auf dem er sitzt! und nicht der Marlboro-Cowboy, der in ca. 4 Jahren erbärmlich an Lungenkrebs sterben wird.
Ich will FREI sein.
ich weiß genau, dass die Gedanken kommen werden, dass die Sucht mich anfallen wird, ich will mich aber wehren, und ich weiß ja, dass das geht. ich weiß genau, dass ich (auch wenn es viele Male am Tag passiert), es nur wenige Sekunden oder Minuten dauert, bis das Gier-Sucht-Monster davonfliegt.
ich schreibe in dieses Forum, um mir selbst Mut zu machen, und vielleicht sogar das ein oder andere stärkende Wort zu hören.
ich nehme meinen Hut vor allen, die jeden Tag sagen, ich will frei sein
an dem 40. Tag hat mir jemand gesagt "Du kannst jeden Tag entscheiden, in welche Richtung Du läufst, Du kannst jeden Tag Dein Leben ändern".
:heart::butterfly: